Posted by: veloträumer
Re: Umfrage: DAS Reiserad 2016 - 04/26/16 12:34 PM
In Antwort auf: ohne Gasgriff
Wo es um rein technische Aspekte geht, kann man unumwunden seinen Favoriten benennen und damit auch für Andere evtl. hilfreiche Information weitergeben (diese Schaltung, diese Nabe und diese Bremse taugen mir).
Aber auch nur, wenn du über Erfahrungen und technische Kenntnisse der Alternativen verfügst. Das halte ich bei einem durchschnittlichen Anwender für relativ ausgeschlossen. Du bist im wesentlichen konditioniert über gewisse Marktstrukturen, evtl. auch durch das, was dein Händler überhaupt anbietet. Die Beschränkung auf ein gewisses Sortiment ist für alle Seiten eine Notwendigkeit.
Sog. Geheimtipps lassen sich dann nur im Einzefall lösen - also z.B. du eine spezielle Erfordernis für einen Reifen osuchst. Vieles unterscheidet sich nach Anwendungsbereich, der sich beim flexiblen Reiseradler ändern kann. Beispiel wäre wieder die Reifenfrage. Je nach Terrain gibt unterschiedliche Typen, die ideal sind, sind dann aber ggf. wiederum von unterschiedlichen Marken stammen. So ist ggf. für einen Winterreisenden der Spikesreifen feiner bestimmten Marke ideal, für schnelle Straßenradler im Sommer ist hingegen ein Apsahltriefen einer anderen Marke ideal. Es kann sogar dieselbe Person sein. Gerade auch das Reiseradeln hat sich ja sehr differenziert entwickelt und ich halte es eher für unzeitgemäß, da eine idealen Durchschnit ermitteln zu wollen. Im Fokus muss eher stehen, wie welche Erfordernisse erfüllt werden können. Da ist dann der Randonneur genauso "ideal" wie ein MTB oder ein Liegerad. Davon hägt dann ab, welche Gepäckoptionen es geben soll usw.
Der Laie wird viele Dinge falsch einschätzen. Schaltwerke sind vor allem darin unterschiedlich, wie gut sie eingestellt sind - nicht was draufsteht. Es ist nicht mal jedem bewusst. Je nach Bremstyp werden unterschiedliche Bremsbeläge fällig, die wiederum die Bewertung des Bremstyps ändern können. Mancher "negative" Materialverschleiß ist dem Verhalten des Fahrers zuzuordnen, nicht dem Material (wie gut wird die Kette geschaltet, gewartet). Da werden evtl. auch falsche Rückschlüsse gezogen.
Ich finde den Fragekatalog nicht schlecht, wenn er Händlern oder anderen professionell mit Radbau beschäftigen Personen vorgelegt würde. Für mich als - zwar erfahrener, aber laienhafter - Radbenutzer gehen fast alle Fragen bei mir ins Leere und ich beteilige mich auch nicht (mehr) daran. Das fängt schon damit an, dass ich mir sehr gut für andere Radreisen andere Systeme als ideal wünsche, dass ich mir vorstellen könnte, Prioritäten zu ändern, zumal es auch immer wieder neue Kompromisssysteme gibt, die zu meiner vergangenen Raderstellung noch nicht verfügbar waren. Anderseits bin ich auch nur wenig an den immer wieder offensiven Neuerungen interessiert - auch das unterscheidet mich vom professionellen Schrauber.