Posted by: DerJoe
Re: Stahlfedergabeln - 11/11/14 11:05 PM
Seit der Rock Shox Mag21, in den 1990er, habe ich, mit zwei Ausnahmen (RS Indy und eine frühe Suntour Axon RLD), nur Gabeln mit Luftfederung gefahren. Zuletzt die RS Reba, sowohl als Dual Air, als auch als Solo Air. Luftdruck wird beim Service, welchen ich ebenfalls seit über 20 Jahren selbst mache, geprüft.
Damals, vor über 20 Jahren, musste man mit Undichtigkeiten leben. Damals musste ich auch damit leben, dass die Gesprächsminute im B-Netz der Post 3,65DM kostete. Ich will damit sagen, dass das sehr lange her ist und die technische Entwicklung ist nicht stehen geblieben. Auch nicht bei Federgabeln. Ich erinnere mich an die Marzocchi-Gabeln jener Zeit. Da konnte man kaum so schnell das Öl oben reinkippen, wie die das während der Fahrt in der Umwelt verteilt hatten. Das sind alles Geschichten von Vorgestern.
Heutige Markengabeln sind, bei regelmäßiger Wartung, dicht. Wenn die schleichend undicht werden, ist es meist ein Zeichen für zu wenig eingefülltes Öl. Stimmt der Service, bleibt so eine Gabel auch dicht. Wer nur einen minimalen Druckverlust spürt, sollte sein Rad ab und zu mal nachts umdrehen. Damit das wenige Öl wieder zurück läuft, alle O-Ringe und auch die Abstreifringe wieder benetzt.
Meine älteste Reba ist von 2011. Die bekam zuletzt im Frühjahr 2014 ihre jährliche Durchsicht, wozu natürlich der Luftdruck abgelassen werden musste und wurde danach wieder aufgepumpt. Das wars. Bis zum nächsten Service in 2015 muss ich keine neue Luft einfüllen. Auch nicht kontrollieren.
Modern konzipierte Markengabeln besitzen übrigens auch meist einen guten Lockout. Ich jedenfalls kann die Rebas theoretisch auch vollkommen ohne Luftdruck betreiben, wenn der Lockout über die Motion Control-Einheit entsprechend eingestellt ist. Somit wären auch die von Falk immer wieder geforderten Notlaufeigenschaften bei Luftdrucksystemen, in diesem Fall, gegeben.
Ich schreibe nicht viel hier im Forum, schnüffel zur Zeit aber gerade hier rum, ob hier schon jemand Erfahrungen mit der neuen Rock Shox Paragon gemacht hat, da die gut zu meinem nächsten Reiserahmen passen würde, dazu zählen die richtige Einbaulänge, nicht zu viel Federweg (65mm), aber auch nicht so wenig, dass man eigentlich drauf verzichten könnte.
Die hat auch wieder ein Luftsystem und ich werde damit keine Bedenken haben, damit auf Tour zu gehen. Ich habe mir das Service Manual dazu schon angeschaut und als einziges Spezialwerkzeug braucht man für eine Wartung den Vielzahn, den man auch zum Wechseln von HG-Kassetten bzw Centerlock-Bremsscheiben braucht. Also ein Werkzeug, welches ich, jedenfalls auf langen Touren in spärlicher besiedelte Gebiete, dabei habe.
Die 'alten' Rock Shox Reba mit der Bezeichung "Dual Air" konnte man selbst traveln, also durch Einsatz von Spacern innen selbst auf die gewünschte Höhe bringen. Bei den neuen Solo Air ab 2013 ist dies nicht mehr möglich. Da muss ein neues Innenleben mit der gewünschten Höhe gekauft werden. Und man kann auch keine Zwischenhöhen einstellen.
Mit den Dual Air konnte man auch weniger als 80mm Federweg einstellen, wenn man sich einen entsprechenen zusätzlichen Spacer einfach selbst anfertigte.
Auch war es bei der Dual Air möglich, den Poploc-Hebel zu modifizieren. So kann man über die Motion-Conrol-Unit, während der Fahrt, das Dämpfungsverhalten regulieren. Der Umbau nennt sich Motionloc und wird hier in Funktion, Sinnhaftigkeit und Ausführung ausreichend beschrieben.
Bei Suntour-Gabeln mit geschlossener Dämpferkartuschen gibt es leider nichts zu reparieren. Ist die kaputt, ist auch der Lockout kaputt. Diese Gabeln rauschen bei einem möglichen Schaden der Luftdruckkammer durch den Federweg. Einzige Notlösung ist dann Dämpferkartusche ausbauen, die Kammer mit irgendwas ausstopfen, um die Gabel wieder auf Höhe zu bringen. Ich bin kein Feind von Suntour-Gabeln, aber für Fernreisen sind diese Einweg-Kartuschen in Verbindung mit dem Luftsystem echt nicht geeignet.
Wer mit einer Federgabel auf Fernreise geht, sollte die selbstverständlich in- und auswendig kennen. Bei Reisen in sehr staubige Regionen kann es sein, dass man den Service wirklich öfters machen muss. Wissen und Werkzeug sollten vorhanden sein.
Ich muss die Technik, die ich mit mir führe, kennen. Ich war in einigen Kontinenten auch mit dem Motorrad und dem Auto unterwegs und auch da wusste ich, wie ich eine Kupplung oder einen Zahnriemen tauschen muss.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Das richtige System vorausgesetzt, sind Luftfedergabeln fernreisetauglich. Aber sie besteht aus vielen, sich bewegenden Teilen, die gewartet und gegebenenfalls ausgetauscht werden wollen. Nimmt man das alles in Kauf, kümmert sich darum, verwöhnen sie mit einem unvergleichlichen Fahrkomfort.
Ich habe aber auch vollstes Verständnis für Starrgabel-Fahrer.
Nur komme ich langsam in ein Alter, wo sich die Knochen über so ein Federding echt freuen.
Damals, vor über 20 Jahren, musste man mit Undichtigkeiten leben. Damals musste ich auch damit leben, dass die Gesprächsminute im B-Netz der Post 3,65DM kostete. Ich will damit sagen, dass das sehr lange her ist und die technische Entwicklung ist nicht stehen geblieben. Auch nicht bei Federgabeln. Ich erinnere mich an die Marzocchi-Gabeln jener Zeit. Da konnte man kaum so schnell das Öl oben reinkippen, wie die das während der Fahrt in der Umwelt verteilt hatten. Das sind alles Geschichten von Vorgestern.
Heutige Markengabeln sind, bei regelmäßiger Wartung, dicht. Wenn die schleichend undicht werden, ist es meist ein Zeichen für zu wenig eingefülltes Öl. Stimmt der Service, bleibt so eine Gabel auch dicht. Wer nur einen minimalen Druckverlust spürt, sollte sein Rad ab und zu mal nachts umdrehen. Damit das wenige Öl wieder zurück läuft, alle O-Ringe und auch die Abstreifringe wieder benetzt.
Meine älteste Reba ist von 2011. Die bekam zuletzt im Frühjahr 2014 ihre jährliche Durchsicht, wozu natürlich der Luftdruck abgelassen werden musste und wurde danach wieder aufgepumpt. Das wars. Bis zum nächsten Service in 2015 muss ich keine neue Luft einfüllen. Auch nicht kontrollieren.
Modern konzipierte Markengabeln besitzen übrigens auch meist einen guten Lockout. Ich jedenfalls kann die Rebas theoretisch auch vollkommen ohne Luftdruck betreiben, wenn der Lockout über die Motion Control-Einheit entsprechend eingestellt ist. Somit wären auch die von Falk immer wieder geforderten Notlaufeigenschaften bei Luftdrucksystemen, in diesem Fall, gegeben.
Ich schreibe nicht viel hier im Forum, schnüffel zur Zeit aber gerade hier rum, ob hier schon jemand Erfahrungen mit der neuen Rock Shox Paragon gemacht hat, da die gut zu meinem nächsten Reiserahmen passen würde, dazu zählen die richtige Einbaulänge, nicht zu viel Federweg (65mm), aber auch nicht so wenig, dass man eigentlich drauf verzichten könnte.
Die hat auch wieder ein Luftsystem und ich werde damit keine Bedenken haben, damit auf Tour zu gehen. Ich habe mir das Service Manual dazu schon angeschaut und als einziges Spezialwerkzeug braucht man für eine Wartung den Vielzahn, den man auch zum Wechseln von HG-Kassetten bzw Centerlock-Bremsscheiben braucht. Also ein Werkzeug, welches ich, jedenfalls auf langen Touren in spärlicher besiedelte Gebiete, dabei habe.
Die 'alten' Rock Shox Reba mit der Bezeichung "Dual Air" konnte man selbst traveln, also durch Einsatz von Spacern innen selbst auf die gewünschte Höhe bringen. Bei den neuen Solo Air ab 2013 ist dies nicht mehr möglich. Da muss ein neues Innenleben mit der gewünschten Höhe gekauft werden. Und man kann auch keine Zwischenhöhen einstellen.
Mit den Dual Air konnte man auch weniger als 80mm Federweg einstellen, wenn man sich einen entsprechenen zusätzlichen Spacer einfach selbst anfertigte.
Auch war es bei der Dual Air möglich, den Poploc-Hebel zu modifizieren. So kann man über die Motion-Conrol-Unit, während der Fahrt, das Dämpfungsverhalten regulieren. Der Umbau nennt sich Motionloc und wird hier in Funktion, Sinnhaftigkeit und Ausführung ausreichend beschrieben.
Bei Suntour-Gabeln mit geschlossener Dämpferkartuschen gibt es leider nichts zu reparieren. Ist die kaputt, ist auch der Lockout kaputt. Diese Gabeln rauschen bei einem möglichen Schaden der Luftdruckkammer durch den Federweg. Einzige Notlösung ist dann Dämpferkartusche ausbauen, die Kammer mit irgendwas ausstopfen, um die Gabel wieder auf Höhe zu bringen. Ich bin kein Feind von Suntour-Gabeln, aber für Fernreisen sind diese Einweg-Kartuschen in Verbindung mit dem Luftsystem echt nicht geeignet.
Wer mit einer Federgabel auf Fernreise geht, sollte die selbstverständlich in- und auswendig kennen. Bei Reisen in sehr staubige Regionen kann es sein, dass man den Service wirklich öfters machen muss. Wissen und Werkzeug sollten vorhanden sein.
Ich muss die Technik, die ich mit mir führe, kennen. Ich war in einigen Kontinenten auch mit dem Motorrad und dem Auto unterwegs und auch da wusste ich, wie ich eine Kupplung oder einen Zahnriemen tauschen muss.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Das richtige System vorausgesetzt, sind Luftfedergabeln fernreisetauglich. Aber sie besteht aus vielen, sich bewegenden Teilen, die gewartet und gegebenenfalls ausgetauscht werden wollen. Nimmt man das alles in Kauf, kümmert sich darum, verwöhnen sie mit einem unvergleichlichen Fahrkomfort.
Ich habe aber auch vollstes Verständnis für Starrgabel-Fahrer.

Nur komme ich langsam in ein Alter, wo sich die Knochen über so ein Federding echt freuen.
