Posted by: iassu
Re: Übersicht Leistung Scheibenbremsen - 04/02/19 10:59 PM
In Antwort auf: Fetzer
Was mich stört und zu dem Vergleich mit dem SUV-Fahrer veranlasst hat, ist die Tendenz, dass viele nur noch Material wollen, dass auf die extremsten Situationen ausgelegt ist. Verzicht, in dem Sinne, dass man vielleicht auch selbst mitdenkt, die Grenzen seines Materials erkennt und auf einer längeren Abfahrt einfach Mal 20 Minuten Pause macht, damit das Material abkühlen kann, ist heutzutage offenbar bei vielen keine Alternative mehr.
Ich nutze an zwei Rädern die XT 785 mit großen Scheiben und Metallbelägen, am dritten, längeren und schwereren die Saint 820, ebenfall mit Metallbelägen. Warum ich damit sehr zufrieden bin und auch von der Technik überzeugt, liegt daran, daß mir die Reserven, die für die
In Antwort auf: Fetzer
extremsten Situationen
Ich genieße den klaren Druckpunkt, ich behaupte, daß ich gerade deswegen besser dosieren kann, weil er relativ hart ist, ich genieße die Leichtgängigkeit, die geringe erforderliche Handkraft, die Gleichmäßigkeit von re und li, den leichten Radausbau, die leichte Pflege, und ja: die hervorragende Repariermöglichkeit, den bestechend einfachen Belagwechsel, die Abwesenheit von Seilzugproblemen. Ergo: mir macht jeder Bremsvorgang Spaß.
Nachteile nehme ich in Kauf: Geräusche kann man nie vollständig ausschließen, ein Zirpen, Klingeln können gelegentlich vorkommen, kräftiges Trompeten bei Nässe ist nunmal da. Aber immerhin ist nach Freibremsen der Scheibe eben auch im kräftigen Regen Verzögerung satt. Daß ich die Felgen schone, sehe ich weniger als existenziellen Fortschritt an, daß man da tragende Teile abraspelt, ist richtig, aber in der Praxis selten wirklich relevant. Die Felgen halten an einer Unzahl von Rädern länger als ihre Besitzer.
So: warum sollte ich auf das alles verzichten? Es ist nicht so sehr der Preis, den diese Komponenten kosten. Ich habe mit Aurigas angefangen, auch heutige Deores sind erstklassig. Für mich wäre die Einfachheit und die Beschränkung auf solche Werte, wie du beschreibst, künstlich, denn es besteht keinerlei sachliche Notwendigkeit dafür. Ganz im Gegensatz zu früher, als es Besseres eben schlicht nicht gab.
Wenn jemand Freude daran hat, die alten Sachen zu nutzen: bittesehr. das Frühere und klar weniger entwickelte dem Besseren vorzuziehen, nur damit ein Verzicht geleistet wird, ist für mich nicht stimmig.