Posted by: Keine Ahnung
Re: Reiserad für Europareise - 02/13/16 06:47 PM
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Bevor überhaupt gute Tipps gegeben werden können, musst Du ein wenig erzählen, wie Deine Tour aussehen soll (z. B. viele Berge -> gute Übersetzung, viele ungeteerte Wege -> evtl. doch eine gute Federgabel und eine gefederte Sattelstütze usw.).
Außerdem gibt es ja einige grundsätzliche Entscheidungen zu treffen. Ist Dir Komfort wichtig? Wenn ja, könntest Du in Europa sicher an eine Federgabel denken, Der schon genannte faiv-Träger für die Befestigung der Taschen vorne ist dann eine tolle Sache, die aber auch etwas Geld kostet. Angenehm wäre dann auch eine gefederte Sattelstütze, wobei ich die besten Erfahrungen mit Parallelogramm-Stützen gemacht habe. Wenn Dir das nicht so wichtig ist, kannst Du natürlich ohne diese Komfort-Ergänzungen fahren.
Dann ist die Radgröße zu überlegen. "26er" und "28er" Räder sind in Europa beide kein Problem, da für beide Ersatzteile leicht zu bekommen sind. Ich persönlich habe ein "28er"-Reiserad und fahre damit gut. Aber das ist Geschmackssache.
Bremsen sind ein weiterer Punkt. Ich bin mit meinen hydraulischen Magura-Felgenbremsen sehr zufrieden, würde mir aber - wenn die Umrüstung nicht einiges kosten würde - vielleicht doch eher eine Scheibenbremsanlage wählen. Man kommt aber auch sehr gut mit einfachen (guten) V-Bremsen zurecht. Bei 1500 Euro sind aber hydraulische Bremsvarianten kein Problem.
Wichtig ist die Schaltung. Bei 1500 Euro wird wahrscheinlich eine Kettenschaltung eher in Frage kommen. Ansonsten wären ja Rohloff und Pinion zu nennen, die aber wohl doch in einer noch höheren Preisklasse zu finden sind (es sei denn, Du kannst ein Schnäppchen machen). Es wurde schon gesagt, dass eine der besseren Shimano-Gruppen gewählt werden sollte. Meine Erfahrung ist, dass ab Deore insbesondere das Gewicht optimiert wird. Eine XT-Gruppe ist allerdings schon etwas Feines. Ich fahre inzwischen aber Rohloff. Abraten würde ich von weniger Reiserad-geeigneten Nabenschaltungen (z. B. Alfine). Die sind für richtig lange Reisen mit sehr wechselhaftem Terrain nicht optimal.
Der Sattel ist ein weiteres Thema, zu dem Du - wie bei den meisten anderen Dingen - unterschiedliche Meinungen finden wirst. Man muss einfach sagen, dass es hier persönliche Vorlieben gibt, die sicher ihre Berechtigung haben, die manchmal aber mit religiösem Eifer missionarisch unter die "Ungläubigen" gebracht werden. Mein persönlicher Favorit ist der Brooks B17 (und viele Reiseradler stimmen hier sicher zu). Ein Ledersattel muss eingefahren werden. Dann ist er aber - für mich - der ideale Partner für das Hinterteil, welches auf langen Strecken genug leiden muss.
Viele schwören auf Rennlenker. Auch ich bin früher immer mit diesem Lenkertyp unterwegs gewesen. Inzwischen finde ich aber meinen leicht gebogenen Tourenlenker mit guten Ergon-Griffen angenehmer. Ich kann zwar nicht umgreifen, habe aber eigentlich auch gar nicht das Verlangen, da die Handposition optimal ist und ein Einschlafen der Finger nicht mehr vorkommt.
Die Rahmengröße muss passen. Hierbei ist nicht nur die Rahmenhöhe entscheidend, sondern auch die Länge. Eine halb sportliche Haltung sollte bequem eingenommen werden können. Bei passender Sattelhöhe sollte auch die Knieposition korrekt in der Horizontalen eingestellt werden können. Der Rahmen sollte auch eine Gepäckbefestigung hinten derart ermöglichen (Taschen beim Kauf mitnehmen und probieren), dass der Fuß beim Treten nicht an die Taschen stößt. Gleichzeitig muss vorne beim Lenkereinschlag ausreichend Platz zum Fuß sein, um Kollisionen mit dem Schutzblech zu vermeiden.
Schutzbleche würde ich empfehlen. Andere fahren lieber ohne.
Der Rahmen kann aus Stahl oder Alu sein (ich bin schon beides gefahren - aktuell Alu). Auch hier gibt es Glaubenskämpfe, die aber meiner Meinung nach nicht begründet sind. Du wirst mit einem guten Alu-Rahmen genauso glücklich, wie mit einem guten Stahlrahmen.
Nabendynamo ist für mich ein Muss, da ich auch eine gute Beleuchtungsanlage mitführen will und unterwegs meine Batterien für Navi und Handy laden will. Hier gibt es die Luxus-Variante von SON. Meine Meinung ist aber - auch wenn es gefährlich ist, diese zu äußern, dass ein normales Shimano-Dynamo die Anforderungen voll erfüllt. Man muss sich ja nicht das billigste und schwerste auswählen.
Gepäckträger sollten stabil sein. Der vordere Gepäckträger ist für Starrgabeln kein großes Problem. Bei Federgabeln würde ich immer einen Träger wählen, der das Gepäck mit der Hauptmasse des Fahrrads verbindet und nicht mit dem federnden Gabelteil (für mich das Optimum: faiv).
Taschen sollten regendicht und robust sein. Meine Favoriten sind die Ortlieb Classic. Hier gibt es aber noch andere Möglichkeiten.
Ich hoffe, ich konnte ein paar Anregungen geben. Fahre auf jeden Fall eine Proberunde. Man bemerkt recht schnell, ob einem das Fahrrad "passt" oder nicht.
Bevor überhaupt gute Tipps gegeben werden können, musst Du ein wenig erzählen, wie Deine Tour aussehen soll (z. B. viele Berge -> gute Übersetzung, viele ungeteerte Wege -> evtl. doch eine gute Federgabel und eine gefederte Sattelstütze usw.).
Außerdem gibt es ja einige grundsätzliche Entscheidungen zu treffen. Ist Dir Komfort wichtig? Wenn ja, könntest Du in Europa sicher an eine Federgabel denken, Der schon genannte faiv-Träger für die Befestigung der Taschen vorne ist dann eine tolle Sache, die aber auch etwas Geld kostet. Angenehm wäre dann auch eine gefederte Sattelstütze, wobei ich die besten Erfahrungen mit Parallelogramm-Stützen gemacht habe. Wenn Dir das nicht so wichtig ist, kannst Du natürlich ohne diese Komfort-Ergänzungen fahren.
Dann ist die Radgröße zu überlegen. "26er" und "28er" Räder sind in Europa beide kein Problem, da für beide Ersatzteile leicht zu bekommen sind. Ich persönlich habe ein "28er"-Reiserad und fahre damit gut. Aber das ist Geschmackssache.
Bremsen sind ein weiterer Punkt. Ich bin mit meinen hydraulischen Magura-Felgenbremsen sehr zufrieden, würde mir aber - wenn die Umrüstung nicht einiges kosten würde - vielleicht doch eher eine Scheibenbremsanlage wählen. Man kommt aber auch sehr gut mit einfachen (guten) V-Bremsen zurecht. Bei 1500 Euro sind aber hydraulische Bremsvarianten kein Problem.
Wichtig ist die Schaltung. Bei 1500 Euro wird wahrscheinlich eine Kettenschaltung eher in Frage kommen. Ansonsten wären ja Rohloff und Pinion zu nennen, die aber wohl doch in einer noch höheren Preisklasse zu finden sind (es sei denn, Du kannst ein Schnäppchen machen). Es wurde schon gesagt, dass eine der besseren Shimano-Gruppen gewählt werden sollte. Meine Erfahrung ist, dass ab Deore insbesondere das Gewicht optimiert wird. Eine XT-Gruppe ist allerdings schon etwas Feines. Ich fahre inzwischen aber Rohloff. Abraten würde ich von weniger Reiserad-geeigneten Nabenschaltungen (z. B. Alfine). Die sind für richtig lange Reisen mit sehr wechselhaftem Terrain nicht optimal.
Der Sattel ist ein weiteres Thema, zu dem Du - wie bei den meisten anderen Dingen - unterschiedliche Meinungen finden wirst. Man muss einfach sagen, dass es hier persönliche Vorlieben gibt, die sicher ihre Berechtigung haben, die manchmal aber mit religiösem Eifer missionarisch unter die "Ungläubigen" gebracht werden. Mein persönlicher Favorit ist der Brooks B17 (und viele Reiseradler stimmen hier sicher zu). Ein Ledersattel muss eingefahren werden. Dann ist er aber - für mich - der ideale Partner für das Hinterteil, welches auf langen Strecken genug leiden muss.
Viele schwören auf Rennlenker. Auch ich bin früher immer mit diesem Lenkertyp unterwegs gewesen. Inzwischen finde ich aber meinen leicht gebogenen Tourenlenker mit guten Ergon-Griffen angenehmer. Ich kann zwar nicht umgreifen, habe aber eigentlich auch gar nicht das Verlangen, da die Handposition optimal ist und ein Einschlafen der Finger nicht mehr vorkommt.
Die Rahmengröße muss passen. Hierbei ist nicht nur die Rahmenhöhe entscheidend, sondern auch die Länge. Eine halb sportliche Haltung sollte bequem eingenommen werden können. Bei passender Sattelhöhe sollte auch die Knieposition korrekt in der Horizontalen eingestellt werden können. Der Rahmen sollte auch eine Gepäckbefestigung hinten derart ermöglichen (Taschen beim Kauf mitnehmen und probieren), dass der Fuß beim Treten nicht an die Taschen stößt. Gleichzeitig muss vorne beim Lenkereinschlag ausreichend Platz zum Fuß sein, um Kollisionen mit dem Schutzblech zu vermeiden.
Schutzbleche würde ich empfehlen. Andere fahren lieber ohne.
Der Rahmen kann aus Stahl oder Alu sein (ich bin schon beides gefahren - aktuell Alu). Auch hier gibt es Glaubenskämpfe, die aber meiner Meinung nach nicht begründet sind. Du wirst mit einem guten Alu-Rahmen genauso glücklich, wie mit einem guten Stahlrahmen.
Nabendynamo ist für mich ein Muss, da ich auch eine gute Beleuchtungsanlage mitführen will und unterwegs meine Batterien für Navi und Handy laden will. Hier gibt es die Luxus-Variante von SON. Meine Meinung ist aber - auch wenn es gefährlich ist, diese zu äußern, dass ein normales Shimano-Dynamo die Anforderungen voll erfüllt. Man muss sich ja nicht das billigste und schwerste auswählen.
Gepäckträger sollten stabil sein. Der vordere Gepäckträger ist für Starrgabeln kein großes Problem. Bei Federgabeln würde ich immer einen Träger wählen, der das Gepäck mit der Hauptmasse des Fahrrads verbindet und nicht mit dem federnden Gabelteil (für mich das Optimum: faiv).
Taschen sollten regendicht und robust sein. Meine Favoriten sind die Ortlieb Classic. Hier gibt es aber noch andere Möglichkeiten.
Ich hoffe, ich konnte ein paar Anregungen geben. Fahre auf jeden Fall eine Proberunde. Man bemerkt recht schnell, ob einem das Fahrrad "passt" oder nicht.