Posted by: WillMill
Newbie-Basteleien: Bremse, Hebel, Ritzel, NaDy - 07/31/17 09:02 PM
Hallo Forum!
Nach einigen gefahren Touren fallen mir an meinem "Tourenrad" doch ein paar Sachen auf, die mich stören. Vielleicht könnt Ihr mir bei der ein oder anderen Frage weiterhelfen? Ich bin nicht sonderlich erfahren und hab mir hier und da bloß ein bisschen Halbwissen angelesen...
Bis jetzt ist das Rad viel in der Stadt im Einsatz gewesen und bei ein paar Mehrtagestouren. Für die Zukunft habe ich mir auch mehrwöchige Touren vorgestellt, gerne in bergigen Gegenden, aber vorerst nur in Europa.
Das Rad ist in der Basis ein 90er-MTB, Giant Terrago, 24" Rahmengröße. Die verbauten Komponenten sind
- 26er Felgen von Rigida, Maulweite und Modell unbekannt. Darauf 47-559
- 3x7, 24-42 bzw. 11-28 Zähne
- STX-Schaltwerk, Alivio-Umwerfer, Alivio-Kurbel, STX-Schalt-Bremshebel (nicht teilbar)
- Besenstiel-Lenker, 130 mm Vorbau
- Cantis, Jagwire YPK Bremsschuhe
Bremsen
Das dringendste Problem sind wahrscheinlich die Bremsen. Bei Trockenheit und moderatem Gefälle finde ich die Bremsleistung mit Gepäck gerade so ausreichend. Bei Regen hab ich schon in der Ebene das Gefühl, mit den Schuhsohlen schneller Bremsen zu können. Mit Gepäck und bei Gefälle stünde ich vor einem Problem. Dass Cantis nicht der neueste Stand der Technik sind, ist mir bekannt -- aber ist die Abnahme der Bremsleistung bei Nässe auf die Bremsenbauart oder vielmehr die Felgen-Bremsschuh-Kombination zurückzuführen? Bringt ein Wechsel des Bremssystems eine spürbare Leistungssteigerung?
(Ich muss wohl dazu sagen, dass ich das Rad gebraucht, aber mit sehr wenigen Kilometern auf dem Buckel gekauft habe. An den Bremsflanken der Felgen ist stellenweise noch nicht mal der schwarze Lack abgerieben. Wird sich die Bremsleistung mit der Zeit noch verstärken?)
Reichen Euch persönlich V-Brakes am Reiserad? Im Keller hätte ich noch ein paar alte, hässliche neongelbe Magura HS22 Race-Line rumfliegen. Scheibenbremsen wären natürlich toll, aber Rahmen und Gabel hat keine Aufnahmen und ein Gabeltausch kommt für mich vorerst nicht in Frage.
Wenn ich jetzt also mit einem Wechsel der Bremsen liebäugel, stoße ich auf das nächste Problem: Die Schalt-Brems-Hebel. Nur Bremshebel austauschen ist also nicht, sondern ein neuer Schalthebel müsste ebenfalls her. In Anbetracht der Tatsache, dass die Hinterradbremse ohnehin nicht so viel zur Verzögerung beiträgt: Ist es sinnvoll, nur die Vorderradbremse zu tauschen? (aus Kostengründen)
Schaltung/Antrieb
Bei mäßigen Steigungen stoße ich mit Gepäck schnell an die Grenzen. Wegen Knieproblemen in der Vergangenheit will ich mir da auch nicht zu viel zumuten. Der Ritzelrechner spuckt für die Schaltung bei 90/min eine minimale Entfaltung von 1,75 m aus. Ich hab überlegt, was ich daran ändern könnte:
(1) Ein Wechsel des Ritzelpakets? Bei einem großen Versandhändler bin ich auf die SRAM PowerGlide 730-Kassette gestoßen, die mir mit 12-32 Zähnen eine Entfaltung von gut 1,55 m bringen würde. Passt die auf mein Rad, packt das Schaltwerk das? Wäre der Unterschied überhaupt großartig spürbar? Kasetten mit mehr Ritzeln krieg ich auf mein jetziges Laufrad ja vermutlich nicht montiert?
(2) Kann ich meine Kurbel mit einem neuen kleinen Kettenblatt versehen? Oder brauche ich dann gleich eine neue Kurbel? Das kleinste Kettenblatt, dass ich bei einer Kurbelgarnitur gefunden habe, war 22... das bringt ja nicht so viel.
Lenker
Der gerade Lenker sieht ganz cool aus, aber auf Dauer ist das mit selbst mit Ergons und Bar Ends nicht so superbequem. Ich bin noch nie Rennlenker gefahren, könnte mir aber vorstellen, dass mir das gut gefällt -- ich hab die Flossen auch so häufig an den Bar Ends und wünsch mir bei einigen Stellen schon mal eine tiefere Griffposition. Und generell noch etwas mehr Abwechslung beim Greifen. Was mich bei Rennlenkern immer irritiert, sind die Schalthebel: STIs sind angeblich nicht so robust (hab ich hier und da im Internet gelesen), Lenkerendschalthebel stell ich mir furchtbar unpraktisch vor. Verwendet eigentlich niemand Flatbar-Schalthebel am Rennbügel? Geht das nicht gut?
Naja, da ein neuer Schalthebel ja sowieso her muss -- Angenommen, ich möchte mir demnächst einen Rennlenker dranklemmen und mit "normalen" Schalthebeln benutzen: Was wäre dann eine kluge Wahl?
Überhaupt: Was ist mit dem Alivio-Umwerfer kompatibel? Bei ebay gibt es etliche Deore-LX-Schalthebel, würde das klappen?
Nabendynamo
... den hab ich nicht, hätte ich aber gern. SON ist bestimmt sein Geld wert, mir aber zu teuer. Die Shimano-Naben scheinen ja auch eine akzeptable Qualität zu haben. Am liebsten hätte ich einen 72er von Shimano mit einer stabilen Felge. Gibt es von der Stange leider kaum. Meine Fahrradwerkstatt müsste sowas auch für eine ordentliche Summe anfertigen lassen.
Im Internet finde ich DH-3N72 häufig mit der exal ZX 19. Im Wiki steht, die sei stabil -- also für meine Zwecke (Europa, hauptsächlich asphaltierte Wege) ausreichend? Welche günstige Felgen könntet Ihr mir empfehlen? Die Felge darf auch gern etwas breiter sein, da ich mir vorstellen könnte, irgendwann was breiteres als 47-559 aufzuziehen.
Wenn wir schon beim Thema billig sind: Kann man auch mit dem DH-3N30 Spaß haben? Ich habe unterschiedliche Sachen dazu gehört: Mal heißt es, die Haltbarkeit der Shimano-NaDys sei ähnlich, dann wieder wird die Dichtung des 72ers als besser beschrieben; mal lese ich, der Momentwiderstand der 30er-Tonne sei praktisch nicht wirklich spürbar, dann wieder das Gegenteil...
So, das waren sehr viele Fragen
vielleicht hätte ich das Thema lieber aufteilen sollen
Über ein paar Meinungen und Ratschläge würd ich mich riesig freuen!
Vielen Dank schon mal fürs Durchhalten
Gruß, WillMill
Nach einigen gefahren Touren fallen mir an meinem "Tourenrad" doch ein paar Sachen auf, die mich stören. Vielleicht könnt Ihr mir bei der ein oder anderen Frage weiterhelfen? Ich bin nicht sonderlich erfahren und hab mir hier und da bloß ein bisschen Halbwissen angelesen...
Bis jetzt ist das Rad viel in der Stadt im Einsatz gewesen und bei ein paar Mehrtagestouren. Für die Zukunft habe ich mir auch mehrwöchige Touren vorgestellt, gerne in bergigen Gegenden, aber vorerst nur in Europa.
Das Rad ist in der Basis ein 90er-MTB, Giant Terrago, 24" Rahmengröße. Die verbauten Komponenten sind
- 26er Felgen von Rigida, Maulweite und Modell unbekannt. Darauf 47-559
- 3x7, 24-42 bzw. 11-28 Zähne
- STX-Schaltwerk, Alivio-Umwerfer, Alivio-Kurbel, STX-Schalt-Bremshebel (nicht teilbar)
- Besenstiel-Lenker, 130 mm Vorbau
- Cantis, Jagwire YPK Bremsschuhe
Bremsen
Das dringendste Problem sind wahrscheinlich die Bremsen. Bei Trockenheit und moderatem Gefälle finde ich die Bremsleistung mit Gepäck gerade so ausreichend. Bei Regen hab ich schon in der Ebene das Gefühl, mit den Schuhsohlen schneller Bremsen zu können. Mit Gepäck und bei Gefälle stünde ich vor einem Problem. Dass Cantis nicht der neueste Stand der Technik sind, ist mir bekannt -- aber ist die Abnahme der Bremsleistung bei Nässe auf die Bremsenbauart oder vielmehr die Felgen-Bremsschuh-Kombination zurückzuführen? Bringt ein Wechsel des Bremssystems eine spürbare Leistungssteigerung?
(Ich muss wohl dazu sagen, dass ich das Rad gebraucht, aber mit sehr wenigen Kilometern auf dem Buckel gekauft habe. An den Bremsflanken der Felgen ist stellenweise noch nicht mal der schwarze Lack abgerieben. Wird sich die Bremsleistung mit der Zeit noch verstärken?)
Reichen Euch persönlich V-Brakes am Reiserad? Im Keller hätte ich noch ein paar alte, hässliche neongelbe Magura HS22 Race-Line rumfliegen. Scheibenbremsen wären natürlich toll, aber Rahmen und Gabel hat keine Aufnahmen und ein Gabeltausch kommt für mich vorerst nicht in Frage.
Wenn ich jetzt also mit einem Wechsel der Bremsen liebäugel, stoße ich auf das nächste Problem: Die Schalt-Brems-Hebel. Nur Bremshebel austauschen ist also nicht, sondern ein neuer Schalthebel müsste ebenfalls her. In Anbetracht der Tatsache, dass die Hinterradbremse ohnehin nicht so viel zur Verzögerung beiträgt: Ist es sinnvoll, nur die Vorderradbremse zu tauschen? (aus Kostengründen)
Schaltung/Antrieb
Bei mäßigen Steigungen stoße ich mit Gepäck schnell an die Grenzen. Wegen Knieproblemen in der Vergangenheit will ich mir da auch nicht zu viel zumuten. Der Ritzelrechner spuckt für die Schaltung bei 90/min eine minimale Entfaltung von 1,75 m aus. Ich hab überlegt, was ich daran ändern könnte:
(1) Ein Wechsel des Ritzelpakets? Bei einem großen Versandhändler bin ich auf die SRAM PowerGlide 730-Kassette gestoßen, die mir mit 12-32 Zähnen eine Entfaltung von gut 1,55 m bringen würde. Passt die auf mein Rad, packt das Schaltwerk das? Wäre der Unterschied überhaupt großartig spürbar? Kasetten mit mehr Ritzeln krieg ich auf mein jetziges Laufrad ja vermutlich nicht montiert?
(2) Kann ich meine Kurbel mit einem neuen kleinen Kettenblatt versehen? Oder brauche ich dann gleich eine neue Kurbel? Das kleinste Kettenblatt, dass ich bei einer Kurbelgarnitur gefunden habe, war 22... das bringt ja nicht so viel.
Lenker
Der gerade Lenker sieht ganz cool aus, aber auf Dauer ist das mit selbst mit Ergons und Bar Ends nicht so superbequem. Ich bin noch nie Rennlenker gefahren, könnte mir aber vorstellen, dass mir das gut gefällt -- ich hab die Flossen auch so häufig an den Bar Ends und wünsch mir bei einigen Stellen schon mal eine tiefere Griffposition. Und generell noch etwas mehr Abwechslung beim Greifen. Was mich bei Rennlenkern immer irritiert, sind die Schalthebel: STIs sind angeblich nicht so robust (hab ich hier und da im Internet gelesen), Lenkerendschalthebel stell ich mir furchtbar unpraktisch vor. Verwendet eigentlich niemand Flatbar-Schalthebel am Rennbügel? Geht das nicht gut?
Naja, da ein neuer Schalthebel ja sowieso her muss -- Angenommen, ich möchte mir demnächst einen Rennlenker dranklemmen und mit "normalen" Schalthebeln benutzen: Was wäre dann eine kluge Wahl?
Überhaupt: Was ist mit dem Alivio-Umwerfer kompatibel? Bei ebay gibt es etliche Deore-LX-Schalthebel, würde das klappen?
Nabendynamo
... den hab ich nicht, hätte ich aber gern. SON ist bestimmt sein Geld wert, mir aber zu teuer. Die Shimano-Naben scheinen ja auch eine akzeptable Qualität zu haben. Am liebsten hätte ich einen 72er von Shimano mit einer stabilen Felge. Gibt es von der Stange leider kaum. Meine Fahrradwerkstatt müsste sowas auch für eine ordentliche Summe anfertigen lassen.
Im Internet finde ich DH-3N72 häufig mit der exal ZX 19. Im Wiki steht, die sei stabil -- also für meine Zwecke (Europa, hauptsächlich asphaltierte Wege) ausreichend? Welche günstige Felgen könntet Ihr mir empfehlen? Die Felge darf auch gern etwas breiter sein, da ich mir vorstellen könnte, irgendwann was breiteres als 47-559 aufzuziehen.
Wenn wir schon beim Thema billig sind: Kann man auch mit dem DH-3N30 Spaß haben? Ich habe unterschiedliche Sachen dazu gehört: Mal heißt es, die Haltbarkeit der Shimano-NaDys sei ähnlich, dann wieder wird die Dichtung des 72ers als besser beschrieben; mal lese ich, der Momentwiderstand der 30er-Tonne sei praktisch nicht wirklich spürbar, dann wieder das Gegenteil...
So, das waren sehr viele Fragen


Vielen Dank schon mal fürs Durchhalten
Gruß, WillMill