Re: Doppelscheibenbremse an Hase Pino nachrüsten?

Posted by: Anonymous

Re: Doppelscheibenbremse an Hase Pino nachrüsten? - 11/17/15 10:38 AM

.... kenne jetzt nicht alle Fettnäpfchen hier im Forum, aber trotzdem ein technischer Kommentar zum Gesagten.
Das hydraulische Prinzip ist wie ohne_Gasgriff beschreibt - trotzdem begrenzt die Praxis so, wie iassu richtig vermutet.
Im realen und ausgedehnten System kommen alle Elastizitäten zusammen und es müssen zum Bremsen siginifikante Ölvolumen bewegt werden, was der kleine Geberzylinder nicht hergibt: Das Volumen zum Anlegen der Beläge ("157") und dann das Volumen zum "Füllen" der Elastizitäten zum Bremsdruckaufbau. Damit entweder langer Geberzylinder (hoher Betätigungsweg) und/oder größere Geberkolbenfläche (steigende Handkraft) um den gleichen Druck im System aufzubauen. "Pumpen" ist zwar anschaulich, wäre aber keine Option (wäre dann wie bei Seilzug-Ratschen-Bremsen).
Beispiel für langen Geberzylinder: Die von der Hand aufgewendete mechanische Arbeit (Integral über Griffkraft x Weg) steckt in den "aufgespannten" Elastizitäten und den Reibungsverlusten der vorher strömenden Hydraulikflüssigkeit und aller Kolben. Bei der "Normalbremse" ist das für die Hand gering, aber wenn man die 157 Bremsen unter Spannung setzen müßte, würde man das schnell in der Hand merken. Das Ding wäre auch in der Praxis extrem teigig - unfahrbar. Man kann eine reale (passive) Bremse so nicht bauen - auch wenn das hydraulische Prinzip erstmal wie beschrieben ist.
Beispiel passive Doppelscheibenbremsen bei Motorrad bzw. Vierkolben-Fahrradbremse. Das sind nicht einfach kaskadierte Einzelbremsen bzw. Zweikolben-Fahrradbremsen.
Ohne Elastizitäten, Reibung der bewegten Hydraulikflüssigkeit und Kolben und ohne Rückholfeder des Griffes, müßte die Hand keine mechanische Arbeit in die Bremse schieben, sondern nur eine Haltekraft erzeugen. Aber das ist - gerade bei einem ausgedehnten - hydraulischen System nicht der Fall.