Re: Lötstellen brechen - irgendwelche Tips?

Posted by: Falk

Re: Lötstellen brechen - irgendwelche Tips? - 09/25/23 12:16 AM

Ja, Kunstbauten haben wir auch schon machen müssen, aber zumindest mir geht es so, dass ich damit noch ruhig schlafen können muss. Bis jetzt hat das funktioniert.
Löten von Anschlüssen, die auch Triebrückstrom führen, war übrigens jahrzehntelang Stand der Technik und seitdem das nicht mehr so war und Pressverbindungen eingeführt wurden (bei uns so etwa Anfang der 1980er), hatte das praktisch keine Folgen, weil niemand die entsprechenden Pressgeräte hatte. Gepresste Anschlussbolzen, bei denen im Betrieb das angeschlossene Leiterseil durch die Bewegungen im Betrieb abriss, enthalten aber Kupfer – und damit waren sie ausgezeichnete Materialpartner, um Seile mit Lötlampe, Stangenlot und Salzsäure als Flussmittel einzulöten. Ich habe das nach einiger Zeit, weil danach gedrängelt wurde, als Neuerervorschlag eingereicht und dafür über dreihundert Mark bekommen. So gemacht haben wir das bis Mitte der Neunziger und das Problem mit dem Übergang des durch das Lötzinn starrem zum beweglichen Seil ist mir erst deutlich später klargeworden. Damals fehlten allerdings die Alternativen. Murks war es letzten Endes trotzdem, doch praktisch besser als die in den Siebzigern und Achtzigern industriemäßig gelieferten Anschlusseilen – die auch nur gelötet waren, nur eben in Anschlussbolzen ohne Kupferkern. Habe ich schonmal geschrieben, dass der Grenzwert für Kleinspannung bei Gleichspannung in der Eisenbahnsicherungstechnik nicht bei 120, sondern bei 136 V liegt? Das ist aber nur der Nennwert, schon in Pufferstellung des Ladegleichrichters liegt die Spannung bei etwa 150 bis 160 V. Die Ausnahme wurde schon Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts festgelegt, weil sich die Industrie damit das Leben deutlich einfacher machen konnte. Drankommen sollte man nicht.

Ich wohne übrigens, solange ich lebe, mit klassischer Nullung und deswegen ohne FI-Schutzschalter. Das galt zur Bauzeit als »Stand der Technik« und bis jetzt fand sich kein Unternehmen, das die Wohnungsinstallation erneuern würde. Eine Ausnahme ist das beileibe nicht – aber auch Murks.