Posted by: Pixelschubser
Re: Radreisen ohne Reiserad. Eine Ermunterung. - 11/27/12 08:54 AM
Ich finde diese Ermunterung absolut richtig und klasse. Hat mich gefreut, diese klaren Worte zu lesen, denen ich fast vorbehaltlos zustimmen kann.
Ich muss jedoch - gerade was die Ausstattung von Rad und Rest angeht - genau überlegen: Was will ich und wofür. Muss ich für meine zweiwöchige Deutschlandtour im Sommer wirklich unbedingt ein expeditionserprobtes Hightech-Reiserad mit Pinion und Gates, Photonenpumpe und Ortliebs besitzen - oder will ich all das Zeug haben, um nach außen als harter Knochen mit unglaublicher Reiseerfahrung dazustehen, wenn ich des Abends mein Mt.McKinley-erprobtes Wurfzelt auf dem Campingplatz aufflippen lasse?
Ich behaupte, ein Teil von uns betreibt eigentlich nur eine subtile Form der Selbstbefriedigung, wenn er tausende von Euro in eine mördergeile Ausstattung steckt, die aber letztlich nicht wirklich notwendig ist.
Jedoch wird ein Teil der teureren Ausstattungen auch dann gekauft, wenn man gemerkt hat, dass man mit dem Baumarktzelt, den Billigreifen oder dem schwabbeligen Billo-Chrom-Gepäckträger nicht wirklich glücklich wird. Soll ja mehrfach vorgekommen sein.
Die Gangabstufung der Torpedo-Dreigangschaltung reicht auch für eine norddeutsch-Flachland-Tour nicht aus? Verständlich, da darf dann auch was "vernünftiges" dran.
Meine ersten Radreisen habe ich tatsächlich mit einem Dreigang-Hollandrad der Marke Einkaufszentrum gemacht, die einzige Zusatzausstattung daran war ein zusätzlicher vorderer Gepäckträger, auf dem mein Schlafsack und mein Alu-Kochgeschirr (klötert sehr lustig) befestigt waren. Meine Packtaschen (Baumarkt) waren nicht wasserdicht, dafür gab es große Plastiktüten. Das Rad war mit fast 20 Kilo Lebendgewicht (OHNE Gepäck) erheblich zu schwer, drei Gänge und eine einfachste Felgenbremse vorn sowie Rücktritt hinten mussten reichen. Ich hatte keine Getränkehalter (dafür SIGG-Blechflaschen), ein zwei-Kilo-Stahlbügelschloss, ein Drei-Mann-Hauszelt mit massivem Aluminiumgestänge (Aufbauzeit ca. 20 Minuten) und echte Jeanshosen dabei. Der ganze Klumpatsch wog alles in allem fast 50 Kilo. Und dennoch: diese ersten Touren haben mir einen unglaublichen Spaß gemacht - und jeweils gute 700 Kilometer sind, denke ich, eine unter diesen Umständen nicht zu verachtende Strecke.
Was man braucht, ist das eine. Was man will, etwas anderes.
Ich muss jedoch - gerade was die Ausstattung von Rad und Rest angeht - genau überlegen: Was will ich und wofür. Muss ich für meine zweiwöchige Deutschlandtour im Sommer wirklich unbedingt ein expeditionserprobtes Hightech-Reiserad mit Pinion und Gates, Photonenpumpe und Ortliebs besitzen - oder will ich all das Zeug haben, um nach außen als harter Knochen mit unglaublicher Reiseerfahrung dazustehen, wenn ich des Abends mein Mt.McKinley-erprobtes Wurfzelt auf dem Campingplatz aufflippen lasse?
Ich behaupte, ein Teil von uns betreibt eigentlich nur eine subtile Form der Selbstbefriedigung, wenn er tausende von Euro in eine mördergeile Ausstattung steckt, die aber letztlich nicht wirklich notwendig ist.
Jedoch wird ein Teil der teureren Ausstattungen auch dann gekauft, wenn man gemerkt hat, dass man mit dem Baumarktzelt, den Billigreifen oder dem schwabbeligen Billo-Chrom-Gepäckträger nicht wirklich glücklich wird. Soll ja mehrfach vorgekommen sein.
Die Gangabstufung der Torpedo-Dreigangschaltung reicht auch für eine norddeutsch-Flachland-Tour nicht aus? Verständlich, da darf dann auch was "vernünftiges" dran.
Meine ersten Radreisen habe ich tatsächlich mit einem Dreigang-Hollandrad der Marke Einkaufszentrum gemacht, die einzige Zusatzausstattung daran war ein zusätzlicher vorderer Gepäckträger, auf dem mein Schlafsack und mein Alu-Kochgeschirr (klötert sehr lustig) befestigt waren. Meine Packtaschen (Baumarkt) waren nicht wasserdicht, dafür gab es große Plastiktüten. Das Rad war mit fast 20 Kilo Lebendgewicht (OHNE Gepäck) erheblich zu schwer, drei Gänge und eine einfachste Felgenbremse vorn sowie Rücktritt hinten mussten reichen. Ich hatte keine Getränkehalter (dafür SIGG-Blechflaschen), ein zwei-Kilo-Stahlbügelschloss, ein Drei-Mann-Hauszelt mit massivem Aluminiumgestänge (Aufbauzeit ca. 20 Minuten) und echte Jeanshosen dabei. Der ganze Klumpatsch wog alles in allem fast 50 Kilo. Und dennoch: diese ersten Touren haben mir einen unglaublichen Spaß gemacht - und jeweils gute 700 Kilometer sind, denke ich, eine unter diesen Umständen nicht zu verachtende Strecke.
Was man braucht, ist das eine. Was man will, etwas anderes.