Posted by: Anonymous
Re: Rohloff-Umbau Patria Terra: Fragen - 09/26/19 08:03 AM
Kann jeden verstehen, der die Kettenschaltung hinter sich lassen will, gelegentliche Ausflüge mit solchen Gefährten, sowie schon häufigere Wartungs- und Repararurarbeiten machen mir das Konzept immer noch nicht sympatisch. So ein Umbau ist möglich, kann aber völlig aus dem Ruder laufen.
Die einfachste Variante: vorhandene Verschiebeenden passen für die OEM-Platte. Felgenbremse bleibt. Dann muss man sich nur ein Laufrad mit der eingespeichten Speedhub mit ext. Ansteuerung beschaffen (die Scheibenbremsversion, auch wenn sie erst einmal nicht benutzt wird). Kein Kettenspanner, dafür sind die Verschiebeenden. Die Kettenlinie sollte auch einigermaßen passen. Mit der Verlegung der Züge kann man schon etwas Zeit verbringen, auch so Effekte wie ".. dreimal abgeschnitten und immer noch zu kurz ...." können schon mal passieren.
Übel wird es, wenn auch gleich auf Scheibenbremsen umgestiegen werden soll. Ist der Rahmen schon dafür geeignet? Hat der schon die Verstärkungen, die Patria über die Zeit da wahrscheinlich eingebracht hat? Dann müssen die Ausfallende-Platten für Scheibenbremse von Patria beschafft werden (weiß nicht, ob Lauble & Fichter passen, also telefonieren und abfragen). Wenn hinten Scheibenbremse, dann auch vorne und dann beginnt die Suche nach einer wirklich scheibenbremstauglichen Stahlgabel. Keine Felgenbremsgabel, der um die 2000er-Jahre einfach eine IS2000-Aufnahme dran gebrutzelt wurde. Also auch ein teures Neuteil von Patria holen. Altes Rad, altes Steuerkopflager, also raus damit und neue einpressen. Dazu Naben- und damit Laufradwechsel, .... ein Rattenschwanz von Details. Nicht davon zu reden, dass man sich dann mit hydraulischen Scheibenbremsen einlassen muss und das kann für Neulinge sehr interessant werden. So einen Umbau machen zu lassen ist sehr teuer, also kommt nur Selbstbau in Frage und das geht nicht ohne Werkstatt. Würde also bei einem alten Rad von dieser Kur abraten, das Rad wie es ist verkaufen und etwas modernes, gleich auf die Speedhub ausgelegtes Rad holen - selbstredend mit hydr. Scheibenbremse (Magura oder Shimano sind die Platzhirsche, kein Grund nach Exoten zu suchen).
Kein Kettenspanner ist zwar gut, aber die immer noch offen laufende Kette verschleißt trotzdem und längt sich. Ohne Kettenspanner führt bereits eine Längung der Kette um 0,5mm (!) zum deutlichen Durchhängen und Schlackern der Kette. Schmerzfreie ignorieren das, wer das nicht ansehen kann, löst die Ausfallenden und "spannt" die Kette nach. Bis nach kurzer Zeit wieder die nächsten 0,5mm Längung anstehen. Der Chainglider als Kettenschutz ist super (es gibt auch nichts anderes), aber nicht im Serienzustand. D.h. massiv Nacharbeiten, um es reise- oder gar MTB-tauglich zu machen (er dämpft auch das Schlackern der Kette und verhindert zuverlässig ein Abspringen). Also die nächste Baustelle.
Wahrscheinlich ist die reisetaugliche Montage von Radschützer und Gepäckträger ebenfalls zu überarbeiten, weil irgendwas ist plötzlich immer im Wege, wenn solche massiven Umbauten vorgenommen werden.
Fazit: Lieber ein in sich stimmiges Kettenschaltungsrad so lassen wie es ist, anstatt es halb umzubauen und einen merkwürdigen Hybriden zu schaffen, der die Nachteile der Speedhub mit den Nachteilen eines eigentlich Kettenschaltungsrades verbindet. Das Kettenschaltungsmaterial ist zwar Verschleißware, aber günstig und einfach zu handhaben und zu warten. Beim Sprung auf Speedhub oder Pinion verzehnfachen sich einfach mal alle Preise. Das Zeug hält dann zwar ewig, aber auch nur, wenn es optimal montiert wurde.
Die einfachste Variante: vorhandene Verschiebeenden passen für die OEM-Platte. Felgenbremse bleibt. Dann muss man sich nur ein Laufrad mit der eingespeichten Speedhub mit ext. Ansteuerung beschaffen (die Scheibenbremsversion, auch wenn sie erst einmal nicht benutzt wird). Kein Kettenspanner, dafür sind die Verschiebeenden. Die Kettenlinie sollte auch einigermaßen passen. Mit der Verlegung der Züge kann man schon etwas Zeit verbringen, auch so Effekte wie ".. dreimal abgeschnitten und immer noch zu kurz ...." können schon mal passieren.
Übel wird es, wenn auch gleich auf Scheibenbremsen umgestiegen werden soll. Ist der Rahmen schon dafür geeignet? Hat der schon die Verstärkungen, die Patria über die Zeit da wahrscheinlich eingebracht hat? Dann müssen die Ausfallende-Platten für Scheibenbremse von Patria beschafft werden (weiß nicht, ob Lauble & Fichter passen, also telefonieren und abfragen). Wenn hinten Scheibenbremse, dann auch vorne und dann beginnt die Suche nach einer wirklich scheibenbremstauglichen Stahlgabel. Keine Felgenbremsgabel, der um die 2000er-Jahre einfach eine IS2000-Aufnahme dran gebrutzelt wurde. Also auch ein teures Neuteil von Patria holen. Altes Rad, altes Steuerkopflager, also raus damit und neue einpressen. Dazu Naben- und damit Laufradwechsel, .... ein Rattenschwanz von Details. Nicht davon zu reden, dass man sich dann mit hydraulischen Scheibenbremsen einlassen muss und das kann für Neulinge sehr interessant werden. So einen Umbau machen zu lassen ist sehr teuer, also kommt nur Selbstbau in Frage und das geht nicht ohne Werkstatt. Würde also bei einem alten Rad von dieser Kur abraten, das Rad wie es ist verkaufen und etwas modernes, gleich auf die Speedhub ausgelegtes Rad holen - selbstredend mit hydr. Scheibenbremse (Magura oder Shimano sind die Platzhirsche, kein Grund nach Exoten zu suchen).
Kein Kettenspanner ist zwar gut, aber die immer noch offen laufende Kette verschleißt trotzdem und längt sich. Ohne Kettenspanner führt bereits eine Längung der Kette um 0,5mm (!) zum deutlichen Durchhängen und Schlackern der Kette. Schmerzfreie ignorieren das, wer das nicht ansehen kann, löst die Ausfallenden und "spannt" die Kette nach. Bis nach kurzer Zeit wieder die nächsten 0,5mm Längung anstehen. Der Chainglider als Kettenschutz ist super (es gibt auch nichts anderes), aber nicht im Serienzustand. D.h. massiv Nacharbeiten, um es reise- oder gar MTB-tauglich zu machen (er dämpft auch das Schlackern der Kette und verhindert zuverlässig ein Abspringen). Also die nächste Baustelle.
Wahrscheinlich ist die reisetaugliche Montage von Radschützer und Gepäckträger ebenfalls zu überarbeiten, weil irgendwas ist plötzlich immer im Wege, wenn solche massiven Umbauten vorgenommen werden.
Fazit: Lieber ein in sich stimmiges Kettenschaltungsrad so lassen wie es ist, anstatt es halb umzubauen und einen merkwürdigen Hybriden zu schaffen, der die Nachteile der Speedhub mit den Nachteilen eines eigentlich Kettenschaltungsrades verbindet. Das Kettenschaltungsmaterial ist zwar Verschleißware, aber günstig und einfach zu handhaben und zu warten. Beim Sprung auf Speedhub oder Pinion verzehnfachen sich einfach mal alle Preise. Das Zeug hält dann zwar ewig, aber auch nur, wenn es optimal montiert wurde.