Posted by: kettenraucher
Re: Oldenburg - Rom 1800 km !? - 09/19/12 05:24 PM
Zitat:
Nee, auf "Bergziege"
Hallo Peter,
erstens: Zustimmung zu meinen Vorrednern.
Zweitens: Eine kurze stichwortartige Ergänzung, weil ich inzwischen auch nicht mehr ganz so unerfahren bin.
Passstraßen sind häufig eher flach - oft nur bis etwa 12 % - auch wenn sie manchmal lang sind. Das Problem ist meist das unbeständige Wetter mit zunehmender Höhe und die motorisierte Verkehrsbelastung. Stichstraßen in Seitentäler, auf Almen oder sonstige Höhen sind meist viel steiler, oft längere Abschnitte 15 bis 25% - die Diskrepanz an Anstrengung zu den möglichst moderat angelegten Passstraßen kann gewaltig sein, auch wenn die Nebenstraßen meist kürzer sind.
Jede Etappe immer langsam angehen. Und versuchen, sich möglichst wenig zu verausgaben. Also das Ziel des Tages rechtzeitig vor dem potenziellen Erschöpfungszustand beenden. Die Kondition kommt erst mit der Zeit, wobei ich den Faktor Zeit drei Mal unterstreichen möchte. Zeit kann auch bedeuten: ein paar Tage oder eine oder zwei Wochen. Man wächst also auch kurzfristig hinein. Ein Ruhetag kann übrigens ein großes Wunder an Kraftzufluss bewirken.
Übung macht den Meister. Man braucht Kraft, also Muckies. Und das dauert ein bissle. Man gewöhnt sich schnell an die Anforderungen, je jünger, desto schneller.
Immer daran denken und nie vergessen: Erst nach der Tour bist Du so fit, wie Du am Beginn gerne sein würdest. Das geht uns – glaub ich - allen so.
Die mentale Vorbereitung ist oft entscheidend. Je schlimmer es man sich ausmalt, desto leichter kommt man hoch. Je leichter man irgendwas glaubt, nehmen zu können, desto schlimmer und Kräfte zehrender und unbarmherziger kann es werden. Also: Vor den großen Bergen hat man eh Respekt, aber die kleineren und oft unscheinbaren nur Mittelgebirgsetappen können in ihrem dauernden Auf und Ab viel schwerer sein.
PS: Wetter gut, alles gut. Wetter Mist, alles Mist.