Re: Auf gehts ins Reich der Inka

Posted by: Thomas1976

Re: Auf gehts ins Reich der Inka - 05/07/12 12:52 PM

Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für die vielen aufmunteren Worte schmunzel

Ich war gestern bei der Touristenzentrale in Arequipa und anschließend mit einer netten deutschsprachigen Angestellten der Touristenzentrale bei der örtlichen Polizei und auch bei der Touristenpolizei in Arequipa.
Alle waren sehr nett und geschockt von meinem Vorfall und haben diesen gestern ausführlich aufgenommen. Man hat mit mir sogar versucht Phantombilder anzulegen,was sich aber als relativ schwer herausgestellt hat, da ich die beiden Täter hauptsächlich nur an ihrer Kleidung beschreiben konnte.
Man hat mir aber keine Hoffnungen gemacht, die beiden Täter zu finden. Aber wie schon erwähnt, alle sowohl bei der Tourismuszentrale als auch bei den Polizeidienststellen in Arequipa waren sehr nett und man hat ihnen angemerkt, dass dieser Vorfall ihnen sehr leid tut.

Leider kommt es in letzter Zeit auch durch steigenden Tourismus in der Gegend um den Colca Canyon vermehrt zu Raubüberfällen. Laut Aussage der Polizei in Arequipa wissen die Täter ganz genau was Rucksacktouristen mit sich rumschleppen und können auch den Wert einschätzen.

Das die Polizei in Cabanaconde kein Interesse an meinem Vorfall hat ist laut Aussage der netten Angestellten aus der Tourismuszentrale in Arequipa auch nichts Neues. Die Polizisten auf den Dörfern verdienen gerade einmal etwas unter 100 US-Dollar im Monat und haben dementsprechend auch eine andere Einstellung zu ihrem Beruf. Deshalb werden ja in stark touristisch geprägten Gebieten auch eine sogenannte "Touristenpolizei" eingesetzt,welche direkt von den jeweiligen Tourismuszentralen bezahlt werden.

Vielleicht hätte ich ein paar US-Dollarscheine über den Tresen schieben sollen,das entspricht aber nicht meiner Mentalität.

Um es aber nochmals klar zu stellen, die allermeisten Peruaner (99%) sind in meinen Augen sehr nett,ehrlich und hilfsbereit.Allerdings habe ich noch in keinem anderen Land das Gefälle zwischen steinreich und absolut arm zu krass erlebt wie in Peru.
Und wie einige Touristen ihre 10000 Euro teure Kameraausrüstung offen mit sich herumschleppen dann ist es doch kein Wunder das solche Raubüberfälle passieren.

Ich habe den Schock nun einigermaßen überwunden und nehme um 10:00Uhr Ortszeit den Bus nach Puno.
In den nächsten Tagen willich auch wieder aufs Rad,für Radfahrer hat das Land unglaublich viel zu bieten. Ich glaube einfach an das Gute im Menschen. Allerdings merke ich nun schon an mir selber, dass ich vorsichtiger werde. Ich wechsle z.B.die Straßenseite wenn mir gerade jüngere Männer entgegenkommen oder lasse hinter mir laufende Personen vorbei. Ich denke mal,dieses sind natürliche Reaktionen.

Ich bin erst einaml froh,dass mir nicht mehr passiert ist und will trotzdem die letzten Wochen noch einigermaßen genießen.

Gruss
Thomas