Re: Sind mechanische Scheibebremsen "Bergfest"?

Posted by: iassu

Re: Sind mechanische Scheibebremsen "Bergfest"? - 02/12/24 10:48 PM

In Antwort auf: Falk
So einige versuchen immer wieder, die Geschwindigkeit bei einer Talfahrt durch dauerndes Regulierbremsen im »fahrradgewohnten« Bereich, also so um die 30 bis vielleicht 40 km/h zu halten. Das verkraftet auf Passstraßen, beispielsweise in den Alpen, so gut wie keine Bremse.
In Antwort auf: Falk
Entweder, Du lässt die Fuhre, wenn die Trassierung und die Sicht das hergeben, die Fuhre soweit laufen, dass der Luftwiderstand bremsend wirkt....
Das ist genau mein Ansatz zur Kritik. Wenn und solange das noch möglich ist, befindet man sich entweder nicht in steilem Gelände oder man ist federleicht und wirkt als Segel. Über beides braucht hier nicht diskutiert zu werden.
In Antwort auf: Falk
....oder Du hältst Dich an die gute alte Sägezahnbremsmethode....mit weit runterbremsen, auslösen und laufenlassen, dann wieder weit runterbremsen.
Hier ist doch interessant, was Gelände und Fahrzeug ermöglichen. Wie schnell kann man es werden lassen, bis man wieder in die Eisen steigt? Dieser Spielraum kann unbedeutend kurz werden bzw ganz verschwinden. Ist das Verhältnis Masse zu Streckenlänge und zu Gefälle zu ungünstig, kann man es zwischen den Haarnadelkurven überhaupt nicht laufen lassen, auch nicht 5 Meter.

Darüber hinaus (auch wenn jetzt Du Dein Gebiß am Eichentisch ausprobierst, meines ist schon trainiert): ich habe klar die Erfahrungen gemacht, daß es gleichbedeutend ist, ob man auf einer definierten Strecke häufiger mittelstark bremst oder seltener stark bremst. Der Erholungseffekt auf der längeren bremsfreien Strecke wird aufgefressen vom stärkeren Zupacken. Ohnehin ist der Fahrtwind bei niedrigen Geschwindigkeiten kaum geeignet, mal eben Metallscheiben von mehreren 100° nennenswert abzukühlen.

Dein Beispiel mit der Gotthardbahn ist erläuterungsbedürftig. Wieviele Bremsen/Räder hat sie im Verhältnis zur Gesamtmasse, wie schwer ist sie im Verhältnis zum Gefälle, wie hoch ist auch bezüglich der Kurven die maximal mögliche Geschwindigkeit, wie sehr kühlen die Bremsen bei Nichtbenutzung ab bzw wie sehr kann die Reibungswärme über die anderen Teile (Räder, Achsen, Fahrgestelle) auch im Bremsbetrieb abgeführt werden - bevor das nicht mit einigen Beispielen eines Reiserads verglichen wird, finde ich das Beispiel nichtssagend.

Sicher, das gibt es: Dauerbremsen aus Ängstlickeit. Aber nicht jeder, der dauerbremst, ist ein Schißhase, der nicht fahren kann. Nicht selten ist Dauerbremsen die einzige Überlebensstrategie und wenn dann die Bremsen faden, bleibt nur Pausemachen übrig. Alles andere wäre nicht Ängstlichkeit sondern lebensmüde.