Re: Felge defekt ... unterwegs

Posted by: irg

Re: Felge defekt ... unterwegs - 07/07/17 06:13 AM

Hallo falk!

In Antwort auf: Falk
Nein, die Käufer deren Produkte sind nur darauf konditioniert, bei Unregelmäßigkeiten das gesamte Großteil zu ersetzten bzw, weil besser für die Unternehmensgewinne, ersetzen zu lassen. Nur so als vorsichtige Erinnerung: Tine hatte einen verschleißbedingten Felgenbruch und unsere bekannt stockkonservativen Freunde dieses selbstzerstörenden Bremssystems hatten nichts besseres auf der Pfanne, als daraus ein R-Flanschproblem zu konstruieren.


Ich wünsche dir wie allen anderen Rohloff-Fahrern und -Fahrerinnen schöne und knitterfreie Radreisen! Ihr habt eine tolle Lösung für die Schaltung eurer Räder gefunden, genießt sie!

Ich weiß nicht, ob ich in deiner Anspielung auch enthalten bin. Ich unterstelle Rohloff gar nichts Schlechtes. Sie bauen gute Schaltungsnaben, aber, auch sie haben mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das ist nichts Schlechtes. Wer eine Fahrradkomponente entwirft, der nie irgendwelche Schwierigkeiten mit sich bringen kann, hat sie massiv überdimensioniert und sollte sie dringend abspecken, zum Wohle der bergauf radelnden Gemeinde.

Ein Problem bei Diskussionen zum ewigen R-Thema sehe ich darin, dass es nach Ansicht einiger mit Rohloff nie mehr Schwierigkeiten gibt. Ich denke, dass das so nicht stimmt. Mit Rohloff gibt es weit seltener Schwierigkeiten als mit Kettenschaltungen, aber auszuschließen sind sie nicht, wie Tine erlebt hat. (In diesem Fall sind die Schwierigkeiten zwar nicht von der Rohloff ausgegangen, aber beim Beheben des Problems im Zusammenhang mit der Rohloff entstanden.)

Letzendlich dürfte die Systementscheidung darauf hinaus laufen, ob jemand im Fahrrad ein System verbauen will, mit dem es kaum mehr Ärger gibt, das dann aber im Einzelfall ziemlich schwierig zu beheben sein kann, oder ob er ein eigentlich ziemlich einfaches System mit öfter auftretenden, aber fast immer leicht zu behebenden Schwächen nimmt.
Da ich bei Kettenschaltungen selbst alles warten und reparieren kann, bleibe ich bei Zweiterem. Das ist aber nur meine persönliche Entscheidung, mehr nicht.

Und, nebenbei: Seit ich einen Familienfuhrpark mit vielen Rädern betreue, habe ich noch keinen Ausriss an einem Flansch erlebt, und ich bin ein Einspeicher, der zu eher hoher Spannung tendiert. Auch die oft (und natürlich, je nach Material zu recht gescholtenen) Felgenbremsen haben bei uns in 27 Jahren zu 3 viel zu frühen Felgentoden geführt, dazu 3 (ich muss meine vorige Aussage korrigieren) Felgen, die sich nach sehr hoher Kilometeranzahl verabschiedet haben. Ich wüsste nicht, worüber ich mich beschweren sollte.

Ich bin mir nicht sicher, ob manche Schwierigkeiten auch damit zu tun haben, wie viel Erfahrung die Leute, die damit arbeiten, haben, und wie gut sie den Zustand der Räder im Blick behalten. Vieles ist durch ein bisschen Basteln und Nachstellen gleich wieder erledigt. Wenn nichts gemacht wird, weil es nicht erkannt wurde, kann ein großes und teures, bis eine Radreise sehr störendes Thema daraus werden. Auch durchgebremste Felgenflanken sind so ein Thema. Ein Radhändler sieht das Rad des Kunden vielleicht ein bis zweimal im Jahr, den Auftrag, alles durchzuchecken bekommt er dabei fast nie. Wenn den Auftrag der Chef aufnimmt und die Arbeit ein Mechaniker übernimmt, geht auch oft die Dimension des Auftrages (die bevorstehende Radtour) verloren. Da werden etwas hohlgebremste Felgen schnell übersehen.

lg!
georg