Re: Reiserad Eigenbau - passt das so? :)

Posted by: Toxxi

Re: Reiserad Eigenbau - passt das so? :) - 05/11/14 07:24 AM

In Antwort auf: ollo
Also ich wiege 85kg und hab meistens sowas wie 20-25kg Zuladung am Bike.
Meine Mitfahrerin wiegt knappe 60kg und wird wohl etwas im Bereich 15-20kg dabei haben.
Die geplante Strecke geht einmal quer durch Asien - also hügelig, sandig, holprig und dreckig schmunzel

Hallo Ollo,

ich selbst fahre seit Jahren ein Poison Ethanol in Rahmengröße 46. Link zum Bild:
http://radreise-wiki.de/Datei:Toxxi_poison.jpg

Bin 1,76 m groß, 71 kg schwer, Schuhgröße 42 und 15-20 kg Gepäck. Ich bin absolut zufrieden damit. Vielleicht ein paar Anmerkungen:

- Die Kettenstrebe ich tatsächlich etwas kurz. Für mich und meine Schuhgröße völlig in Ordnung, mit Größe 48 könnte aber es etwas eng werden. Das Problem ist lösbar, wenn man die Taschen kippt (geht bei Ortlieb QL2, für mich unnötig).

- Vernünftige Naben für unter 100 € (Falk, bitte Augen und Ohren zuhalten): Shimano LX. Gut gedichtet, läuft leicht und haben eine Stahlachse (die XT haben eine Aluachse). Gibts sowohl mit als auch ohne Nabendynamo. Ich habe die 660er Modelle (vorn Dynamo) in silber blank mit 36 Löchern. Die rollen seit 4 Jahren unauffällig durch Europa und Südamerika. Vorteil von Shimanonaben: der Durchmesser des Nabenflansches ist halbwegs konstant bei allen Typen. Im Falle eines Wechsels brauchst du keine neuen Speichenlängen.

- Felgen: ich fahre die Rigida Grizzly mit 19 mm Maulweite und Reifen in 50 mm Breite. Die Kombination ist nicht optimal, allerdings bin ich leichter als du (aber schwerer als deine Begleiterin). Wenn ihr ohnehin einen Neubau plant, würde ich wenigstens für dein Rad etwas breitere Felgen nehmen (21 mm Maulweite oder gleich 25 mm). Dadurch lebt der Reifen länger. Schmalere Reifen als 50 mm würde ich für eure Tour nicht verbauen, eher noch breiter.

- Als Steuersatz reicht der, der von Poison beim Rahmenset angeboten wird.

- Kurbel: es muss nicht XT sein, da reicht Deore völlig aus. Schwer sind die Räder ohnehin, da machen die 100 g weniger auch nichts aus. Nehmt auf jeden Fall ein Ersatzkettenblatt (Mitte, evtl. auch das kleine) pro Nase mit. Achtet auf eine ausreichend kleine Übersetzung: 22-32-44. Lasst euch keine Pizzateller á la 26-36-48 andrehen!!!

- Fahrverhalten: das Rad fährt sich ziemlich ruhig und träge. Was im Alltag in der Großstadt bei Ampelsprints recht nachteilig ist, ist auf großer Tour super. Das rollt einfach geradeaus ohne zu flattern oder zu zucken, auch und gerade auf Buckelpisten. Und lenkts sich trotzdem sehr gut und Kurven herum.

- Wenn ihr wirklich viel Buckelpiste fahren wollt, würde ich mal über eine vernünftige(!) Federgabel und wenigstens eine gefederte Sattelstütze (Thudbuster) nachdenken.

Wo wohnst du denn? Falls es passt, könnt ihr gern mal in Berlin bei mir vorbeikommen und probesitzen bzw. fahren. Dir ist mein Rad sicherlich zu klein, aber die Kettenstreben sind bei allen gleich lang. Da könntest du testen, ob der Hinterbau lang genug ist. Bei deiner Begleiterin habe ich da weniger Befürchtungen, Frauen haben selten Schuhgrößen von über 42 (zumindest wenn sie knappe 60 kg wiegen).

Gruß
Thoralf