Re: Wann ist ein Ledersattel durchgesessen?

Posted by: Ritzelquäler

Re: Wann ist ein Ledersattel durchgesessen? - 06/15/14 12:27 PM

Dass der Sattel am Ende ist wenn die Spannschraube sich nicht mehr spannen lässt, sollte so ziemlich jedem klar sein. Dass Regen Gift für einen Ledersattel ist, ist für so manchen Besitzer schon teures Lehrgeld gewesen. Und dass man bei Brooks je nach Modell verschieden bis gar nicht fetten muss/sollte, ist ein diskussionswürdiger Erfahrungswert.

Was man sich überlegen sollte, sind die Schnürungen wie schon weiter oben beschrieben. Mein Brooks B67 hat diese Schnürlöcher original. Nachdem es den original verbauten Schnürsenkel nach 3.000km zerlegt hat, habe ich erstmal bemerkt, was für ein Unterschied das ist, je nachdem ob straff oder weich verschnürt, bzw. überhaupt vorhanden. Ein Tip an alle Brooksnutzer: mit der Schnürung beschäftigen, macht viel aus ...

Bezüglich des Dauerstreits Ledersattel: Zumindest für mich ist das Thema Sattel erledigt. Nach vielen Jahren Krampf mit Standardsäteln, Sattelauflagen, Gelsätteln, Gesundheitssätteln, Spezialsätteln usw., bin ich nun auch überzeugter Ledersattel-Fahrer.

Besagte 3.000km in den letzten zwei Monaten haben meine Meinung radikal geändert. Es mag sein, dass so mancher schlankerer oder sonstwie zu meinem unterschiedlicher Hintern mit SQLab und co. exzellent zurecht kommt. Das mag jeder für sich entscheiden.

Aber für mich höchstpersönlich ist es zum totärgern, nicht schon längst die paar Kröten investiert zu haben, um so einen Brooks mal auszuprobieren. Da fährt man ein Rad für tausende Euro, und zögert bei 60-80 Euro für das Testen eines Sattels.

Auch nach 100km Tourlänge keinerlei Beschwerden, kein sich steigerndes Taubheits- oder sonstwie Schmerzgefühl - einfach nur geil. Nur dort, wo der Beinansatz beim Pedalieren seitlich an der harten Kante des Sattels entlang drückt, ist der Einsatz von Sitzcreme bei mir angesagt, sonst kommt der Pavianhintern.

Zumindest von mir ein fettes Danke an alle, die unermüdlich in jedem Ledersattel-Thread dessen Vorzüge und ihre Erfahrungen geschildert haben, auch wenn es dafür verbal einen drüber gab!

Nur deshalb habe ich es endlich selber ausprobiert und kann mit gutem Gewissen sagen, dass ein Ledersattel die Lösung für alle sein kann (!), die mit Gelsätteln usw. einfach nicht zurecht kommen.

Das Fazit ist: wenn es in Threads zu begeisterten, oft als Missionierungsversuche missverstandenen, Kommentaren über Ledersättel kommt, kann ich es zumindest mittlerweile als das erkennen, was sie sind: Ausdruck der absoluten Begeisterung über diese Teile.