Posted by: irg
Re: Kosten Fahrradaufbau durch Händler - 01/02/18 07:15 AM
Hallo!
Dann müsste man als Kunde den Händler um eine direkte statt einer Mischkalkulation bitten. Wahrscheinlich käme nicht viel anderes dabei heraus.
Bei meinem Radhändler bekomme ich als "Hobby" des Händlers, wie die beiden einmal scherzhaft gemeint haben, ca. 10% Rabatt auf Teile, die ich kaufe. Wenn wir etwas Dickeres kaufen, wie zuletzt das Rad meiner Jüngsten, rechnet er extra aus, wieviel Rabatt er mir darauf geben kann. Da ist dann mehr drin. Dabei eingerechnet ist aber, dass er sich über die übliche Montage nach dem Auspacken hinaus die Hände nicht mehr schmutzig machen muss. Meine Tochter hat sich z.B. andere Reifen ausbedungen. Ich habe die weit teureren Wunschreifen also mit genommen, ummontiert, und die serienmäßigen sauber und unbenutzt zurück gegeben. Auch eine gründliche Erstinspektion, die z.B. das Einstellen der Radlager beinhaltet, habe ich gemacht.
Das ist mit dem Aufbau eines Reiserades nach Wunsch nicht vergleichbar. Einmal schenkt mir der Händler aus Freundschaft einen Anteil seines Gewinnes, das macht er nicht bei jedem, kann er auch nicht. Dann erspart er sich bei mir fast die ganze Arbeit. Trotzdem fährt dann das Rad in einem gründlicher gewarteten und eingestellten Zustand, als es bei einer durchschnittlichen Werkstattarbeit der Fall wäre. (Das Rad meiner Tochter ist kein besonders hochwertiges.)
Wer ein Reiserad wie dieses im Thread nach Wunsch zusammengestellt und aufgebaut haben will, stellt dem Gesamtpreis entsprechend hohe Ansprüche. Die müssen (oder müssten, nicht alle tun es!) erfüllt werden. Das bedeutet einen Haufen Arbeit, und die muss bezahlt werden. Dazu kommt, dass so ein Reiserad den Rahmen der gewohnten Arbeit sprengt. So drückt im Alltag kein Profi ein neu gebautes Laufrad ab. Das macht er nicht, weil er zu blöd dafür wäre, oder zu geldgierig, sondern, weil er diese zusätzliche Arbeit im Preis nicht unterbringt. Der Konkurrent macht es nämlich auch nicht, und behauptet, perfekte Laufräder zu liefern. Der Händler kann also den Auftrag nicht einfach dem nächsten Mitarbeiter, der gerade Zeit hat, per Zettel übergeben, sondern muss es selbst auf bauen, oder mit einem speziellen Mitarbeiter genau durchgehen, was er wie macht. Auch das kostet. Ein Radhändler, der sich das antut, wird meistens eine dem entsprechende Rechnung stellen.
lg!
georg
In Antwort auf: derSammy
Die Grundkritik des Fadenerstellers kann ich aber nachvollziehen. Ich störe mich auch an den recht wenig nachvollziehbaren Kalkulationen im Fahrradgewerbe. 200€ ist für ein individuell geplantes und aufgebautes Rad einfach zu wenig, die UVPs sind für viele Komponenten allerdings auch kaum angemessen. Klar bekommt der kleine Händler um die Ecke nicht die Rabatte wie die Onlinegiganten. Oft ist es für die kleinen Händler auch sinnvoller bei Rose, bike24 oder bike-components zu bestellen als bei Hartje - und die tun das dann in der Regel auch. Für simple Verbrauchsmaterialien ohne großen Beratungsbedarf und ohne großartige Reklamationsvolumina ist es dann nicht unbedingt nachvollziehbar den UVP vom Kunden zu verlangen.
Dann müsste man als Kunde den Händler um eine direkte statt einer Mischkalkulation bitten. Wahrscheinlich käme nicht viel anderes dabei heraus.
Bei meinem Radhändler bekomme ich als "Hobby" des Händlers, wie die beiden einmal scherzhaft gemeint haben, ca. 10% Rabatt auf Teile, die ich kaufe. Wenn wir etwas Dickeres kaufen, wie zuletzt das Rad meiner Jüngsten, rechnet er extra aus, wieviel Rabatt er mir darauf geben kann. Da ist dann mehr drin. Dabei eingerechnet ist aber, dass er sich über die übliche Montage nach dem Auspacken hinaus die Hände nicht mehr schmutzig machen muss. Meine Tochter hat sich z.B. andere Reifen ausbedungen. Ich habe die weit teureren Wunschreifen also mit genommen, ummontiert, und die serienmäßigen sauber und unbenutzt zurück gegeben. Auch eine gründliche Erstinspektion, die z.B. das Einstellen der Radlager beinhaltet, habe ich gemacht.
Das ist mit dem Aufbau eines Reiserades nach Wunsch nicht vergleichbar. Einmal schenkt mir der Händler aus Freundschaft einen Anteil seines Gewinnes, das macht er nicht bei jedem, kann er auch nicht. Dann erspart er sich bei mir fast die ganze Arbeit. Trotzdem fährt dann das Rad in einem gründlicher gewarteten und eingestellten Zustand, als es bei einer durchschnittlichen Werkstattarbeit der Fall wäre. (Das Rad meiner Tochter ist kein besonders hochwertiges.)
Wer ein Reiserad wie dieses im Thread nach Wunsch zusammengestellt und aufgebaut haben will, stellt dem Gesamtpreis entsprechend hohe Ansprüche. Die müssen (oder müssten, nicht alle tun es!) erfüllt werden. Das bedeutet einen Haufen Arbeit, und die muss bezahlt werden. Dazu kommt, dass so ein Reiserad den Rahmen der gewohnten Arbeit sprengt. So drückt im Alltag kein Profi ein neu gebautes Laufrad ab. Das macht er nicht, weil er zu blöd dafür wäre, oder zu geldgierig, sondern, weil er diese zusätzliche Arbeit im Preis nicht unterbringt. Der Konkurrent macht es nämlich auch nicht, und behauptet, perfekte Laufräder zu liefern. Der Händler kann also den Auftrag nicht einfach dem nächsten Mitarbeiter, der gerade Zeit hat, per Zettel übergeben, sondern muss es selbst auf bauen, oder mit einem speziellen Mitarbeiter genau durchgehen, was er wie macht. Auch das kostet. Ein Radhändler, der sich das antut, wird meistens eine dem entsprechende Rechnung stellen.
lg!
georg