Problem mit Magura HS-33 Tomac Hydraulikbremse...

Stehe derzeit vor einem Problem...

Ich habe ein MTB, das ich wohl 1999 gekauft und auch schon oft genutzt habe. Leider stand es berufsbedingt die letzten 2 Jahre im Keller. Als ich es nun wieder Fit machen wollte, ist mir aufgefallen, das meine hintere Magura HS-33 Tomac Evolution Hydraulikbremse fest sitzt. Ich kommte sie zwar noch einmal betätigen, aber dann war sie fest. Ich kommte zwar noch über den Bremshebel weiteren Druck aufbauen, aber in ihre Ausgangsposition gingen die beiden Bremsbacken leider nicht mehr... Natürlich habe ich sie dann mal zum "Fahrrad Profi" geschafft, da ich noch irgendwas von Ölwechsel in Erinerrung hatte. Also würde das Öl erneuert und die Bremse "angeblich" auch entlüftet... Leider musste auch er mir mitteilen, das er es nicht mehr hin bekommt und keinen Rat mehr weis, außer sich direkt an den Hersteller zu wenden... Leider scheint es wohl auch mit der Garantie mittlerweile vorbei zu sein, so das wohl ne andere Lösung echt nett wäre... Oder muß ich doch in den sauren Apfel beisen und ein komplett neues System kaufen?

Vielleicht hatte hier ja mal jemand ein ähnliches Problem und kann mir da vielleicht ein wenig weiterhelfen oder ein paar Tipps geben?

Danke.

Hallo Matze2,

davon höre ich zum ersten mal. Wieder was dazugelernt. Da der Nehmerzylinder aus Aluminium besteht, kann es sein, daß er korrodiert ist (Salzwasser?). Hat wohl zu lange still gestanden. Wenn heftiges hin-und herbewegen des Kolbens nicht hilft (ich denke das habt ihr schon gemacht), hilft nur eine neue Nehmereinheiten die es einzeln für gar nicht mal so viel Geld zu kaufen gibt. Dein Händler müßte sie innerhalb kürzester Zeit besorgen können. Sollte die alte Nehmereinheit doch noch zum funktionieren überedet werden können, rechne mit Undichtigkeit=> beobachten. Leider läßt sich die Nehmereinheit nicht zerstörungsfrei zum putzen zerlegen, da sie "vernietet" ist.

Wolfram

Hallo Matthias

Trotz Deinem Problem, erstmal herzlich willkommen bei uns.

Wünsch Dir auch bei der Gelegenheit gleich noch frohe Ostern. Laß es Dir durch den Technikkram nicht vermiesen.

Wird sich bestimmt jemand finden, der Dir weiterhelfen kann. Wir haben hier wahre Künstler in der Richtung. Dauert vielleicht einbißchen, sind viele über die Feiertage unterwegs und auf Tour.

Bin auch schon gleich weg. Muß den Kampf gegen meine Wampe aufnehmen.

Wünsch Dir noch viel Spaß und Unterhaltung im Forum.

Gruß Mario

Hallo,

in welcher Position befinden sich die Bremsbeläge jetzt? Sind sie ausgefahren und liegen an der Felge an, oder sind sie in Ausgangsposition anliegend am Nehmerzylinder?


Gruß

Wolfgang

P.S. In welcher Position befinden sich die Bremshebel?

Vielen Dank erstmal für die ersten Tips und Begrüßungen...


Also ich hab mir die Sache jetzt selber nochmal angeschaut... Dabei ist mir folgendes aufgefallen...

Wenn ich die Schraube am Bremsgriff (glaube Belagsnachstellung) wieder auf die Ursprungsstellung (voller Belag) zurückstelle und anschließend den Hebel betätige, geht bei beiden Bremszylindern (Nehmerzylindern?) auf beiden Seiten gleichmäßig der Kolben raus und bleibt dann stehen, geht also nicht wieder zurück. Der Bremshelbel vorne ist jetzt auch komplett frei und ohne Wiederstand. Wenn ich jetzt einen Nehmerzylinder wieder manuell reindrücke, dann geht auf der anderen Seite der Nehmerzylinder weiter raus. (Sollte glaube normal sein?) Wenn ich beide gleichzeitig reindrücke geht das ganze Öl? wohl irgendwie wieder in die vordere Leitung und der Bremshebel bekommt wieder Wiederstand.

Wenn ich die Belagseinstellschraube fester drehe, kommen die Kolben weiter aus den Nehmerzylindern (logisch) aber zurück gehen sie auch nicht von ganz alleine...

Da ich mit meinen Rat irgendwie am Ende war und ich bei den ersten Versuchen festgestellt habe, das vor allem der Nehmerzylinder (Kolben) auf der rechten Seite (beim Schnellverschluß) Probleme hat wieder in die Ausgangslage zurück zu gehen, (Die linke Seite ging da noch ohne Probleme wieder zurück / dabei Bremsbelagverstellschraube auf minimum, so das der Bremsbelag wieder bis hinten an den Nehmerzylinder anliegt) Habe ich das Ding (rechter Nehmerzylinder) einfach mal abgeschraubt, da ich gelesen habe, das dass Öl nicht von alleine rausläuft... Also Schlauch abgeschraubt und auch den Endstopfen raus und dann mal geschaut ob man was erkennen kann... Von oben betrachtet war jetzt in beiden Löchern noch etwas Öl. Ich habe dann versucht den Kolben etwas nach außen zu ziehen, um zu sehen, ob er auch wieder normal zurück geht, oder wieder stecken bleibt. Nach anfänglicher Schwierigkeit ging es dann immer leichter ihn heraus zu ziehen und beim loslassen, fuhr er auch wieder ohne Probleme bis hinten zurück. Auch das Öl wurde durch das herrausziehen in den Nehmerzylinder gesaugt und beim zurück kam es wieder hoch. Also sollte der Kolben (Nehmerzylinder) eigentlich voll funktionstüchtig sein... (Nur hatte ich jetzt ein Problem... Luft im System... ) Aber der Test des Zylinders war mir das Wert...

Jetzt wieder alle Teile ran und dicht geschraubt und wieder ans Rad montiert. Leider zeigte sich wieder das selbe Problem wie am Anfang, sobald ich den Bremshebel betätige, geht die Bremse hinten zu und nicht wieder auf. Auch hat der Bremshebel wieder Leerlauf, so als ob das ganze nicht wieder zurückgezogen wird... Ich kann jetzt die beiden Backen nur wieder manuell von Hand in die Nehmerzylinder drücken, um das Rad frei zu bekommen... Danach hat auch der Bremshebel wieder Gegendruck...

Also der Zylinder an sich scheint in Ordnung zu sein, nur funktioniert das ganze trotzdem nicht richtig...

Könnte es sein, das mein Fahrrad Händler jetzt doch keine komplette Entlüftung vorgenommen hat und es letztendlich doch nur daran liegt?

Sorry für den langen Text, aber ich denke das erklärt einiges ein wenig besser...

Danke

@ Wolfgang

Bremshebel hängen eigentlich immer recht lasch in der Mitte rum. Haben ja nach Betätigung auch irgendwie keinen richtigen Gegendruck mehr...

Hat die Leitung vielleicht einen Knick abbekommen oder ist verstopft?
Wenn Du jetzt eh schon den rechten Nehmer offen hattest, würde ich die gleiche Prozedur noch am linken vornehmen.
Die Rückstellung erfolgt doch ohne Dein Zutun?
Die Nehmer enthalten nämlich (wenigstens bei der HS22) die Rückstellfedern des Systems, der Hebel kann nur Druck aufbauen und wird von den Nehmern zurückgeschoben.
Ist auch der linke Nehmer gängig, wird das Problem entweder in der Leitung oder am Hebel zu finden sein.
Für einen festsitzenden Hebel spricht auch, dass bei manueller Betätigung der Nehmer der jeweils andere reagiert...

Eine beliebte Gammelstelle an den Maguras ist der offen liegende Geberzylinder.
Evtl. hilt es, etwas WD40-Spray in selbigen und von der Belagsseite in die Nehmer zu sprühen, eine Stunde einwirken zu lassen und anschließend wiederholt mit Körperkraft zu bewegen.
Festsitzende/korrodierte Teile bekommt man so oft in den Griff...

Gruß, Uwe!

Auch wenn eine Ferndiagnose immer schwierig ist, klingt das alles nach 2 kombinierten Ursachen:

1. die Nehmerzylinder kleben fest.
2. deshalb wurde das System nicht richtig entlüftet.

Lösung:
1. Bekommst du evtl. mit Federgabelspray (RockShox-Deo o.Ä.) wieder hin. das sollte dein Händler haben. Einfach etwas auf die Kolben sprühen, wenn sie rausgefahren sind, vorher Beläge abziehen, die mögen das Spray nicht.
Danach 10 - 20 X die Bremskolben raus und rein fahren.
Evtl. hilft es auch, wenn man die Befestigungsschrauben am Nehmerzylinder (da wo's klemmt) etwas lockert für diese Aktion.

2. muss man, falls die Bremskolben jetzt ganz leicht von Hand raus und rein zufahren sind, das System nochmal (diesmal "richtig") entlüften.

Falls das alles nichts hilft , fordere den Mechaniker zum Harakiri auf, ehenhalber, versteht sich

Hallo,

zum Eingrenzen des Fehlers:

1. Den zweiten Bremszylinder abbbauen und überprüfen ob er selbsttätig in die Ruhestellung zurückfährt. Wenn er das tut, kann der Fehler nur noch in der Leitung oder dem Bremshebel liegen.

2. Da die vordere Bremse ja funktioniert, könntest Du dann mal die Bremshebel tauschen (vorderen Bremshebel an die hintere Bremse anschließen). Wenn die Bremsbeläge an der hinteren Bremse dann immer noch nicht zurückfahren, liegt das Problem in der Leitung (verstopft oder abgeknickt). Wenn sie zurückfahren, sollte das Problem im Bremshebel liegen, was Du noch überprüfen könntest, indem Du den hinteren Bremshebel an die vordere Bremse anschließt, die dann nicht funktionieren dürfte.

Diese Ochsentour - die evtl. auch mit einigem Ölgematsche verbunden ist - würde ich allerdings erst dann machen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind (gründliches Entlüften, einsprühen mit WD40). Hinweise zum Entlüften findest Du auf der Magura Homepage


Viel Glück

Wolfgang

Ich bin der gleichen Meinung wie Jörgi. Schau vor allem nach, ob nicht die Evolution-Adapter zu fest angezogen sind. An der Leitung liegt es wohl eher nicht.

Und am Schluß: Entlüften. Und im Zweifel nochmal: Entlüften.

Erstmal Danke an alle für die Unterstützung...
Werde wohl morgen nochmal zum Händler gehen, da er versprochen hat mal bei Magura anzurufen... (Hatte das Problem auch noch nicht) Mehr ab und anbauen nützt mir derzeit nicht viel, da ich nicht selber entlüften kann und so das Problem wohl nicht eindeutig eingrenzen kann... Wie gesagt ging ja im ausgebauten Zustand der Nehmerzylinder sowohl heraus zu ziehen, als auch selbstständig wieder komplett zurück... Denke also das es vielleicht doch eher an der Leitung / Zuführung liegt? Das Problem mit dem zu fest schrauben habe ich auch schon gelesen... Leider habe ich auch keinen Drehmomentschlüssel da, um das genau zu machen... Wenn alles nichts hilft, werde ich die ganze Sache nochmal komplett abbauen und zu einem anderen Händler bringen. (der hoffentlich erfahrener ist) Wenn er es auch nicht hinbekommt, hol ich mir halt notgedrungen ne neue... Denke aber das Problem ist nicht so schlimm, wie es vielleicht aussieht. Da aber jetzt Luft im System ist, kann ich das ganze eh nicht vor einer richtigen Entlüftung sagen. Naja, hoffe ich weiß morgen dann mehr... Danke nochmal.