Re: Felge defekt ... unterwegs

Posted by: irg

Re: Felge defekt ... unterwegs - 07/05/17 06:26 AM

Hallo Tine!

In Antwort auf: Tine

Georg: Was heißt eigentlich: Wenig Kilometer? Und was heißt: wenig belastet?


Danke für das Nennen der zerbrochenen Felge. Du bist , wie der Link ergibt, nicht die erste, bei der es Schwierigkeiten damit gegeben hat.

6 Jahre Tourenfahren und 3 Jahre Alltag- und Tourenfahren können ziemlich viele Kilometer ergeben. Möglicher weise habe ich mich also getäuscht, wenn ich der Felge eher wenige Kilometer Laufleistung unterstellt habe.
Auf der anderen Seite halten in unserem Fuhrpark fast alle Felgen ewig und noch 3 Tage, während selten, aber doch, einzelne Felgen sehr bald den Geist aufgegeben haben, ohne dass sie besonders belastet geworden wären. Am Tandem habe ich z.B. die Felgen nach 12 Jahren Alltags- und Ausflugseinsatz, das ganze Jahr hindurch, also auch bei Schnee, Eis, Streusalz und viel Dreck getauscht. V.a. der Dreck, der im Winter gerne als Dusche auf den Felgen landet, setzt Felgen, die mit Felgenbremsen belastet werden, ordentlich zu. Die genaue Laufleistung des Tandems ist unbekannt, 25 000km wären einer äußerst konservative Schätzung dazu.

Deine Art zu Radeln beschreibst du als ausgesprochen schonend: Eine ziemlich geringe Belastung (unter 100kg insgesamt) mit schonendem Fahrverhalten lässt ein Rad und seine Komponenten sehr gut leben. An dir liegt der Schaden sicher nicht!

Um deine neue Felge möglichst gut zu behandeln, würde ich an deiner Stelle keine Shimano-Bremsklötzchen verwenden. Ich habe diese Meinung früher als übertrieben gefunden, bis ich selbst mehrfach an Shimano-Klötzchen geraten bin, die zu hart waren, obwohl sie nagelneu waren. Irgendwelche weichen Bremsklötzchen reichen, egal welche Marke.

Etwas fällt mir bei unseren Fuhrpark auf: In 27 Jahren Familie mit vielen Rädern und vielen Kilometern hatten wir nur 3 Felgen, die bald durchgebremst waren, das aber extrem früh. Die anderen 2 durchgebremsten Felgen hatten hohe bis sehr hohe Kilometerleistungen drauf. Offenbar sind die Unterschiede zwischen einzelnen Marken und Typen sehr hoch. (Das könnte auch die sehr kontroversen Meinungen im Forum um das Thema Felgen- versus Scheibenbremsen erklären. Wer gleich zu Beginn an butterweiche Felgen geraten ist, traut ihnen keine hohen Standzeiten mit Felgenbremsen mehr zu.)

Mit deinen jetzigen Felgen würde ich einfach fahren, fertig. Entweder ihr selbst oder ein guter Radhändler schaut ab und zu, wie die Felgen ausschauen, das reicht. Auch die Indikatorrillen sind offenbar keine Garantie vor Überraschungen. Die konkave Form durchgebremster Felgen ist gut zu sehen. Wenn ihr diese Überprüfung lange genug vor der Radtour macht, könnt ihr euch in Ruhe zusammensetzen und überlegen, welche Felgen in Zukunft rollen sollen.

Noch eine Bemerkung zu V-brake Klötzchen, die sich verstellen können: Ja, die kenne ich auch. Aber auch Maguras können ein gewisses Eigenleben entwickeln, auch bei sorgfältigster Montage.
Entweder haben alle Räder ein gewisses Eigenleben, von dem sie sich nicht abbringen lassen, oder es sitzt doch ein kleiner Fehler-Troll mit Werkzeug in der Pfote im Sattelrohr, der sich diebisch freut, wenn er uns wieder einmal reingelegt hat. Mit diesen Trollen müssen wir einfach leben, denke ich.

lg!
georg