Posted by: Martina
Re: Rohloff Stahlkoloss für Leichtgewicht in ALPEN - 01/20/15 07:20 AM
In Antwort auf: panta-rhei
Es geht ja glücklicherweise um eine REISE und nicht um eine Sportveranstaltung

- und da hängt das "Spass machen" viel mehr an der Akzeptanz der eigenen Leistungsgrenzen ab!
Ich würde sogar noch weiter gehen: egal ob auf Reisen oder auf einer Sportveranstaltung: man hat immer die Wahl, ob man sein Anstrengungslevel gleich halten will, dann wird man bei schlechteren äußeren Bedingungen (schweres Rad, viel Gepäck, mangelnde Fitness etc.) langsamer oder ob man seine Geschwindigkeit gleich halten will, dann wird es bei schlechteren äußeren Bedingungen eben anstrengender und man erreicht früher die Leistungsgrenze. Letzteren Ansatz lese ich so ein bisschen aus der Argumentation von Sickgirl raus.
Das ganze hat allerdings einen Haken: *irgendwann* kann man nicht mehr langsamer fahren bzw. es gibt keine Übersetzungen mehr, die klein genug sind. Wann dieses irgendwann erreicht ist, ist schwer vorhersehbar und ich würde mir niemals anmaßen, das für jemand anders entscheiden zu können, den ich nichtmal kenne. Ich tue mich ganz ehrlich schwer damit zu glauben, dass 2 kg mehr oder weniger über ein 1000 km-Brevet aufgeben müssen versus locker durchkommen entscheiden können. Das ist die Differenz zwischen vollen und leeren Trinkflaschen oder Sommer- und Winterkleidung. Da tippe ich ehrlich gesagt auf Tagesform und/oder Psyche.
Wobei letztere eh nicht zu unterschätzen ist: wenn man glaubt, die geplante Tour mit einem leichteren Rad locker zu schaffen aber mit einem schwereren keine Chance zu haben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass genau das eintritt nicht so ganz klein. So richtig blöd wird es natürlich, wenn man sich für teures Geld ein leichteres Rad beschafft und es dann trotzdem nicht packt.
Was würde ich daraus ganz praktisch folgern: für mich persönlich ist mein bekanntes und gewohntes Rad ein wichtiger Komfortfaktor nach dem Motto 'never change a running system'. Ich persönlich würde daher mein gewohntes Rad nehmen, vorher nochmal die Übersetzung kritisch prüfen und ggf. verkleinern und (da schließe ich mich vielen Vorrednern an) ganz klar versuchen, am Gepäck zu sparen und mir bei den Streckenlängen nicht zu viel vorzunehmen. Auch wenn es als uncool gilt: niemand ist verpflichtet, einen Pass auf einmal hochzufahren, sehr oft gibt es auf halber bis dreiviertel Höhe noch irgendwelche Skiorte o.ä., in denen man übernachten kann.
Martina