Posted by: Anonymous
Re: Der Pro/Contra-Liegeradthread - 08/14/06 09:26 AM
In Antwort auf: trubby
In Antwort auf: theodor
Womit ich keine Erfahrungen habe, ist das Problem von Gegenden mit eingeschränkter bis unmöglicher Ersatzteilversorgung. Kaputtgehen kann ja schließlich alles.
Ich könnte mir aber vorstellen, daß dann das Fahrrad ziemlich egal ist, solange das Einfachste und Robusteste verbaut ist.
Das wiederum spricht gegen Liegeräder, die doch Spezialteile enthalten, die noch schwerer zu bekommen sind als die gewöhnlichen Radteile.
Da ich öfter mal solche Aussagen (insbesondere von "Liegeradgegnern") höre, sie jedoch für falsch halt; darf ich dich da mal fragen, an welche Spezialteile du da so gedacht hast?
Ich meine, heutige LRs haben, wenn sie nicht mit Spielereien wie Einarmschwingen ausgestattet sind, die gleichen Serienmäßigen Komponenten verbaut, wie Sattelräder.
Wenn ich Sorge habe, in der gewünschten Reisegegend Felgenbruch zu erleiden und keinen Ersatz in 20" zu bekommen, so kann ich ja mit einem LR mit 26" Laufrädern reisen.
Den Sitz würde ich, wenn nicht gerade Leichtbau angesagt war, in die Kategorie Unkaputtbar (Rohrgestänge mit Spannsitz) bzw. überall reparierbar einstufen (Glasfasensitz - zur Not Kleben und nachlaminieren)
Gepäckträger: auch nicht anders, als beim Sattelrad. Evtl. anderes Model, aber die Reperaturmethode dürfte die gleiche sein.
Lenker: Hier tuts zu Not ein zurechtgebogenes Wasserrohr. Beim Lieger muß der Lenker ja keine statischen Kräfte aufnehmen. Bei den allermeisten Liegerädern halte ich ihn für hoffnungslos überdimensioniert.
Antrieb: Bis auf die evtl. nötigen Umlenkrollen durchgängig Standardware (von einigen Trikes und einigen Modellen mit Zwischengetriebe mal abgesehen).
Gabel: Außer bei FWDs Standard. Für bessere Ersatzteilverfügbarkeit bietet sich auch hier wieder 26" an.
Federelement: Normalerweise heute auch Standard oder quasi unkaputtbar aus Elastomer. Wie auch beim MTB gilt für unterversorgte Gebiete: Im Falle des Versagens ein passendes Starrelement einsetzen und ungefedert weiterfahren.
Rahmen und HR-Schwinge: Ist nie ein Standard.
Wo also sind die kritischen Sonderteile am Liegerad?
Grüße,
André
Hallo Andre,
1. Ich würde jederzeit mit dem Lieger reisen.
2. Ich würde, wie ich schrieb, bei Reisen in Gegenden mit sehr schlechter oder unmöglicher Ersatzteilversorgung immer das schlichteste wählen. Also ein einfaches Aufrechtrad mit möglichst robustem Stahlrahmen. Möglichst gängige Maße und keine Federung.
3. Kaputtgehen kann alles. Mit einiger Wahrscheinlichkeit werden Reifen, Züge Kette, Ritzel, Kettenblätter ,Schalthebel also die gängigen Komponenten vor dem Sitz oder den erwähnten Umlenkrollen versagen.
Aber wie ich schon bei der Rohloff schrub. Wenns kaputtgeht und kein Ersatz da ist, finito!
Also ein sogenanntes K.O. Kriterium.
Es nützt mir nichts zu wissen, daß mit allergrößter Wahrscheinlichkeit am Liegerad Sitz samt Halterung nicht zerbröseln.
Sattel samt Stütze bekomm ich leichter.
Die Lenker / Vorbau Kombi an meinem Baron hat ja nicht mal hierzulande irgendein Händler vorrätig.
Mit 1 Zoll Gewindesteuersatz und entsprechendem Vorbau gehts mir dagegen gut. Vielleicht sind auf Grund der MTB Verbreitung inzwischen auch gewindelose Steuersätze mit 1 1/8 Zoll genauso verbreitet, das weiß ich nicht.
Aber für mich sind das sowieso nur theoretische Überlegungen, ich flieg ja wie bekannt nirgendwo zum Spaß hin. Zeit für mehrmonatige Reisen hab ich sowieso nicht und vom Norwegen bis Italien von Portugal bis Polen würde ich mit jedem meiner Räder fahren.
Gruß
Theodor