Re: Risiko Mantelverschleiss/ -riss auf Tour

Posted by: kona

Re: Risiko Mantelverschleiss/ -riss auf Tour - 07/17/15 10:05 PM

In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: Mario Be
Ich tendiese auch zu einem Ersatzmantel.

Da fängt der Schlamassel nämlich an!
Es sind durchaus Ereignisse vorstellbar, durch die die Kettenblätter unrettbar verbogen werden. Dasselbe gilt für die Kette. Auch kommt es regelmäßig vor, daß Sättel oder Sattelgestelle brechen. Auch von Lenkerbrüchen wird nicht nie berichtet. Und die Felgen! Und die Pedale! Daß erst bei BU 24 ein kapitaler Rahmenbruch passierte, wollen wir hier der Einfachheit mal lieber unter den Tisch kehren.

Verbogenes Kettenblatt? An einem meiner Räder habe ich 2, am anderen dann 3. Ich komme also fahrend weiter. Kettenriß? Ich habe Ersatzstifte für 9- und für 10fach mit. Und ein Multitool, das auch dafür taugt.
Richtig, man kann sich nicht für alle Eventualitäten wappnen.

Aber, wie ich ja schon schrieb, man kann versuchen, seinen Krempel in einem ordentlichen Zustand zu halten.
Meinen Ersatzreifen benötigte ich bei kapitalem Flankenschnitt in all den Jahren erst genau 1x. Geholfen hat er mir aber schon mehrfach bei widrigen Bedingungen. So ein Plattfuß, ist ja sooo selten nicht. Und bei ordentlich Regen, Dunkelheit, Frost, lassen sich Fremdkörper mitunter recht schwierig finden. Ersatzschlauch hilft ja schon mal weiter. So ein Flicken bei Frost aber kaum noch. Und wie gesagt, ich werfe dann fix mal die Ersatzbereifung über und suche den Übeltäter dann später iin Ruhe, unter besseren Bedingungen.

Dafür habe ich mit dem Ersatzreifen auch schon anderen Leuten helfen können, die ich in einem Fall nicht einmal kannte. Die waren sogar sehr glücklich. (So ein leichter 28mm-Reifen paßt ja auf fast jede Felge, wenn der Durchmesser denn stimmt.)

Kettenriß ist zwar äußerst selten, aber mal ehrlich: 4 Ersatzstifte im Flickzeugkästchen wiegen doch gerade mal homöopatisch. (Und auch die brauchte ich für Andere schon.)

Wenn wir mit Mehreren unterwegs sind, sprechen wir sogar vorher ab, wer was mitnimmt. Und ja, auch ein Satz einfache Pedale waren schon dabei. Sattelklemme ebenfalls, .... Dafür brauchen wir alle zusammen dann auch nur eine ordentliche Luftpumpe. - Insofern läßt sich in einer Gruppe trotz Ersatzteilvielfalt wieder etwas Gewicht einsparen. grins

Und über all die Jahre wurde auch schon alles mal gebraucht. Ist nämlich ganz blöd, wenn man nicht in der Nähe von größeren Städten ist, Wochenende, Feiertage die Ersatzteilbeschaffung zusätzlich erschweren.

Außerdem: Für lange Touren, auch als Alleinfahrer, habe ich neben Ersatzbereifung sogar Ersatzbremsbeläge mit. Warum auch nicht? Beides sind ja typische Verschleißteile, die nach Umstand durchaus mal schneller zu wechseln sind, als das vielleicht Alltags der Fall wäre.
Wenn's den Rahmen plötzlich zerreißt, ist natürlich Ende.
Für viele andere Fälle bin ich aber gewappnet. Ob nun durch Ersatzteile, Werkzeuge oder Improvisationstalent.

Was das Reifennähen angeht, auf das so oft hingewiesen wird: Wer hat denn eine Sattlernadel mit? Oder es gar mal mit einer einfachen Nähnadel versucht? Ersteres habe ich zu Hause, Letzteres habe ich tatsächlich mal erprobt. Das war richtig schwierig und mehr als eine nicht vertrauenserweckende Reparatur mit unklarer Haltbarkeitsdauer kam da nicht bei heraus.

Kann man machen, will ich aber möglichst nicht.

Hab' also ruhig deinen Spaß an den "Kaputten", die sich über mögliche Pannen vorher Gedanken machen und sich wenigstens teilweise darauf vorbereiten. Zumindest ich kam in über 30 Jahren bisher auch bei Pannen fahrend weiter und mußte mich bisher weder abholen lassen, noch irgendwelche Umwege und Wartezeiten für Werkstätten aufbringen.
Kapitale Schäden sind mir bisher nicht unterwegs untergekommen.