Posted by: ro-77654
Re: Neuer Reisebericht Travel4Peace - 08/24/12 07:48 AM
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: ro-77654
Die Bemerkung, dass den "Miesepetern" hier - ich bin einer davon! - "der Neid aus dem Gehirn tropft", finde ich völlig daneben. Die Sponsoren waren hier nicht Thema! Es geht um den Anspruch der Fahrt "Frieden schaffen, entsprechende Gespräche" und die Realität sowie die nicht transparenten Spenden.
Wenn es nicht der Neid ist - was ist dann der Grund, hier so einen Wind zu machen?
Es gibt eine Menge Sachen in der Welt, bei denen Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklaffen. Wenn ich mich über die alle so echauffieren würde, dann hätte ich ein ziemlich trauriges Leben.... Lassez faire.
Gruß
Thoralf
Neidisch bin ich auf Fabian nicht, so eine Reise möchte ich mir nicht antun. Sein gesponsertes Material könnte ich mir sofort selbst kaufen. Auf die Medienpräsenz verzichte ich gern.
Ich habe zwei Gründe für meine Kritik:
Zum einen möchte ich nicht, dass Spendengelder in falsche Kanäle fließen.
Zum anderen möchte ich nicht, dass jemand die Aufmerksamkeit und Spendengeld erhält, der nichts erkennbares macht, und andere, die sich ernsthaft engagieren, leer ausgehen.
Es gibt sozusagen zwei Lager bei denen, die "Gutes" tun: Diejenigen, die ernsthaft an der Sache arbeiten und für die PR Nebensache ist. Und das andere Lager, bei dem PR und Aufmerksamkeit Priorität hat. Beispiel aus dem Öko-Bereich sind BUND und Greenpeace: Die einen machen ehrenamtlich die Arbeit vor Ort, legen Biotope an und schaffen für eklige Kröten und Spinnen Lebensraum, die anderen halten ein blutiges sterbendes Robbenbaby vor die Kamera und fahren mit einem Schlauchboot vor einen bösen Walfänger. Wer kommt ins Fernsehen? Wen kennt jeder? Wer bekommt Spenden? Klar: Greenpeace! Aber die machen wenigstens etwas für den Umweltschutz. Bei Fabian liegt derzeit die Aktivität für "Frieden" bei Null - zumindest das, was er öffentlich macht.
Es gibt sicher vieles - vielleicht alles - bei dem Anspruch und Wirklichkeit auseinander klaffen. Bei mir auch: Zum einen Öko und verzichte unter anderem seit einem Jahr aufs Auto, zum anderen mache ich alle zwei Jahre einen Interkontinentaltalflug.
Bei Fabian finde ich es jedoch extrem: 20 Minuten Heldenverehrung auf der Homepage als Film, Auftritt mit cooler Sonnenbrille, lauter Zeugen, die den Helden bejubeln - und in der Realität kann ich gar nichts erkennen, was dem Anspruch gerecht wird. Party und PR organisieren kann er - aber etwas Richtung "Frieden" hat er nicht gemacht.
Wenn er 18 wäre, hätte ich ihm eine dezente PN mit Kritik geschickt. Aber mit 24 ist man ein Erwachsener. Er ist zwar ein "junger Mensch", aber kein Jugendlicher.
Solche Aktionen wie von ihm haben auch immer Vorbildcharakter. Klappt es gut, gibt es weitere Leute, die eine ähnliche Masche stricken: Wieso selber viele Jahre arbeiten und vom eigenem Erspartem spenden, wenn ich andere Geld spenden lasse und noch etwas für mich abzweigen kann? Wieso tief in ein Thema einsteigen und mich damit Monate beschäftigen, wenn ein einziges Schlagwort oft genug wiederholt ausreicht, damit die Geldbeutel anderer Leute aufspringen?
Wenn so etwas Erfolg hat, ist das auch ein Schlag ins Gesicht von Menschen, die sich mit ihrer Arbeitszeit und ihrem Geld außerhalb von Medienaufmerksamkeit engagieren. Ich finde es wichtig, dass es sowohl Fabian als auch anderen klar wird, dass sie keine Unterstützung bekommen, wenn ihre "guten" Aktionen keine Substanz haben.
Ich habe schon die Peace Brigades International erwähnt. Da gibt es junge Menschen, die ein Jahr einen anderen begleiten, um ihn vor Repressionen/Folter/Ermordung/Knast zu schützen. Das in irgendeiner verlassenen Ecke der Welt. Darauf bereiten sie sich intensiv vor, geben noch Geld dafür aus und die Aufmerksamkeit via Medien ist extrem gering. Das ist sozusagen das Gegenteil von Fabian.
Laissez-faire wie von dir, Thoralf, gefordert ist sehr gut - aber nur, wenn es anderen nicht schadet! Wenn die "Falschen" alle Aufmerksamkeit und Spenden bekommen, leiden darunter die "Richtigen".
Ideale zu haben finde ich sehr wichtig - aber wenn sie schon so lautstark wie von Fabian verkündet werden und das noch mit dem Wunsch nach finanzieller Unterstützung, sollte doch wenigstens ein klein wenig zu erkennen sein, dass er daran arbeitet, sich dem Ideal "Frieden schaffen" zu nähern.
Das ist nicht der Fall.
Es gab von Fabian bisher keine Erklärung dazu, wie er das Thema "Frieden schaffen" konkret angehen möchte außer "mit Menschen reden".
Es gab auch bisher keine Erklärung dazu, dass er für mehr Transparenz bei den Spenden sorgen möchte.
Kurios finde ich seinen Satz
Ich werde hier keine weitere Diskussion mehr eroeffnen, weil das ueberhaupt nichts bringt.
Hier findet ein Dialog statt. Fabian möchte weltweit mit Gesprächen für Frieden sorgen. Er bricht den Dialog ganz schnell ab, weil es "nix bringt". Das widerspricht sich doch.