Re: Eine Frage an die "Selbst-Einspeicher"

Posted by: ohne Gasgriff

Re: Eine Frage an die "Selbst-Einspeicher" - 10/21/15 12:24 PM

Keine Einwände zu allem, was du schreibst. Sehe ich alles ganz ähnlich. Aber darum (Komfortsteigerung etc.) ging's mir garnicht, sondern nur um den prinzipiellen Denkfehler "Dreiecksverband = Fachwerk". In einem Fachwerk sind die Stäbe frei von Querkräften. An den Knoten könnte man jeweils einen einzelnen Bolzen durchhauen, wo Zug herrscht könnte man Vollmaterial oder Seile verwenden (siehe Fahrradspeiche) und Druckstäbe müßte man nur gegen Knicken stabilisieren, könnte sie also zu den Enden hin verjüngen. (Längstorsion/Tretlagersteifigkeit jetzt mal außer Acht gelassen.) All das ist beim Fahrradrahmen erkennbar nicht der Fall und ist generell im Fahrzeugbau auch nicht erwünscht, schon garnicht, wenn keine Federung vorhanden ist. Ein Fahrradrahmen muß die allfälligen Überlastungen elastisch aufnehmen können, muß sich also verformen können, um die Lastspitzen an den gefährdeten Stellen (i.d.R. den Knoten) abzumildern. Ein starrer Fachwerk- oder sonstiger Verband kann das nicht und würde im Endergebnis entweder viel schwerer oder weniger haltbar ausfallen. Die einzige Konstruktion aus dem Fahrradbereich, die mir dazu einfällt, ist das Pedersen. Das schafft die Elastizität über sehr lange und dünne, auch dünnwandige Rohre, die also über eine hohe Längselastizität verfügen und v.a. über den besonderen Sattel, eine Art Hängematte, die allen Lastspitzen von vornherein die Schärfe nimmt. Der Rahmen ist quasi lenkkopflos, (man beachte den einzelnen Bolzen) weswegen Kräfte nur in Stabrichtung in die einzelnen Rohre eingeleitet werden. ---> Fachwerk