Posted by: Martina
Re: Vollgefedertes Reiserad? - 10/23/02 12:04 PM
Hi theodor,
Sei mir nicht böse, aber diese Argumentation halte ich für unlogisch. Sie geht nämlich von einem bestimmten Fitnesslevel aus. Genauso wie es Wahnsinnige (in meinen Augen) gibt, die über 200 km am Stück mit einem alten Dreigangrad fahren, gibt es Leute, für die 50 km auch mit einem guten Rad viel sind. Ist es nicht eher so, dass jeder seine Leistungsfähigkeit mit einem guten Rad steigern kann (in welcher Grössenordnung wäre auch noch zu diskutieren, ich glaube nämlich, dass die im allgemeinen überschätzt wird), dass aber gerade die die es am nötigsten hätten, nämlich die nicht so fitten das nicht wissen/nicht beachten? Für mich jedenfalls ist der Gedankengang eher umgekehrt: nicht 'wenn sie so langsam/kurze Strecken fahren, dann tut es jedes Rad', sondern ' sie fahren deshalb so langsam/kurze Strecken, weil sie noch kein gutes Rad entdeckt haben'.
Womit ich nicht behauptet haben will, man müsse/solle nicht trainieren. Im Gegenteil:
Ich glaube nicht wirklich, dass die Frage ob jemand deinen 650 hm Anstieg in einem Zug hochkommt oder nicht ernsthaft vom Gewicht des Rades abhängt (zumindest in der Spanne zwischen 12 und 18 kg, in der sich Räder 'normalerweise' bewegen). Entweder ich bin so fit, dass ich das packe oder nicht (bei mir ist eher letzteres der Fall). Für mich ist man aber nicht erst dann ein Radreisender, wenn man diesen Berg in einem Zug hochkommt. Man kann wunderschöne Radreisen machen, ohne jemals auf einen solchen Anstieg zu stossen. Für mich persönlich ist es allerdings schon wichtig, ihn hochfahren zu können (schieben ist blöd), aber es muss nicht in einem Zug sein und ich habe keine Hemmungen, das kleinstmögliche Kettenblatt in mein Rad einzubauen, um das zu erreichen.
Zusammengefasst scheinen mir deine Mails darauf hinauszulaufen, dass für dich 'Radreisen' erst ab 200 km bzw. zumindest deutlich über 100 km am Tag anfängt. Damit hast du (zumindest was ich bisher aus den Profilen entnommen habe) eine deutlich andere Definition als viele hier, was selbstverständlich dein gutes Recht ist. Nur kannst du nicht erwarten, dass alle diese Definition selbstverständlich teilen.
Martina
Zitat:
aber die ganz langen also +200 km schaft man/frau nur mit einem
wirklich guten Rad, während 50 km zur Not noch mit dem billigsten Klapprad möglich sind.
wirklich guten Rad, während 50 km zur Not noch mit dem billigsten Klapprad möglich sind.
Sei mir nicht böse, aber diese Argumentation halte ich für unlogisch. Sie geht nämlich von einem bestimmten Fitnesslevel aus. Genauso wie es Wahnsinnige (in meinen Augen) gibt, die über 200 km am Stück mit einem alten Dreigangrad fahren, gibt es Leute, für die 50 km auch mit einem guten Rad viel sind. Ist es nicht eher so, dass jeder seine Leistungsfähigkeit mit einem guten Rad steigern kann (in welcher Grössenordnung wäre auch noch zu diskutieren, ich glaube nämlich, dass die im allgemeinen überschätzt wird), dass aber gerade die die es am nötigsten hätten, nämlich die nicht so fitten das nicht wissen/nicht beachten? Für mich jedenfalls ist der Gedankengang eher umgekehrt: nicht 'wenn sie so langsam/kurze Strecken fahren, dann tut es jedes Rad', sondern ' sie fahren deshalb so langsam/kurze Strecken, weil sie noch kein gutes Rad entdeckt haben'.
Womit ich nicht behauptet haben will, man müsse/solle nicht trainieren. Im Gegenteil:
Ich glaube nicht wirklich, dass die Frage ob jemand deinen 650 hm Anstieg in einem Zug hochkommt oder nicht ernsthaft vom Gewicht des Rades abhängt (zumindest in der Spanne zwischen 12 und 18 kg, in der sich Räder 'normalerweise' bewegen). Entweder ich bin so fit, dass ich das packe oder nicht (bei mir ist eher letzteres der Fall). Für mich ist man aber nicht erst dann ein Radreisender, wenn man diesen Berg in einem Zug hochkommt. Man kann wunderschöne Radreisen machen, ohne jemals auf einen solchen Anstieg zu stossen. Für mich persönlich ist es allerdings schon wichtig, ihn hochfahren zu können (schieben ist blöd), aber es muss nicht in einem Zug sein und ich habe keine Hemmungen, das kleinstmögliche Kettenblatt in mein Rad einzubauen, um das zu erreichen.
Zusammengefasst scheinen mir deine Mails darauf hinauszulaufen, dass für dich 'Radreisen' erst ab 200 km bzw. zumindest deutlich über 100 km am Tag anfängt. Damit hast du (zumindest was ich bisher aus den Profilen entnommen habe) eine deutlich andere Definition als viele hier, was selbstverständlich dein gutes Recht ist. Nur kannst du nicht erwarten, dass alle diese Definition selbstverständlich teilen.
Martina