Posted by: fahrradflo
Verschleiß auf Langzeitreise, 37.000 km - 10/17/14 04:06 PM
Öfters lese ich hier die Frage nach wie vielen km man die Kassette oder Kette tauschen sollte. Ich habe keine richtige Antwort darauf und es kommt halt auch immer auf die Umstände an. Aber ich will euch einfach mal zeigen was alles möglich ist und was manche Teile aushalten können. Ich bin gerade in Australien angekommen und habe ein „Care-Paket“ aus Deutschland erhalten, um mein Rad etwas aufzurüsten.
Vor der Reise bin ich etwa 5000 km gefahren, auf dieser Reise 32.000 km, macht zusammen 37.000 km.
Fangen wir mit den Reifen an. Ich bin gestartet mit Schwalbe Marathon Mondial, der erste Mantel auf dem Hinterrad war nach gut 20.000 km hinüber. Das Profil war noch in Ordnung, doch der Mantel ist an der Seite aufgeplatzt. Es mag nicht optimal sein einen 2,15 Zoll Reifen auf einer 19 mm Felge zu fahren, doch nach den Warnungen von vielen hier im Forum hätte ich nicht erwartet, dass es solange gut geht.
Die Reparatur mit Zahnseide hielt nur die gut 100 km nach Kathmandu, dann war endgültig Ende.
Der Mantel vom Vorderrad wechselte aufs Hinterrad und wurde jetzt nach 37.000 km getauscht. Auf den letzten tausend Kilometern zeigten sich erste Beulen und er drohte an der Felge zu reißen wie der erste, hat aber eisern durchgehalten.
Die Mäntel waren der Hauptgrund für eine Lieferung aus Deutschland, denn so etwas ist hier nur schwer zu bekommen. Flicken musste ich übrigens nur 5 oder 6 mal.
Nach 22.000 km hatte ich bereits das mittlere Kettenblatt und die drei kleinsten Ritzel getauscht.
Doch nach 37.000 km kann man auch ruhig mal die Kassette und Kurbelgarnitur tauschen (ich wäre eigentlich noch ein paar tausend km damit gefahren
).
Das Schaltverhalten war eigentlich noch OK, beim größten Kettenblatt und zu festem Tritt ist die Kette manchmal durchgerutscht, aber alle Gänge haben noch funktioniert. Klar, mit dem neuen Antrieb ist es schon etwas anderes, alles schaltet und läuft sanft und geschmeidig, aber es wäre noch gut möglich gewesen länger mit dem alten Kram zu fahren.
Mit den Ketten mache ich es so: Ich fahre zwei im Wechsel, und wechsel alle 2-3000 km, je nachdem wie faul ich bin. Nach 22.000 km habe ich zwei neue Ketten gekauft.
Zweimal musste ich schon das Hollowtech 2 Innenlager tauschen, die halten nicht so lange, sind aber auch nicht so teuer. Wenn jemand was besseres weiß, bitte Bescheid geben
Was musste ich sonst noch so ersetzen:
Nabendynamo nach 22.000 km, die Kugellager waren durch. Mit dem neu eingespeichten Rad hatte ich nach ner Weile jede Menge Speichenbrüche, habe es dann 10.000 km später ausgetauscht. Hinten immer noch erste Felge, keine Speichenbrüche.
2 mal Lenkergriffe getauscht, das Gummi war abgewetzt, 2 mal neue Pedale (billige aus Plastik), eine neue Klingel, ein Spiegel. Vorderes Schutzblech verloren, Ständer gebrochen und wieder geschweißt. Ein kaputter Schaltzug, gebrochene Flaschenhalter (gehen aber noch), gerissenes Tachokabel.
Ein kaputter Ledersattel nach 32.000 km:
Ja, das wars erstmal. Ich denke jetzt ist mein Rad erstmal fit für die nächsten 10 oder 20.000 km.
Also, es ist nicht immer notwendig Sachen frühzeitig zu ersetzen, es sei denn man ist professioneller Mountainbiker und auf exaktes Schalt- und Bremsverhalten angewiesen.
Meiner Meinung nach konsumieren wir Menschen viel zu viel, besonders in den westlichen Ländern. Es ist viel sinnvoller die Lebenszeit von Dingen voll auszunutzen. Auch wenn das manchmal bedeutet, auf etwas Komfort zu verzichten.
florian
Vor der Reise bin ich etwa 5000 km gefahren, auf dieser Reise 32.000 km, macht zusammen 37.000 km.

Fangen wir mit den Reifen an. Ich bin gestartet mit Schwalbe Marathon Mondial, der erste Mantel auf dem Hinterrad war nach gut 20.000 km hinüber. Das Profil war noch in Ordnung, doch der Mantel ist an der Seite aufgeplatzt. Es mag nicht optimal sein einen 2,15 Zoll Reifen auf einer 19 mm Felge zu fahren, doch nach den Warnungen von vielen hier im Forum hätte ich nicht erwartet, dass es solange gut geht.

Die Reparatur mit Zahnseide hielt nur die gut 100 km nach Kathmandu, dann war endgültig Ende.
Der Mantel vom Vorderrad wechselte aufs Hinterrad und wurde jetzt nach 37.000 km getauscht. Auf den letzten tausend Kilometern zeigten sich erste Beulen und er drohte an der Felge zu reißen wie der erste, hat aber eisern durchgehalten.


Die Mäntel waren der Hauptgrund für eine Lieferung aus Deutschland, denn so etwas ist hier nur schwer zu bekommen. Flicken musste ich übrigens nur 5 oder 6 mal.
Nach 22.000 km hatte ich bereits das mittlere Kettenblatt und die drei kleinsten Ritzel getauscht.

Doch nach 37.000 km kann man auch ruhig mal die Kassette und Kurbelgarnitur tauschen (ich wäre eigentlich noch ein paar tausend km damit gefahren




Das Schaltverhalten war eigentlich noch OK, beim größten Kettenblatt und zu festem Tritt ist die Kette manchmal durchgerutscht, aber alle Gänge haben noch funktioniert. Klar, mit dem neuen Antrieb ist es schon etwas anderes, alles schaltet und läuft sanft und geschmeidig, aber es wäre noch gut möglich gewesen länger mit dem alten Kram zu fahren.
Mit den Ketten mache ich es so: Ich fahre zwei im Wechsel, und wechsel alle 2-3000 km, je nachdem wie faul ich bin. Nach 22.000 km habe ich zwei neue Ketten gekauft.
Zweimal musste ich schon das Hollowtech 2 Innenlager tauschen, die halten nicht so lange, sind aber auch nicht so teuer. Wenn jemand was besseres weiß, bitte Bescheid geben
Was musste ich sonst noch so ersetzen:
Nabendynamo nach 22.000 km, die Kugellager waren durch. Mit dem neu eingespeichten Rad hatte ich nach ner Weile jede Menge Speichenbrüche, habe es dann 10.000 km später ausgetauscht. Hinten immer noch erste Felge, keine Speichenbrüche.
2 mal Lenkergriffe getauscht, das Gummi war abgewetzt, 2 mal neue Pedale (billige aus Plastik), eine neue Klingel, ein Spiegel. Vorderes Schutzblech verloren, Ständer gebrochen und wieder geschweißt. Ein kaputter Schaltzug, gebrochene Flaschenhalter (gehen aber noch), gerissenes Tachokabel.
Ein kaputter Ledersattel nach 32.000 km:

Ja, das wars erstmal. Ich denke jetzt ist mein Rad erstmal fit für die nächsten 10 oder 20.000 km.


Also, es ist nicht immer notwendig Sachen frühzeitig zu ersetzen, es sei denn man ist professioneller Mountainbiker und auf exaktes Schalt- und Bremsverhalten angewiesen.
Meiner Meinung nach konsumieren wir Menschen viel zu viel, besonders in den westlichen Ländern. Es ist viel sinnvoller die Lebenszeit von Dingen voll auszunutzen. Auch wenn das manchmal bedeutet, auf etwas Komfort zu verzichten.
florian