Re: Rohloff nach Ölwechsel undicht, warum?

Posted by: Netbiker

Re: Rohloff nach Ölwechsel undicht, warum? - 11/08/24 09:31 AM

12ml Öl sind halt wirklich wenig im Besonderen, wenn man weiß bei einer Rohloff, dass sich hier und da ganz schnell ein Tropfen bildet und eben aus dem System heraus entweicht.
Daher bietet mehr Öl eben auch mehr Reserve.
Der Schaden durch einen höheren Abrieb wird man praktisch nur am Prüfstand erfassen können, indem man mehrere Naben mit unterschiedlicher Ölfüllmenge laufen lässt und dann schaut, nach wie vielen Kilometern sich erste Verschleißerscheinungen an den Zähznrädern zeigen und ob dies mit dem Füllstand des Öls zu tun hat.
Nicht vergessen darf man bei der Rohloff-Nabe, dass durch die Zentrifugalkräfte ein Teil des Öls an den Nabenkörper gedrückt wird im Fahrbetrieb und dieses dann praktisch keine Funktion hat. Erst wenn man wieder steht und das Öl dann vom Gehäuse auf das Getriebe tropfen kann, wird dieses geschmiert und erfüllt seinen Zweck. Oder man fährt entsprechend langsam.

Die Dichtungen (Radialwellendichtringe, Papierdichtungen) sind eben Dichtungselemente, die den Ölaustritt verhindern/reduzieren sollen. Klarerweise spielt es eine Rolle, ob an die Dichtungen nur ein Ölnebel bzw. einzelne Tropfen heran kommen oder ob ein konstanter Flüssigkeitslevel an der Dichtung anliegt. Die Radialwellendichtringe sollten jedenfalls letzteres aushalten Kraft ihrer definierten Funktion. Wie aber bekannt ist, laufen die Gegenlaufflächen der Dichtringe bei Rohloff leicht ein, was die Dichtfunktion reduziertiert/aufhebt.
Die Papierdichtung auf der linken Seite der Nabe funktioniert auch nur dann, wenn diese flächig angepresst wird. Angesichts der Dicke dieser Dichtung (0,2 oder 0,5mm) ist nun mal die Gefahr gegeben (u.a. bedingt durch Fertigungstoleranzen und der Konstruktion an sich), dass genau diese Funktion nicht von Dauer ist - im Besonderen, wenn die Achsführung auf der linken Seite demontiert wurde und dann die Papierdichtung beschädigt wird. Da diese filigran ist, reichen schon kleinste Risse oder ähnliches um die Dichtfunktion herab zu setzen.