Posted by: irg
Re: Antrieb gewechselt - Kette springt - 10/16/20 06:07 AM
Hallo!
Ich denke, du kannst jetzt nur systematisch vor gehen. Auch ein Profi könnte das nicht anders, nur schmeißt der, um teure Arbeitszeit zu sparen, radikaler Teile raus.
Ein Punkt wurde bisher nach meiner Sichtweise zu wenig beachtet: Das Problem tritt nur zwischen zwei Ritzeln auf. Mein Vorschlag: Schaue noch einmal genau nach, ob du bei diesen beiden Ritzel irgend etwas Ungewöhnliches sehen kannst. So wäre zu schauen, ob wirklich alle Zähne gerade stehen. Du kannst, während du das Ritzel drehst, schauen, und am Stand. (Es reicht, wenn die Kassette im Werk auf eine Kante gefallen ist, und ein Ritzel ist verbogen. Das darf nicht vor kommen, möglich ist es.)
Wie schaut der Abstand zwischen den beiden Ritzenl aus? Ist er gleich breit wie die anderen Abstände? Du schreibst von einem Spacer. Passt die Breite des Spacers nicht, oder wurden zwei verschiedene vertauscht? (Ich kann nur raten, habe kein Rad mit 10-fach-Schaltung.)
Zum Schaltauge: Wenn es ein Standard-Teil ist, ist es leicht und billig zu bekommen. Ist es keines, solltest du ohnehin Ersatz auf Tour mit haben. Auf Verdacht das Schaltauge tauschen wäre eine einfache und schnelle Aktion und kostet, siehe oben, eigentlich gar nichts.
Die richtige Stellung des Werfers lässt sich aber grundsätzlich gut mit freiem Auge abschätzen. Dabei legst du einmal Gänge so ein, dass der Käfig waagrecht steht, damit überprüfst du in der waagrechten Ebene. Dann stellst du so ein, dass der Käfig möglichst senkrecht steht und überprüfst im Senkrechten. Die Kette muss dabei parallel zu den Ritzeln stehen. Den Käfig per Hand aus zu lenken hilft dabei gar nichts, weil du die Stellung mit der Hand beeinflusst. (Eine verrückte Geschichte gibt es dabei auch noch: Wenn du Pech hast, muss der Werfer etwas schräg stehen, um richtig schalten zu können. Ich hatte das am Tandem. Anlässlich eines Kassetten- und Kettenwechsels habe ich brav das Schaltauge wieder korrekt ein gerichtet, und aus war es mit dem flüssigen Schalten. Erst, als ich das Schaltauge wieder zurück gebogen hatte, lief es. Mein Radhändler hat mir bestätigt, dass auch er schon solche Räder hatte. Davon gehe ich aber in deinem Fall nicht aus.)
Wenn du noch nichts verbessern konntest, würde ich einen Schritt weiter gehen: Nimm Bowdenzug und Schaltgriff ins Visier. Ich würde das Seil und den Bowdenzug zusammen tauschen, denn minimalste Widerstände können sich beim Schalten aus wirken, die du per Hand gar nicht merken kannst. Wenn jetzt noch immer alles beim Alten bleibt, steht die Frage im Raum, ob der Schalthebel etwas hat. Ich hatte schon einmal zwei Sätze Schalthebel aus der selben Serie, die, zwar nagelneu, schon bald zu zicken begonnen haben. Das waren Deore, also keine besonders billige.
Den Schalthebel bearbeitest du am besten, indem du das Kapperl unterm Hebel abschraubst und Bremsenreiniger o.Ä. auf sprühst. Nach etwas Warten sollte mit Pressluft aus geblasen werden, anschließend wird wieder geölt. Meistens reicht das, aber nicht immer. (Genauere Anleitungen findest du mit der Suchfunktion im Forum.)
Lästig ist bei solchen Defekten, dass oft nur minimale Unregelmäßigkeiten starke Auswirkungen haben. Vielleicht gibt es einen Zusammenhang mit dem Tausch, etwa, dass der ausgelaufene Antrieb größere Toleranzen vertragen hat wie der neue, vielleicht ist es auch einfach Zufall. Meistens lässt sich die Ursache mit planmäßigem Vorgehen finden, notfalls hilft nur mehr Austauschen auf Verdacht. Heuer hatte ich ein ähnliches Problem am Rad meiner Frau: Lauter Teile, die für sich in Ordnung sein mussten, und trotzdem hat die Schaltung nicht sauber geschaltet. Mit dem Tausch von ein paar Teilen war die Sache dann erledigt, und das alte Rad läuft wieder wie neu.
lg!
georg
Ich denke, du kannst jetzt nur systematisch vor gehen. Auch ein Profi könnte das nicht anders, nur schmeißt der, um teure Arbeitszeit zu sparen, radikaler Teile raus.
Ein Punkt wurde bisher nach meiner Sichtweise zu wenig beachtet: Das Problem tritt nur zwischen zwei Ritzeln auf. Mein Vorschlag: Schaue noch einmal genau nach, ob du bei diesen beiden Ritzel irgend etwas Ungewöhnliches sehen kannst. So wäre zu schauen, ob wirklich alle Zähne gerade stehen. Du kannst, während du das Ritzel drehst, schauen, und am Stand. (Es reicht, wenn die Kassette im Werk auf eine Kante gefallen ist, und ein Ritzel ist verbogen. Das darf nicht vor kommen, möglich ist es.)
Wie schaut der Abstand zwischen den beiden Ritzenl aus? Ist er gleich breit wie die anderen Abstände? Du schreibst von einem Spacer. Passt die Breite des Spacers nicht, oder wurden zwei verschiedene vertauscht? (Ich kann nur raten, habe kein Rad mit 10-fach-Schaltung.)
Zum Schaltauge: Wenn es ein Standard-Teil ist, ist es leicht und billig zu bekommen. Ist es keines, solltest du ohnehin Ersatz auf Tour mit haben. Auf Verdacht das Schaltauge tauschen wäre eine einfache und schnelle Aktion und kostet, siehe oben, eigentlich gar nichts.
Die richtige Stellung des Werfers lässt sich aber grundsätzlich gut mit freiem Auge abschätzen. Dabei legst du einmal Gänge so ein, dass der Käfig waagrecht steht, damit überprüfst du in der waagrechten Ebene. Dann stellst du so ein, dass der Käfig möglichst senkrecht steht und überprüfst im Senkrechten. Die Kette muss dabei parallel zu den Ritzeln stehen. Den Käfig per Hand aus zu lenken hilft dabei gar nichts, weil du die Stellung mit der Hand beeinflusst. (Eine verrückte Geschichte gibt es dabei auch noch: Wenn du Pech hast, muss der Werfer etwas schräg stehen, um richtig schalten zu können. Ich hatte das am Tandem. Anlässlich eines Kassetten- und Kettenwechsels habe ich brav das Schaltauge wieder korrekt ein gerichtet, und aus war es mit dem flüssigen Schalten. Erst, als ich das Schaltauge wieder zurück gebogen hatte, lief es. Mein Radhändler hat mir bestätigt, dass auch er schon solche Räder hatte. Davon gehe ich aber in deinem Fall nicht aus.)
Wenn du noch nichts verbessern konntest, würde ich einen Schritt weiter gehen: Nimm Bowdenzug und Schaltgriff ins Visier. Ich würde das Seil und den Bowdenzug zusammen tauschen, denn minimalste Widerstände können sich beim Schalten aus wirken, die du per Hand gar nicht merken kannst. Wenn jetzt noch immer alles beim Alten bleibt, steht die Frage im Raum, ob der Schalthebel etwas hat. Ich hatte schon einmal zwei Sätze Schalthebel aus der selben Serie, die, zwar nagelneu, schon bald zu zicken begonnen haben. Das waren Deore, also keine besonders billige.
Den Schalthebel bearbeitest du am besten, indem du das Kapperl unterm Hebel abschraubst und Bremsenreiniger o.Ä. auf sprühst. Nach etwas Warten sollte mit Pressluft aus geblasen werden, anschließend wird wieder geölt. Meistens reicht das, aber nicht immer. (Genauere Anleitungen findest du mit der Suchfunktion im Forum.)
Lästig ist bei solchen Defekten, dass oft nur minimale Unregelmäßigkeiten starke Auswirkungen haben. Vielleicht gibt es einen Zusammenhang mit dem Tausch, etwa, dass der ausgelaufene Antrieb größere Toleranzen vertragen hat wie der neue, vielleicht ist es auch einfach Zufall. Meistens lässt sich die Ursache mit planmäßigem Vorgehen finden, notfalls hilft nur mehr Austauschen auf Verdacht. Heuer hatte ich ein ähnliches Problem am Rad meiner Frau: Lauter Teile, die für sich in Ordnung sein mussten, und trotzdem hat die Schaltung nicht sauber geschaltet. Mit dem Tausch von ein paar Teilen war die Sache dann erledigt, und das alte Rad läuft wieder wie neu.
lg!
georg