Posted by: Anonymous
Re: Steckachse in starrer Stahlgabel sinnvoll? - 01/30/16 01:40 PM
Die vielen Vor- und wenigen Nachteile der Steckachse sind bereits aufgezählt und ziemlich Konsens. Klare Empfehlung mMn bei Scheibenbremse für hochwertiges Fahrrad: JA.
Bleibt noch die Frage nach dem Drehmoment und teilweise der Funktion. Wenn Syntace-Kenner hier Fehler finden, mögen sie sich rühren.
Die 5mm-Schraubachse wird z.B. für die Speedhub auf max. 7Nm angezogen und presst die Ausfallenden auf die Q9-Hohlachse der Nabe mit etwa 7400N (Schraubennormen). Ein Knebel-(=Exzenter)-Schnellspanner irgendwas je nach Bediener. In beiden Fällen ist dieses Prinzip eher eine Fixierung, als eine wirkliche Befestigung, reicht aber für viele Konstruktionen.
Die Syntace-X12-Steckachse wird mit 10 - 20Nm (entspricht Vorspannkraft 4500 - 9000N, also kaum mehr als die 5mm-Spannachse!!!) wie eine sehr lange M12-Schraube in das linke Schwingenende geschraubt und presst den auf sie "aufgefädelten Hülsenverbund" zusammen (das ist bei allen Steckachsen die Grundidee). Die "Hülsen/Ringe" sind grob vereinfacht:
- Breites, geschlossenes Rahmen-/Gabelauge rechts
- Abstandshülse rechts
- Innenring Achslager rechts (die wichtigste Stelle, hier definierte Spielpassung zur Steckachse!)
- Abstandshülse zwischen den Lagerinnenringen
- Innenring Achslager links (siehe oben)
- Abstandshülse links
- Breites, geschlossenes Rahmen/Gabelauge links.
Dieser "Hülsenverbund" mit dem Rahmen als Teil davon und die Biegesteifigkeit der dies tragenden Steckachse, ist der Clou. Das Q9-Prinzip hat vielleicht eine in sich sehr steife Nabe, aber eine komplett labbrige Ankopplung an den Rahmen und somit keine Unterstützung für den Rahmen.
Das Norm-Anzugsmoment einer M12-Regelgewinde-Schraube 8.8 beträgt 86,3Nm bei Vorspannkraft 38400N. Die 12mm werden von Syntace genommen, um eine hohe Biegesteifigkeit der Steckachse zu bekommen und nicht, weil man mit 86,3Nm anknallen muß. 15mm wären noch besser, aber es gibt noch Hinterradnaben und Kassetten.
Eine 5mm-Spannachse muss ihr Gewinde hingegen ziemlich ausnutzen. Norm-Anzugsmoment einer M5-Regelgewinde-Schraube 8.8: 6Nm/6380N!! Die Spannachse wird also so zwischen einer 8.8- und einer 10.8-Schraube angezogen. Deshalb sind die guten auch nicht billig.
Eine RockShox-Maxle (20mm oder 15mm) für die Federgabeln ist bei gleichem Grundprinzip ("Hülsenverbund") in den Details aber deutlich anders als die Syntace-X12. Die Syntace-X15 für die Starrgabel von Rennstahl ist funktional eventuell wie die X12 - kenne ich aber noch nicht. Und so gibt es noch einige andere Systeme (eines der unzweifelhaften Nachteile).
Ja, es dürfte stimmen, das Thema "Steckachse" war bei Motorrädern in den 1970ern bereits durch. Aber auch bei denen kann man mWn nicht zwischen Herstellern die Teile wechseln.
Bleibt noch die Frage nach dem Drehmoment und teilweise der Funktion. Wenn Syntace-Kenner hier Fehler finden, mögen sie sich rühren.
Die 5mm-Schraubachse wird z.B. für die Speedhub auf max. 7Nm angezogen und presst die Ausfallenden auf die Q9-Hohlachse der Nabe mit etwa 7400N (Schraubennormen). Ein Knebel-(=Exzenter)-Schnellspanner irgendwas je nach Bediener. In beiden Fällen ist dieses Prinzip eher eine Fixierung, als eine wirkliche Befestigung, reicht aber für viele Konstruktionen.
Die Syntace-X12-Steckachse wird mit 10 - 20Nm (entspricht Vorspannkraft 4500 - 9000N, also kaum mehr als die 5mm-Spannachse!!!) wie eine sehr lange M12-Schraube in das linke Schwingenende geschraubt und presst den auf sie "aufgefädelten Hülsenverbund" zusammen (das ist bei allen Steckachsen die Grundidee). Die "Hülsen/Ringe" sind grob vereinfacht:
- Breites, geschlossenes Rahmen-/Gabelauge rechts
- Abstandshülse rechts
- Innenring Achslager rechts (die wichtigste Stelle, hier definierte Spielpassung zur Steckachse!)
- Abstandshülse zwischen den Lagerinnenringen
- Innenring Achslager links (siehe oben)
- Abstandshülse links
- Breites, geschlossenes Rahmen/Gabelauge links.
Dieser "Hülsenverbund" mit dem Rahmen als Teil davon und die Biegesteifigkeit der dies tragenden Steckachse, ist der Clou. Das Q9-Prinzip hat vielleicht eine in sich sehr steife Nabe, aber eine komplett labbrige Ankopplung an den Rahmen und somit keine Unterstützung für den Rahmen.
Das Norm-Anzugsmoment einer M12-Regelgewinde-Schraube 8.8 beträgt 86,3Nm bei Vorspannkraft 38400N. Die 12mm werden von Syntace genommen, um eine hohe Biegesteifigkeit der Steckachse zu bekommen und nicht, weil man mit 86,3Nm anknallen muß. 15mm wären noch besser, aber es gibt noch Hinterradnaben und Kassetten.
Eine 5mm-Spannachse muss ihr Gewinde hingegen ziemlich ausnutzen. Norm-Anzugsmoment einer M5-Regelgewinde-Schraube 8.8: 6Nm/6380N!! Die Spannachse wird also so zwischen einer 8.8- und einer 10.8-Schraube angezogen. Deshalb sind die guten auch nicht billig.
Eine RockShox-Maxle (20mm oder 15mm) für die Federgabeln ist bei gleichem Grundprinzip ("Hülsenverbund") in den Details aber deutlich anders als die Syntace-X12. Die Syntace-X15 für die Starrgabel von Rennstahl ist funktional eventuell wie die X12 - kenne ich aber noch nicht. Und so gibt es noch einige andere Systeme (eines der unzweifelhaften Nachteile).
Ja, es dürfte stimmen, das Thema "Steckachse" war bei Motorrädern in den 1970ern bereits durch. Aber auch bei denen kann man mWn nicht zwischen Herstellern die Teile wechseln.