Re: Flatterneigung: Mehr oder weniger Vorbiegung?!

Posted by: Freundlich

Re: Flatterneigung: Mehr oder weniger Vorbiegung?! - 04/23/15 04:43 PM

In Antwort auf: cut-here
Habe das gleiche Problem. Nicolai Argon Rahmen in Verbindung mit einer Kilo mit Luftdämpfer...

Ich fahre seit Jahren eine german-a Force kilo 1.3 mit Stahlfederdämpfer (Dämpfung sensibel eingestellt) an einem Riese & Müller Intercontinental mit Systemlast bis 150 kg: Das Rad läuft mit dieser Gabel unter allen Bedingungen und Geschwindigkeiten sehr sicher und ohne Flattern. Auch mit 20 kg auf dem gefederten Heckträger und 2x5 kg an einem ungefederten Lowrider. Dabei haben sich die Riese & Müller-Seitenstabilisatoren zwischen Heckträger und Heckschwinge bewährt, die das Pendeln der Hecklast zuverlässig verhindern. Auch hat es sich gelohnt, die Hecktaschen weitgehend nach vorn zu montieren, damit der Schwerpunkt der Hecktasche nicht hinter der Achse des Hinterrades liegt (±5 mm sind spürbar beim Fahrverhalten). Falls Fronttaschen benötigt werden, lohnt sich ein echter Lowrider mit tiefem Schwerpunkt (Eigenbau). Der Rahmen hat wegen des Verzichts auf sinnvollen und teuren Leichtbau eine hohe Masse und Steifigkeit, die natürlich zur Beruhigung beiträgt. Es geht also auch ohne Flattern.

Die Themen "Schwingungen, Rahmensteifigkeit, dynamische Belastungen, Federungen, Leichtbau, Lebensdauer und Rahmenbau" sind zu komplex, um sie mit wenigen Patentrezepten zu beherrschen. Es ist auch keine Schande, mit ein oder zwei Selbstbauprojekten daran zu scheitern. Professionell arbeitet man z.B. im Flugzeugbau mit jahrelanger Erfahrung, viel Spezialwissen, Computersimulation und vor allem einer Abfolge aus Prototypen, Tests und neuen Prototypen. Das will und kann sich die Radbranche leider nicht leisten - weshalb es an wirklich guten Lösungen fehlt, obwohl diese technisch möglich wären.