Posted by: HeinzH.
Re: r&m intercontinental Qualität & Langlebigkeit - 01/05/20 11:10 AM
Moin Jürgen!Welche Alumiumlegierung verwendet R&M nach Deiner Kenntnis?
An schweissbaren Legierungen fallen mir spontan 6061, 7005 und 7020 ein.
6061 ist die unempfindlichere Legierung in Bezug auf Rissbildung und Korrosion und wurde früher für die dem salzigen Seewasser ausgesetzten Teile von Flugbooten genutzt. Boeing verbaut 6061 im Innenbereich der Bordküchen u.a. wegen der agressiven Säure von verschüttetem O-Saft.
7005 und 7020 haben eine höhere Zugfestigkeit, sind aber sehr viel Korrosions- und Rissempfindlicher. Infolge der höheren Zugfestigkeit sind Teile aus 7xxx-Legierungen leichter als 6xxx- (oder 2xxx)Legierungen.
Das gilt auch für die im Flugzeugbau neben 2024-T3 verwendete nicht schweissbare Legierung 7075, welche z.B. für die Beplankung von Flügeloberseiten verwendet wird.
Die Feinheiten der Warmbehandlungen spare ich mir hier, nur soviel: 7xxx-Legierungen müssen danach entweder warm- oder bei Raumtemperatur kalt ausgelagert werden um fest zu werden. Letzteres dauert etwa drei Monate. Im Flugzeugbau wird generell definiert warm ausgelagert. Wird die Warmbehandlung inkl. Auslagerung beim AL-Produzenten durchgeführt, wird an 7xxx ein -T6 angehängt, geschieht dies beim Anwender wird ein -T62 angehängt.
Um die Korrosionsempfindlichkeit herabzusetzen wird herstellerseitig auf auf beide Seiten von 2024- und 7075-Blechen meist eine hauchdünne Schicht Reinalumium aufgewalzt, das nennt man "plattiert"...
Die mir bekannten Kettler-Fahrräder werden übrigens aus 6061 gebaut, wie mir ein saarländischer Kettler-Mitarbeiter einmal mitteilte...
Gruß aus Münster,
HeinzH.
In Antwort auf: schneller66
(.....) Alu schweissen ohne den Rahmen nach dem schweissen komplett neu zu härten bringt bei den modernen Legierungen nichts. Gibt nur eine die von alleine über Monate selbst aushärtet, die habe ich aber gerade nicht im Kopf und soweit ich weiß so gut wie nie beim Fahrrad verwandt.(.....)
An schweissbaren Legierungen fallen mir spontan 6061, 7005 und 7020 ein.
6061 ist die unempfindlichere Legierung in Bezug auf Rissbildung und Korrosion und wurde früher für die dem salzigen Seewasser ausgesetzten Teile von Flugbooten genutzt. Boeing verbaut 6061 im Innenbereich der Bordküchen u.a. wegen der agressiven Säure von verschüttetem O-Saft.
7005 und 7020 haben eine höhere Zugfestigkeit, sind aber sehr viel Korrosions- und Rissempfindlicher. Infolge der höheren Zugfestigkeit sind Teile aus 7xxx-Legierungen leichter als 6xxx- (oder 2xxx)Legierungen.
Das gilt auch für die im Flugzeugbau neben 2024-T3 verwendete nicht schweissbare Legierung 7075, welche z.B. für die Beplankung von Flügeloberseiten verwendet wird.
Die Feinheiten der Warmbehandlungen spare ich mir hier, nur soviel: 7xxx-Legierungen müssen danach entweder warm- oder bei Raumtemperatur kalt ausgelagert werden um fest zu werden. Letzteres dauert etwa drei Monate. Im Flugzeugbau wird generell definiert warm ausgelagert. Wird die Warmbehandlung inkl. Auslagerung beim AL-Produzenten durchgeführt, wird an 7xxx ein -T6 angehängt, geschieht dies beim Anwender wird ein -T62 angehängt.
Um die Korrosionsempfindlichkeit herabzusetzen wird herstellerseitig auf auf beide Seiten von 2024- und 7075-Blechen meist eine hauchdünne Schicht Reinalumium aufgewalzt, das nennt man "plattiert"...
Die mir bekannten Kettler-Fahrräder werden übrigens aus 6061 gebaut, wie mir ein saarländischer Kettler-Mitarbeiter einmal mitteilte...
Gruß aus Münster,
HeinzH.