Posted by: Anonymous
Re: Scheibenbremsen quietschen? - 07/04/14 09:12 AM
In Antwort auf: schmadde
[ ... ]Luft im System,
User error (oder Mechaniker error), da falsch entlüftet.
In Antwort auf: schmadde
Wasser im System,
Kann nur bei DOT passieren, vernünftige Bremsen haben Mineralöl.
In Antwort auf: schmadde
festgegangene Kolben, mal einseitig, mal auf beiden Seiten,
Ist bei halbwegs modernen Bremsen kein wirkliches Problem mehr und lässt sich normalerweise leicht beheben.
In Antwort auf: schmadde
schleifen,
User error, da Bremszange falsch eingestellt.
In Antwort auf: schmadde
klingeln,
Haben manche Bremsen, wenn sie heiss sind. Ich kenne keine (mehr), die das dauerhaft macht.
In Antwort auf: schmadde
unbemerkt abgefahrene Bremsbeläge
User error. Kann dir auch bei V-Brakes oder Cantis passieren.
In Antwort auf: schmadde
- die ganze übliche Palette halt.
Daran ist nichts üblich. Man kann das durch ein wenig Aufmerksamkeit und richtige Einstellung komplett verhindern. Und wenn wir gerade dabei sind, können wir gerne auch nochmal die Nachteile von V-Brakes auflisten, die Du bei deiner Argumentation gerne unterschlägst. Die meisten davon sind prinzipielle Probleme, die man nicht so leicht in den Griff bekommt:
- Teigiger Druckpunkt
- Schwergängige Züge, auch wenn neu
- schlecht dosierbar
- Fuddelige Einstellung der Bremsbeläge
- Einstellung der Bremsbeläge muss während deren Lebensdauer mehrmals nachjustiert werden
- Rubbeln
- schlechtes Nassbremsverhalten
- zerspanen die Felge
- können im Winter einfrieren
- schmutzempfindlich
In Antwort auf: schmadde
Da es sich hier um ein reines Sportgerät handelt, bin ich wenigstens von Alltagsproblemen wie im Fahrradständer verbogene Scheiben etc verschont worden.
In solche Ständer stellt man sein Fahrrad prinzipiell nicht rein, weil die Dinger auch Felgen verbiegen. Ich habe auch am Alltags-/Tourenrad Scheiben dran und habe mit sowas noch nie Probleme gehabt, weil ich solche Ständer prinzipiell nicht benutze. Ich habe schon zu viele Fahrräder gesehen, die mit verbogenen Felgen in solchen Dingern drinhingen, weil irgendein Vollhonk das Fahrrad umgerissen hat.
In Antwort auf: schmadde
Bei Felgenbremsen muss ich ausser Wechseln von Bremsklötzen und - nur bei Rädern die ganzjährig im Siff draussen stehen und Seilzugbremsen haben - alle Jubeljahre Tausch der Bremszüge gar nichts machen.
Das glaube ich dir nicht so ganz - siehe oben. Da sind schon einige Wartungsarbeiten nötig.
In Antwort auf: schmadde
In Antwort auf: hawiro
In Antwort auf: schmadde
Standfester als 622er Felgen sind sie auch nicht.
Scheibengebremste 622er-Felgen sind aber deutlich standfester als felgengebremste 622er-Felgen.

Irrtum.
Da habe ich dich wohl falsch verstanden. Ich dachte Du meinst die Lebensdauer der Felge. Die ist bei einem scheibengebremsten Laufrad nämlich um Größenordnungen höher als bei einem felgengebremsten. Aber wo wir gerade dabei sind:
In Antwort auf: schmadde
Bei Scheibenbremsen hängt die Standfestigkeit nicht vom Felgendurchmesser ab.
Natürlich nicht, sondern u.a. vom Durchmesser der Scheibe.
In Antwort auf: schmadde
Und dass Scheibenbremsen standfester wären als Felgenbremsen wird immer gerne behauptet, aber komischerweise konnte da nie jemand nachweisen.
Dieser Nachweis dürfte auch schwierig zu führen sein. Aus eigener Erfahrung würde ich aber zu der Aussage tendieren, dass eine ausreichend dimensionierte Scheibenbremse einer Felgenbremse bzgl. Standfestigkeit überlegen ist.
In Antwort auf: schmadde
Den umgekehrten Fall, dass Scheibenbremsen versagen, wo Felgenbremsen noch problemlos funktionieren hat die Tour kürzlich erst eindrucksvoll dokumentiert.
Meinst Du die Rennrad-Scheibenbremsen? Das sind völlig unterdimensionierte Leichtestbau-Scheiben, die ausserdem nur 140 mm Durchmesser haben. Das kann nicht funktionieren und ist daher auch kein prinzipielles Argument gegen Scheibenbremsen. Eine ähnlich dimensionierte Felge hätte vielleicht 0,5 mm Wandstärke, und das würde ja auch nicht funktionieren.
Dass eine ausreichend dimensionierte Scheibenbremse min. 160 mm Durchmesser und etwas Fleisch auf den Rippen hat, werden auch die Gewichtsfetischisten von der Rennrad-Fraktion noch merken. Die paar Gramm sind gut investiert.
In Antwort auf: schmadde
Also wäre es mal an den Scheibenbremsfanatikern zu beweisen, dass die Behauptung stimmt.
Siehe oben - dieser Nachweis ist von beiden Seiten schwierig zu führen.
In Antwort auf: schmadde
Ich selbst hab zwar mal eine 180er Scheibe zum Totalausfall gebracht,
User error.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass ich die 180er- bzw. 185er-Scheiben an meinem Alltagsradt und dem MTB mit Sicherheit noch nie so am Limit hatte wie die Felgenbremsen und die Leichtbaufelgen an meinem Rennrad.
In Antwort auf: schmadde
aber noch keine Felgenbremse - geplatzte Schläuche bei Abfahrten hatte ich auch noch nicht.
Ich selber auch noch nicht, aber ich war schon bei einem Schlauchplatzer an einem felgengebremsten Rad live dabei. Nicht schön. Und ich habe zwei Freunde, denen das ebenfalls am felgengebremsten MTB passiert ist. Da war ich zwar nicht live dabei, aber das Schadensbild war exakt das selbe.
In Antwort auf: schmadde
[ ... ]Bei Nässe haben Scheiben auch geringe Vorteile, richtig.
Jau, wenn man Tag und Nacht als geringen Unterschied bezeichnet...

In Antwort auf: schmadde
Wobei ich unter solchen Bedingungen früher ein Problem mit dem Grip der Reifen bekomme als mit mangelnder Bremsleistung an der Felge.
Tja, so unterscheiden sich die Erfahrungen. Egal mit welchen Belägen, die Felgenbremsen, die ich bisher gefahren habe, haben alle bei Nässe drei bis vier Umdrehungen Null Bremswirkung gehabt, und danach eine deutlich schlechtere als bei Trockenheit. Bei Scheibenbremsen ist das m.E.n. überhaupt kein Thema. Die Quietschen bei Nässe höchstens mal.
In Antwort auf: schmadde
In Antwort auf: hawiro
Aber ansonsten sind Scheibenbremsen deutlich besser: sie sind besser dosierbar, sie brauchen geringere Hebelkräfte, sie sind deutlich wartungsärmer (automatische Belagnachstellung, keine Abnutzung von Zügen, usw.), die Bremswirkung bei Nässe ist deutlich besser, sie beschädigen kein tragendes Teil des Fahrrades usw.
All das bieten hydraulische Felgenbremsen auch - bis auf die letzten zwei Punkte von denen ich die bessere Nassbremswirkung für überschaubar halt und den letzten Punkt für in der Praxis irrelevant für die meisten Leute (wie gesagt, hatte ich noch nie Probleme mit durchgebremsten Felgen und ich fahre recht viel).
Welche hydraulische Felgenbremse hat eine automatische Belagnachstellung? Die HS33, die ich früher gefahren bin, hatte die jedenfalls nicht, und lt. Magura-Webseite ist das auch bei der aktuellen HSxx noch so.
Bzgl. der Hebelkräfte: aktuelle Scheibenbremsen kann man problemlos und ermüdungsfrei mit einem Finger fahren (eigene Erfahrung mit Shimano-, Magura- und Avid-Bremsen). Selbst die Zweifinger-Version der HS33 braucht deutlich höhere Hebelkräfte (ebenfalls eigene Erfahrung).
In Antwort auf: schmadde
Dafür hat man die Nachteile von erhöhtem Wartungsaufwand,
Siehe oben. Ich hatte mit den Felgenbremsen früher deutlich mehr Wartungsaufwand als heute mit den Scheiben.
In Antwort auf: schmadde
schlechterer Standfestigkeit,
Auch siehe oben. Der Nachweis in die eine oder andere Richtung dürfte schwierig zu führen sein.
In Antwort auf: schmadde
problematischerer Reparatur
Nämlich? Ich hatte noch nichts in der Richtung.
In Antwort auf: schmadde
und Ersatzteilversorgung in abgelegenen Gegenden
Ein paar Beläge, ein paar ml Öl, ein paar Oliven und 2 m Schlauch wiegen praktisch nichts. Und was könnte deiner Meinung (Erfahrung?) nach sonst kaputt gehen? Einen abgebrochenen Bremsgriff einer V-Brake bekommst Du in der Steppe Tadschikistans genauso wenig wie den einer Scheibenbremse.
In Antwort auf: schmadde
und höherer Belastung von Speichen, Naben und Gabel.
Die Belastungen sind anders, aber nicht unbedingt höher. Wo sind denn die vielen, vielen gerissenen Speichen oder Nabenflansche und die gebrochenen Gabeln, die durch Scheibenbremsen verursacht wurden? Ich kenne keine. Dafür kenne ich aber viele Leute, die im Alltag und auf dem MTB mit Scheibenbremsen unterwegs sind.
Vielleicht wäre es mal an der Zeit, dieses Vorurteil auf seinen Realitätsgehalt hin zu überprüfen.
In Antwort auf: schmadde
[ ... ]Ich seh die Vorteile eher in Unempfindlichkeit gegenüber Dreck, Sand usw. Also bei Verwendung im Geländerad. Da sind sie absolut sinnvoll und da habe ich auch selbst Scheiben dran.
Ach! Und reissen dauernd die Speichen und die Nabenflansche, die Gabel bricht und die Bremsen faden bei jeder zweiten Abfahrt? Auf den Gedanken könnte man kommen, wenn man deinen Beitrag liest. Wenn Du wirklich so wenig Vertrauen in die Scheiben hast, wie Du oben schreibst, solltest Du schleunigst auf Felgenbremsen zurückrüsten.
Wenn Du den Scheiben weiter vertraust, kann das, was Du oben geschrieben hast, nicht so ganz stimmen. Und es widerspricht auch den Erfahrungen, die die vielen Radfahrer machen, die inzwischen mit Scheibenbremsen unterwegs sind.