Wie lange halten Schaltungskomponenten?

Hallo,

bzw. wie lang 'sollten' sie halten?

An unserem Tandem befinden sich ein XT-SchaltwerK und XT-Rapidifrehebel (nur Schalthebel ohne Bremse). Die Teile sind von 1999 und haben eine Laufleistung von über 30.000 km hinter sich. In letzter Zeit bemreken wir sowohl beim Schaltwerk als auch bei den Hebeln gewisse Ausfallerscheinungen, d.h. die Feder des Schaltwerkes bewegt sich nur noch widerwillig und die Schalthebel rutschen beim Hochschalten ab und zu durch. Beides führt dazu, dass sich die Schaltung nicht mehr wirklich sauber einstellen lässt. Putzen des Schaltwerkes (von außen) hat nicht geholfen, weitergehende Versuche haben wir noch nicht unternommen.
Nun meine Frage: lohnt es sich eurer Ansicht nach noch, da Aufwand reinzustecken oder ist da einfach das Ende der Lebensdauer erreicht? Wir sind keine Helden im Bauteile zerlegen und unser liebstes Hobby ist es auch nicht. Und 30.000 km Laufleistung finde ich persönlich nicht so übel. Andererseits muss es ja nicht sein, dass wir was wegschmeißen, was sich durch simple Maßnahmen wieder gangbar machen lässt.

Was sind eure Erfahrungen?

Gruß Martina

könnte sein, dass Dreck oder Verschleiss von Billigteilen vorliegt. Ich würde in einer echten Mussestunde (es ist Filligranarbeit - nichts für grobe Schmiedehände) mal den Schaltgriff auf dem Küchentisch sezieren und ev. neue Federchen implantieren - Schmierstoff nicht vergessen
- oder gleich eine Organspende vornehmen: Sram Drehgriff (Centera) - ist leicht, preiswert und geht (fast) nicht kaputt

Schaltzüge sind wie alt?
HS

Moin Martina,

mal ganz blöd gefragt, hast du schon den Schaltzug gewechselt, oftmals bringt das schon einiges weil sich mit der Zeit Dreck im Außenzug sammelt und die Reibung einfach zugroß für einen für präzise Gangwechsel ist.

Gruß Axel

Hallo,



Ich geb zu, auf diese Frage hab ich gewartet. Die sind aber relativ frisch (< 1 Jahr).
Ergänzung: das gilt nur für die Innenzüge, die Außenhüllen sind schon was älter. Zumindest beim Schaltwerk ist es aber sichtbar, dass sich der Zug sehr wohl bewegt, das Schaltwerk aber nicht unbedingt.

Und Drehgriffe mögen wir einfach nicht. *fußaufstampf*

Martina

ist ja gut...

erwähnt man mal eine Alternative zum grossen Anbieter aus J ist das auch nicht richtig
Watt willste den? Tipptronic oder EPS?

Du könntest es mit Singlespeed, also ganz ohne Gangschaltung versuchen. Dadurch wird das Bike leichter, du brauchst nicht überlegen welcher Gang passt und sparst viel Geld und (Wartungs-)Zeit

Wenn es offensichtlich im Griff funzt wird vielleicht doch eine OP am offenen Schaltwerk fällig. Auch hier sei angemerkt: das ist Micro-Chirurgie und erfordert neben sterilem Arbeitsumfeld eine ruhige Hand

Bewegung am Seil allein bedeutet nichts, es kommt halt auf den Weg an. Ist der zu gering...
- weil z.B. aus falsch interpretierter Sparsamkeit (für Bewohner der ausserschwäbischen Welt : Geiz) auf den rechtzeitigen Ersatz verschlissenener Aussenhüllen verzichtet wurde ....
HS

Mensch HS


So gefällst du mir!

Präzise Erklärungen (wie immer ), die aber jeder versteht
und das noch mit Humor!

Was ist passiert, stehst Du unter Drogen?


Selbst wenn, egal - ich hoffe nur, es vergeht nicht wieder!


Grüße Mario

Hallo Martina


Schmeiß das Teil weg!


Klingt hart, aber ihr spart euch dadurch wirklich viel Zeit und
Ärger. Das sagt euch ein "Tüftler", der diese von HS erwähnte
"Operation" praktisch durchgeführt hat. Ich zerlege A l l e s
leidenschaftlich gern!

Spart es euch, es ist "mühsam" und man macht es eh nur
e i n m a l , bevor dann doch ein neues dran kommt.

Durch das Zerlegen wird das Teil auf keinen Fall besser!


Es grüßt euch das erste mal
Mario

Hallo Martina,

30 tkm decken sich mit meiner Erfahrung für die Lebensdauer von XT Komponenten. Zu Reparieren ist da wohl nicht viel, da wahrscheinlich die Lagerung des Parallelograms ausgeschlagen ist. Da gibt´s nicht viel zu ersetzen außer dem ganzen Schaltwerk. Du wirst es merken, wenn du das Schaltwerk unten am Kettenspanner fasst und etwas wackelst.
Je älter das Teil, desto mehr Spiel, bis am Ende ein vernünftiges Schalten unmöglich wird.

Gruß, Willi

Hallo Martina,
ich hatte vor einiger Zeit dasselbe Problem mit einem XT-Schaltwerk von ca. 1992. Ausgeleiert wars nicht, nur extrem schwergängig. Ich habs ausgebaut und erstmal liegenlassen, um es irgendwann mal auseinanderzunehmen und ggf. die Federn zu wechseln. Ich habs auf der Werkbank liegend dann erstmal schön sauber gemacht und einige male mit Kriechöl behandelt (Gelenke, Federn), und wieder liegen lassen. Als ich es nach Wochen zur Hand nahm ließ es sich bewegen wie ursprünglich. Also nochmal etwas dickeres Öl an die Gelenkstellen, trockenwischen und seit ein paar Monaten tut es wieder seinen Dienst.

Ringo

boah, kann es sein, dass du einen meiner Beiträge wirklich gelesen hast?

Ich nix perfekt - schon viele Schrauben ver- und gemurkst mit zuviel Schmackes und wenig denken - VA M10 mit 5 Finger: Knacks ab. War nicht gut.
Magura Aluschraube ist 1,004297Gramm leichter als Stahlausführung und für meinen kleinen Finger ein willkommenes Opfer
Ich besser erst denken und dann schaffen - schont meine Nerven viel..

Siehst du, und darum ist mir gutes Werkzeug so sympathisch
The torpue wrench is my friend
VA (Edelstahl) hat unser Meister als "stainless painless" bezeichnet

Schaltwerke kannst man (n oder frau) schon instandsetzen, die Frage ist nur ob es den gigantischen Aufwand (der notwendig für ein gutes Ergebnis sein wird) lohnt: Du könntest die Bohrungen ausbuchsen, Schmierbohrungen anbringen, Gleitflächen feinstbearbeiten...
HS

Hallo,
länger hält das selten, bei den 9-fach ist meist schon deutlich früher kein sinnvolles Einstellen mehr möglich.

Wie schön ist da die Rohloff, nach 25000km fährt und schaltet sie sich sogar deutlich besser als neu!

Hallo,



Es *ist* neunfach , für das ich an dieser Stelle doch mal ne Lanze brechen muss. Der Vorgänger war siebenfach, ebenfalls XT von ca. 1992. Eigentlich ließ sich die Schaltung zumindest beim Tandem von Anfang an nicht wirklich gut einstellen. Die Hebel waren schon deutlich früher kaputt und das Schaltwerk war zwar bis zum Schluss am Rad (ca. 28.000 km(, hat aber nur noch sehr selten funktioniert.
Über Rohloff brauchen wir in Zusammenhang mit diesem Rad nicht zu diskutieren, es sei denn jemand baut mir ne Rohloff mit 160 mm Klemmweite.

Martina

Am MTB eines Freundes befindet sich ein XT-Schaltwerk von 1992 und verrichtet immer noch seinen Dienst.
Der hatte zwischendurch auch mal gedacht, es wäre ausgelutscht, und hat dann rumexperimentiert, mal mit Bowdenzug ölen, dann mit Bowdenzug wechseln, dann mit Bowdenzug und Hülle wechseln - und als er am Schluß auch noch das Schaltwerk selbst gereinigt und neu gefettet hatte, funktionierte es wieder.
Natürlich läuft es nicht mehr ganz so knackig wie neu, aber es funktioniert auch unter Vollast noch ausreichend.
Die Dinger kriegt man eigentlich nur durch einen Sturz richtig kaputt.

MfG

Hallo HS


Siehst Du, wir verstehen uns!


Einer(!)der Gründe, auch ich laß an meine Schrauben nur
wirklich gutes Werkzeug , in meinem Fall sogar das
Feine von Stahlwille. Auch begonnen habe ich so in etwa
wie Du. Bei "Aldi" die Verpflegung beschafft, aber daheim
den besten Ratschenkasten besessen, den es damals
gab!

Das ist ungefähr genauso lange her, wie bei Dir!


Und wir zwei wissen, daß es sich gelohnt hat. Beide arbeiten
wir mit dem Werkzeug heute noch!
Es ist immer noch so gut wie neu.


Aber....erkläre das mal den Jüngeren!


Gruß Mario

lass mal, das ist doch kein seriöses Argument. Lange Achse, ich glaubs nicht.......

Du brauchst nur RRs.

Wenn ich mal viel Zeit habe (nicht mehr dieses Jahr) könnte ich das schnitzen.
HS

jeder hat das Recht schlechte Erfahrungen sammeln zu dürfen. Es fällt unter das "Grundrecht auf Bildung"

Qualitätszwang verstösst gegen die Menschenwürde

mal was anderes: warum wurde C1 nicht in USA verkauft? Ich kenne ganze Horden, die wild darauf sind
HS

Vielleicht sollter der Hintermann schalten- dann sind die Züge kürzer..- weniger Reibung.
Gruß Jan13

Hallo,



Soll ich jetzt darauf eingehen oder lass ichs lieber...

Martina

Hallo jan,

lässt du im Auto deinen Beifahrer schalten?

Martina

"schatz, wirf doch bitte mal den dreiundzwanzigsten rein..."

ä gruess - Wilu

Hallo HS


Ich fasse es nicht!

Wir unterhalten uns. Und das freut mich jetzt wirklich!


Du weißt das nicht?



So ein Mist!
Ich nämlich auch nicht.

Aber...ich verspreche Dir, ich werd's rausfinden.
Kann nur ein bißchen dauern. Also bis später.


Gruß Mario

???
ich meinte "RaumReduzierer", eine lange Achse könnte "durchbiegen", was bei einer Schaltungsnabe mit Funktionsstörungen verbunden sein kann.
Auf den Tandemseiten gibt es "Achsverlängerungsstummel", das ist zwar nicht exakt das was ich meinte - aber es kommt meinen Vorstellungen schon sehr nahe....
HS

Hallo HS,

ok, das hab ich im Prinzip kapiert. Nächstes Problem: kriegt man ne stimmige Kettenlinie hin? Aufgrund der weit ausladenden dellenlosen Kettenstreben werden sehr lange Tretlager benötigt....

Martina

Jetzt kann ich mal was dazu reinwerfen. Die Kettenlinie sollte nicht das Problem sein, das Rohloffritzel fluchtet bei einem Rahmen der Regelbauart genau mit dem (äußeren) Kettenblatt. Wer umrüstet, hat deswegen diese Sorge nicht. Jetzt hab ich es gefunden, 54mm ist der Abstand des Ritzels von der Rahmenmitte. Bei meinem Gelenkrahmen steht das Kettenblatt wegen dem inneren Schutzring 5mm weiter ab, dieser geringe Schräglauf ist völlig problemlos.

Die Schaltbetätigung durch den Heizer erinnert irgendwie an die klassische Dampfschifffahrt. In Liverpool gibt es eine Firma, die die Maschinentelegrafen herstellt. Hat doch was:
Maschine Achtung
Langsam voraus
Halbe
Volle
konsequent zu Ende gedacht, ist auch die Sekundärkette zum Käppen überflüssig...

Falk, SchwLAbt

Ich habe gar kein Auto....
Na aber im Zweierfaltboot steuert sogar der Hintermann- außer bei meinem Kolibri.....
Ich dachte immer beim Tandem muß man sich da ja eh abstimmen...
Gruß Jan13

Hallo HS

Sitze jetzt endlich gemütlich vor dem Monitor.

Wieder einen dieser 10-Stunden-Tage geschafft!
Aber irgendwie auch ein besonders erfolgreicher und das nicht nur
weil ich heute nochmal bei meinem Radhändler vorbei geschaut
habe, um ihm meinen Chris King Ti - Steuersatz zu bringen, auf den
ich nun 12 Wochen gewartet habe!

Leider gar nicht so erfolgreich war ich bei der Klärung deiner Frage! Das wird direkt ein Fall für "Colombo".

Bin also als erstes nach der Arbeit bei unserer "Motorrad-Verkaufsniederlassung" vorbeigefahren. Liegt direkt auf meinem Heimweg. Hab' mir dort den Chef geschnappt und ihm mein Begehr geschildert.
Hätte ich mir wieder sparen können. Ist auch nur ein Verkäufer! Er erzählte mir, zwar unter Vorbehalt (weil er eben nix wußte ), es k ö n n t e mit "Produkthaftung" in USA zu tun haben.
So quasi, wenn man den Amis eine Mikrowelle verkauft, muß man ihnen in die Bedienungs-Anleitung auch noch reinschreiben, daß dieses Gerät nicht dafür geeignet sei, Katzen (lebende! ) rein zu legen! Also ehrlich, das stammt nicht von mir, das war der Händler.

Aber wie gesagt, nix genaues weiß er nicht. Oder anders ausgedrückt, er wußte gar nichts!

Morgen rede ich mit denen, die sich mit sowas auskennen.
Zuerst mit der "Motorsport"- Abteilung (bei uns um die Ecke,
krasser Verein, aber haben Ahnung...ja, ja...)
Und wenn das immer noch nicht den erwünschten Erfolg
erzielt hat, geht's nach Berlin (mit dem Telefon natürlich
Da wird der "Hobel" ja schließlich auch gebaut. Nummer
habe ich schon (von dem, der nix wußte )

War er doch noch für was nütze!

Wenn es gut läuft, erfährst du Morgen die "Nackten Tatsachen"

Gruß Mario
Der nichts gegen Verkäufer hat, selbst wenn sie Abteilungsleiter sind. Großes Ehrenwort!

C1, nicht K1. Berlin ist die falsche Richtung, du solltest es da versuchen, wo eure Fahrräder herkommen. Nicht alles was ihr verkauft und wo euer Name draufsteht stammt von euch
In Mexiko sind die Dinger erhältlich, in England gabs , vermute ich mal, so etwas wie eine Art Rachefeldzug für den Rolls-Deal. Ohne Helzwang wär es besser gelaufen.
Egal, du fragst dich sicher warum ich das so breittrete? C1 braucht weniger Sprit als "120", von "3..", "5..", "7.." usw. ganz zu schweigen

@Martina: Kettenlinie sollte kein Problem sein, nimm die längste Patrone und positioniere das Kettenblatt rechts - da an der Nabe nur ein Ritzel vorhanden ist, sollte es mit einer Schaltungskette gut harmonieren.
Die RRs haben übrigens den Vorteil, in gewissen Grenzen leichte Verwindungen aufzunehmen und die Nabenachse relativ "unverformt" arbeiten zu lassen. Eine Spannachse (egal ob mit "Schnell-" oder SON-Inbus) wird die Teile ausreichend zusammenziehen. Allerdings wirst du um eine Drehmomentstütze (dieser lange gelochte Metallarm) nicht herumkommen. Du solltest darüber mal mit Rohloff reden
HS

Hallo HS

Da siehst Du's mal, nicht einmal das hat "er" richtig
gewußt!


Ich hätte es mir aber denken können.

Bin schon ganz nah "dran"!

Gruß Mario

Nochmal Hallo HS

So, jetzt ist die Katze aus dem Sack!


Es hatte etwas mit der schon erwähnten Produkthaftung zu
tun. Von kompetenter Stelle (der krasse Verein halt! )
erfuhr ich nun, daß es da "drüben" wirklich heftig ist (ich war
da noch nie ). Man muß die Jungs (und Mädeln ) buchstäbl.
auf Alles(!) aufmerksam machen. Hinweise ohne Ende!

Aber...das war nicht der alleinige Grund. Dazu kamen Probleme
bei der Zulassung in den verschiedenen Staaten u. letztendlich
ausschlaggebend, ganz einfach die voraussichtlich zu erwarten-
den Stückzahlen. Zu gering!

Du hattest wieder mal recht, ganz klar, der C1 wurde in Italien
hergestellt. Bei der Firma "Bertone".

Zum bitteren Ende kommt noch, daß die Produktion seit Sommer 2003 eingestellt wurde, weil selbst bei uns der Absatz nicht ausreichend war.
Die meisten verglichen einen C1 eben mit einem "Roller", den es weit unter der Hälfte gibt. Wobei man hier wieder "Äpfel" mit "Birnen" vergleicht!

Wie Du auch schon an anderer Stelle einmal sagtest: Gute Produkte gibt und gab es schon immer. Aber erst der Kunde entscheidet, ob und wie lange es verkauft wird!


Und den C1 gibt es somit auch nicht mehr!
Neuauflage? - Keine Chance!

Wenigstens nicht so bald.


Gruß Mario

vielen Dank.
HS