Posted by: cterres
Re: Ein mythos ist gestorben. Whizz wheels Räder h - 07/11/16 10:55 AM
In Antwort auf: Wuppi
wenn ich die Informationen aus dem Video auf der Rohloff-Homepage richtig verstehe, werden die Nabengehäuse (inkl. Flansch) bei einem "externen Vertragspartner außerhäusig" gefertigt. Also ein Zukaufteil für Rohloff.
Hierin könnte ein Problem für das Gesamtprodukt liegen; wie z.B. nachlassende Zulieferqualität oder Materialkontrollen beim Lieferanten.
Hierin könnte ein Problem für das Gesamtprodukt liegen; wie z.B. nachlassende Zulieferqualität oder Materialkontrollen beim Lieferanten.
Fremdfertigung ist bei niedriger Stückzahl die Regel. Sehr wahrscheinlich rechnet sich die Anschaffung der sonst dafür notwendigen Maschine nicht, wenn diese nicht ausgelastet werden kann oder man die produzierten Teile bei Vollauslastung nicht verkaufen kann.
Eine in der Industrie überall angewendete Kostenrechnung.
Wenn man nicht jedes Teil eloxieren oder jedes Stahlteil nitrieren muss, schickt man die betreffenden Teile eben außer Haus zu einem Spezialisten für Oberflächenbehandlung.
Mein mir Arbeit gebendes Unternehmen als Beispiel.
Oberflächenbehandlungen werden Fremdvergeben, gefräst und gebohrt wird fast alles selbst, nur einfachste Teile werden extern eingekauft. Stahlplatten mit Laserzuschnitt, in der Regel Anschweissplatten, werden fertig eingekauft. Wenn besonders viele Schweissteile zu produzieren sind, wird das Schweissen fremdvergeben, damit die beiden hauseigenen Schweisser nicht über-, aber doch immer ausgelastet sind.
Und bei uns stehen Anlagen im dreistelligen Millionenwert herum, allerdings niemals still. 24/7 läuft so eine Anlage (etwa eine 4 Millionen Euro teure Mazak Vortex i-800v).
Allerdings produzieren wir tausende verschiedene Teile, die in hunderte Produktvarianten verbaut werden.
Mit den paar Frästeilen bei Rohloff (die Werkzeuge, die Naben, das Zubehör) hat so eine Produktion von Teilen für die Automationsstraßen der Automobilindustrie (wir bauen Anlagenteile für alle namhaften Automobilkonzerne) wenig zu tun.
Ich würde noch einen drauf setzen. Sämtliche Stirn-, Kegel-, und Zahnräder des Getriebes werden wohl auch eingekauft und nicht selbst gefertigt. Letztlich wird so eine Getriebenabe also vom Hersteller im eigenen Haus vor allem zusammengebaut und belabelt*.
(*Denglisch, ja, aber das Wort umfasst etikettieren, bedrucken oder beschriften. Verzeihung.)