Re: Brooks Ledersattel Erfahrungen

Posted by: Behördenrad

Re: Brooks Ledersattel Erfahrungen - 12/08/15 04:24 PM

Man kann aber auch alles irgendwie kompliziert machen entsetzt
Die einfachste Methode ist immer noch: Kaufen - montieren - fahren - gut is'.
Voraussetzung: Man hat sich ein tatsächlich passendes Modell gekauft - insbesondere die Breite ist hier entscheidend. Ob das dann der B 17 oder der Team Pro oder der Colt ist, spielt mMn eine eher untergeordnete Rolle. Wobei der B 17 (narrow) von meinen Brooks der schlechteste ist, da er einfach zu weich im Leder ist (95 kg). Der passt für die Alltagswege und kurze WE-Fahrten, für lange Strecken (> 100 km) sitzt er viel zu sehr durch. Hierfür sind der Team Pro oder der Colt *für mich* um Welten besser geeignet. Der Swift passt mir von der Grundform nicht, den Swallow habe ich noch nicht probiert.
Wobei ich das Jammern wegen der angeblich unmenschlichen Härte von Ledersätteln nicht nachvollziehen kann. Jeder sportliche RR- oder MTB-Sattel für Langstrecke (keine Plüsch-Gel-Sofakissen-Modelle) ist genauso unnachgiebig. Da käme auch keiner auf die Idee, mit Schraubzwinge und Holzkugeln, oder Vodoo-Zauber und Mond anheulen, irgendwie drauf einzuwirken.
Sattelpflege funktioniert automatisch durch die sich ständig ändernde Mischung aus Schweiß, Hautfett (Talg) und Sitzcreme. Das Ganze bei jeder Ausfahrt über Stunden gleichmäßig in den Sattel einmassiert - das hält. Bei Regen kommt 'ne Tüte drüber, die sonst unauffällig unter dem Sattel klemmt - oder ich sitze sowieso drauf, dann passiert da auch nichts. Diese ganzen Prozeduren mit Einfetten (mehrmals!?), Aufbacken mit kontrollierter Temperaturführung (Unter- / Oberhitze, Umluft, Grillfunktion, Überbacken, Bräunen, Gratinieren, etc.) und anschließendem Auslüften bei Vollmond erinnert mich doch eher an "Kaputtpflegen". Funktionieren tut so'n Sattel doch "out of the box" - just plug an play - and pray schmunzel zwinker