Posted by: espresso
Re: Generelles Altern des (Alu-) Rahmens? - 12/21/14 09:53 PM
In Antwort auf: HeinzH.
[zitat=schorsch-adel]
die Legierung 6061 ist eine gut schweißbare, ziemlich korrosionsunempfindliche Aluminiumlegierung, hier das Datenblatt. Wegen dieser Korrosionsunempfindlichkeit wurden früher ozeantaugliche Flugboote aus diesem Material gebaut. In heutigen Flugzeugen wird aus dem gleichen Grund 6061 gern in den Fußbodenbereichen von Bord-WCs und Bordküchen verbaut, Urin wie Orangensaft sind nämlich hervorragende Elektrolyte. Und es geht oft "etwas" daneben
Im Vergleich mit den festeren (T4/T6), aber korrosionsempfindlicheren 70er Legierungen, insbesondere 7075, hat 6061 eine geringere Rissfortpflanzungsgeschwindigkeit. Aluminium 6061 ist für den Bau von Fahrradrahmen relativ unproblematisch und wird deshalb auch gern in der Großserienproduktion angewandt.
die Legierung 6061 ist eine gut schweißbare, ziemlich korrosionsunempfindliche Aluminiumlegierung, hier das Datenblatt. Wegen dieser Korrosionsunempfindlichkeit wurden früher ozeantaugliche Flugboote aus diesem Material gebaut. In heutigen Flugzeugen wird aus dem gleichen Grund 6061 gern in den Fußbodenbereichen von Bord-WCs und Bordküchen verbaut, Urin wie Orangensaft sind nämlich hervorragende Elektrolyte. Und es geht oft "etwas" daneben

Im Vergleich mit den festeren (T4/T6), aber korrosionsempfindlicheren 70er Legierungen, insbesondere 7075, hat 6061 eine geringere Rissfortpflanzungsgeschwindigkeit. Aluminium 6061 ist für den Bau von Fahrradrahmen relativ unproblematisch und wird deshalb auch gern in der Großserienproduktion angewandt.
Das ist sehr interessant. Ich habe immer gesucht nach einer Erklärung für den Unterschied der beiden Legierungen. Mir fiel nur auf, dass die 7er Alus scheinbar eher an teureren Rahmen verwandt wurden, die 6er hingegen auch in mittleren Preisklassen.
Zum Themenersteller einen vielleicht provokanten Gedanken. Ich stand vor 2 Jahren vor einem ähnlichen Problem. Genau 10 Jahre altes Gudereit Rad, starke Verschleißspuren in allen Teilen durch Ganzjahresgebrauch und anstehende Reparaturkosten von 200-300 EUR (Federgabel, Tretlager, Laufrad, Ritzel, Kette).
Dann habe ich mir mal angeschaut, was ich für 200 EUR mehr, also 500 EUR für ein Neurad bekommen würde. Das wäre ein komplett gleichwertiges Rad in nagelneu gewesen (Gudereit Trekkingrad als Auslaufmodell). Kein Vergleich, denn hier wären ALLE Teile neu gewesen, nicht nur drei oder vier Austauschteile, und ich hätte damit locker 10.000 km ohne Probleme fahren können, mit dem alten wären 6 Monate später weitere Reparaturen gekommen.
Lesson learned: Es gibt einen Punkt, ab dem es sich wirtschaftlich nicht mehr lohnt, ein Fahrrad zu reparieren. Insbesondere, wenn es um den Rahmen geht, und der weder besonders hochwertig war (so vestehe ich dich jedenfalls) noch einen Liebhaberwert (z.B. schöner Stahlrahmen oder besondere Erinnerungen) hat.
Alex