Re: Ein mythos ist gestorben. Whizz wheels Räder h

Posted by: JaH

Re: Ein mythos ist gestorben. Whizz wheels Räder h - 07/11/16 09:17 AM

Das ist nun ein Seitenthema, bei dem zuerst Definitionsfragen zu klären sind.
Was genau versteht jeder für sich unter Hochprofilfelgen? Ich spreche meist von höher profilierten Felgen, welche ab der Bremsflanke noch bis ca. 30mm weit nach innen "auf"ragen. Die "richtigen" Hochprofilfelgen, wie sie bei Rennsport verwendet werden, nehme ich nicht in die Hand.

Ausgehend von der tatsächlichen Höhe des höheren Profils, ergeben sich dann mehr oder weniger viele Zwänge, was die Speichenlöcher angeht. Um zu erkennen was so möglich ist, hilft es einen Speichenippel einfach mal locker einzusetzen, also ohne in die Nabe eingespannte Nabe und schauen wie gut und wie weit er sich schräg setzen läßt.

Ich habe aktuell und in der Vergangenheit folgende höherprofilge Felgen verarbeitet:
- HPlusSon Archetype
- Remerx Rapid
- Alex AT 490
- Xtreme XP-19 (622)
- Xtreme M-XP 19 (559)
- Alex XP-19 (559)
und auch die im Marktplatz eingestellte Airline1 gehört dazu, wobei ich die nicht verbaut habe.

Schräg gebohrte Speichenlöcher kann man auch gut erkennen, wenn man sich die sich die innenliegenden Löcher anschaut, welche von aussen in die Hohlkammer führen. Diese Löcher sind dann gegenläufig schräg gebohrt, eben weil der Bohrer schräg gestanden hat. - Das kann, wenn man nicht aufpasst oder der Kopf anderweitig beschäftigt ist, beim Einspeichen zu einem Fehler führen. Ist mir mal passiert, da hab ich nur auf die Schrägen großen Löcher geachtet und die Speichen genau um ein Loch versetzt eingebaut und im Ergebnis das die O-förmig gesetzten Speichen erhalten. = Die ganze Arbeit nochmal von vorn.

Natürlich sind bei höheren Profilen dem schräg gebohrten Nippelloch gewisse Grenzen gesetzt, was sich auf dem Platz ergibt, den der Hersteller für die Nippel übriggelassen hat. Je dicker der Abschluß in der Krümmung ist, um so mehr Fläche bleibt für den Nippel und um so besser kann man hier auch noch schräg bohren. Je dicker dieser Bereich ist, um so geringer das Risiko von ausreißenden Speichenlöchern. Ein Qualitätsmerkmal auf das man achten sollte. Ich hab noch eine einzlne Weinmann hier, die ist hier im Vergleich zu XP-19 von Alex so viel dünner, daß ich sie nicht für ein HR verwenden oder empfehlen würde (was aber deren Verwendung für Mifaräder wohl keinen Abbruch tun dürfte...).

Und dann ist da das Loch an sich. Je nachdem mit wieviel "Spiel" es gebohrt ist und wie dünn der Boden selber ist, kann man den Nippel etwas mehr ankippen bevor er sich zu verkanten beginnt.
Auch mit nur wenig schräg gebohrten Löchern, kann man die Nippel aber durch Drücken von Hand und bevor man beim Einspeichen auf richtige Spannung geht, nahezu perfekt in die richtige Position (schräg) drücken. Habe ich kürzlich erst wieder feststellen können. Es braucht dafür aber neue Nippel und eben noch nicht zuviel Speichenspannung. Von allein rutschen die Nippel leider nicht immer in die ideale Position, da die Speichen ja auch flexen.

Es sind viele Kleinigkeiten die man beachten kann, oder beachten sollte, um zu einem möglichst optimalen Endergebnis zu gelangen. Bei allen oben erwähnten Felgen, die ich als Schwergewicht auch durchaus auf ruppigen Untergründen flott fahre (gut, die 559er noch nicht, weil das zugehörige MTB noch nicht fertig habe), ist es noch zu keinerlei Problemen gekommen und die Speichen knicken auch nicht unschön am Nippel ab.

Wie schon erwähnt, lasse ich von den richtigen Hochprofilfelgen aber auch die Finger. Die sind eine andere Nummer, aber eh nichts für ein Reiserad.