Posted by: ungua
Re: Aufforderung an Reiseradler, spez. Norwegen - 08/17/11 09:51 PM
@Falk, Du willst mich doch jetzt nicht als Autolobbyist verkleiden? Hier im Forum "kennst" Du mich als Reise- und Alltagsradler. Zwar fahre ich ganz gerne Auto, aber ich liebe mein(e) Rad(¨-er). Denen, die komplett in ihre Idealwelt abheben und die Verbindung dazu verlieren, wie die Welt aussieht und funktioniert, kann ich ja nur "gratulieren". Aber das heisst ja nicht, dass mir die Idealwelt als Radler nicht gefallen würde... Ich dachte übrigens schon, dass Dein Spruch à la "Du hast Deine Meinung in acht Jahren verändert (welche Meinung ist jetzt nicht erwähnenswert) - bist Du denn noch ein echter Mann?" der lustigste Personangriff sein würde.
Was das Überrumpeln angeht: Aus meiner Perspektive erinnere ich an eine Selbstverständlichkeit, ich reisse hier nicht gerade die Welt aus ihrer Verankerung.
@bk1, auf Deinen Fahrstil schliesse ich nicht. Ich kommentiere Deine Sprache, formuliert als Kampf der Autofahrer gegen die Radfahrer und umgekehrt. Warum müssen die motorisierten und unmotorisierten Verkehrsteilnehmer als aggressiv gegensätzliche Punkte markiert werden? Ob ich nun im Auto sitze oder auf dem Sattel, meine Ziele sind die gleichen: Schnell, effektiv und sicher an's Ziel zu kommen. Schnell - ohne Hindernisse, effektiv - möglichst direkt, sicher - ohne Gefährdung meiner selbst oder anderer. All das muss ausbalanciert werden, damit es möglichst gut funktioniert. Da hat sicher jeder etwas andere Vorschläge, die man gemeinsam diskutieren kann, aber Du musst doch merken, dass Dein "Autos auf Strassen verbieten"-Vorschlag Dich als Diskutant total untergräbt und lächerlich macht?? Dazu der Kommentar "natürlich nicht" auf die Frage, ob Du Auto fährst. Was ist daran so natürlich? Weil Du Radfahrer bist? Weil Du vielleicht "Autofahrer als Spezies" verabscheust? Extremisten untergraben ihre Sache, das gilt auch für Radfahrer.
Warum Tunnel nicht von allen Verkehrsteilnehmern gleichzeitig genutzt werden können, habe ich hier gebetsmühlenartig wiederholt und werde das nicht noch mal tun. Die grossen Umwege gelten Reiseradlern im Urlaub und eine Alternative ist stets das Ausweichen auf andere Verkehrsmittel, um Umwege und Verspätungen zu vermeiden. Es ist ja nicht so, als würde das Land nur aus Tunneln bestehen, und wir reden hier also von einer Ausnahme aus Rücksicht. Dafür sämtlichen Kraftverkehr in Tunneln zu verbieten, ist Nonsense.
Ich bin vollkommen einig, dass ein schildbasierter Hinweis auf die Umfahrungsmöglichkeiten, manchmal besser als nur ein "Historic Route" oder das blaue Radfahrerschild, hilfreich wären. Damit liesse sich konstruktiv arbeiten! Ein Verbot im Tunnel würde ich deswegen allerdings nicht abschaffen, denn das Sicherheitsproblem bleibt ja bestehen.
Das meinst Du doch nicht ernst? Hast Du Kinder? Grosseltern/Eltern, die nicht mehr richtig gehen können und auch den ÖPNV nicht mehr nutzen? Überhaupt eine Familie und keine Lust, mehrfach die Woche einkaufen zu fahren? In Bergen hat man jahrzehntelang Infrastruktur, Wohnsiedlungen, Einkaufsgebiete mit dem Auto im Hinterkopf gebaut - ohne geht's nicht, es sei denn, man hält sich ausschliesslich im Zentrum auf. Da musst Du allerdings auch dort einen Kindergartenplatz kriegen etc. ... Sowas lässt sich nur langsam verbessern, und dann auf Hauruck den Rad-Rambo zu spielen, hilft niemandem. "Spielzeug/Hobby" vielleicht aus Deiner Sicht, weil Du es persönlich nicht brauchst, aber wenn Du mal anderthalb Minuten nachdenkst, fallen Dir tausend Gründe ein, warum Menschen in einer anderen Lebenssituation als Deiner vom Auto abhängig sind. Diesen Verkehr willst Du also u.a. in Wohngebiete mit Einbahnstrassen umleiten, weil man Tunnel für 2-3 Reiseradgruppen pro Woche sperren soll...
Ich kann mir schwer vorstellen, dass Alltagsradler in diese Tunnelsituationen kommen. Die kennen nämlich ihr Umfeld und entsprechende Umfahrungsmöglichkeiten. Wenn wir von Norwegen sprechen, so wird auch fast ausschliesslich in Städten und Ballungsräumen gependelt, da ist die Infrastruktur vorhanden. Also ein sehr theoretisches Problem... Urlaubslänge: Auf andere Verkehrsmittel ausweichen, wenn die Zeit knapp wird. Nachts: Ich glaube, hier war nie die Rede von ganzen Nächten.
So viel dazu. Ich hätte echt nicht gedacht, dass das Thema so kontroversiell wäre - meine Erwartung war, dass die von mir observierten Leute einfach das Denken haben sein lassen.

@bk1, auf Deinen Fahrstil schliesse ich nicht. Ich kommentiere Deine Sprache, formuliert als Kampf der Autofahrer gegen die Radfahrer und umgekehrt. Warum müssen die motorisierten und unmotorisierten Verkehrsteilnehmer als aggressiv gegensätzliche Punkte markiert werden? Ob ich nun im Auto sitze oder auf dem Sattel, meine Ziele sind die gleichen: Schnell, effektiv und sicher an's Ziel zu kommen. Schnell - ohne Hindernisse, effektiv - möglichst direkt, sicher - ohne Gefährdung meiner selbst oder anderer. All das muss ausbalanciert werden, damit es möglichst gut funktioniert. Da hat sicher jeder etwas andere Vorschläge, die man gemeinsam diskutieren kann, aber Du musst doch merken, dass Dein "Autos auf Strassen verbieten"-Vorschlag Dich als Diskutant total untergräbt und lächerlich macht?? Dazu der Kommentar "natürlich nicht" auf die Frage, ob Du Auto fährst. Was ist daran so natürlich? Weil Du Radfahrer bist? Weil Du vielleicht "Autofahrer als Spezies" verabscheust? Extremisten untergraben ihre Sache, das gilt auch für Radfahrer.
Warum Tunnel nicht von allen Verkehrsteilnehmern gleichzeitig genutzt werden können, habe ich hier gebetsmühlenartig wiederholt und werde das nicht noch mal tun. Die grossen Umwege gelten Reiseradlern im Urlaub und eine Alternative ist stets das Ausweichen auf andere Verkehrsmittel, um Umwege und Verspätungen zu vermeiden. Es ist ja nicht so, als würde das Land nur aus Tunneln bestehen, und wir reden hier also von einer Ausnahme aus Rücksicht. Dafür sämtlichen Kraftverkehr in Tunneln zu verbieten, ist Nonsense.
Ich bin vollkommen einig, dass ein schildbasierter Hinweis auf die Umfahrungsmöglichkeiten, manchmal besser als nur ein "Historic Route" oder das blaue Radfahrerschild, hilfreich wären. Damit liesse sich konstruktiv arbeiten! Ein Verbot im Tunnel würde ich deswegen allerdings nicht abschaffen, denn das Sicherheitsproblem bleibt ja bestehen.
Zitat:
Ja, das Auto ist tatsächlich in höherem Maße ein Spielzeug oder ein Hobby als ein Verkehrsmittel, aber es ist natürlich beides.
Das meinst Du doch nicht ernst? Hast Du Kinder? Grosseltern/Eltern, die nicht mehr richtig gehen können und auch den ÖPNV nicht mehr nutzen? Überhaupt eine Familie und keine Lust, mehrfach die Woche einkaufen zu fahren? In Bergen hat man jahrzehntelang Infrastruktur, Wohnsiedlungen, Einkaufsgebiete mit dem Auto im Hinterkopf gebaut - ohne geht's nicht, es sei denn, man hält sich ausschliesslich im Zentrum auf. Da musst Du allerdings auch dort einen Kindergartenplatz kriegen etc. ... Sowas lässt sich nur langsam verbessern, und dann auf Hauruck den Rad-Rambo zu spielen, hilft niemandem. "Spielzeug/Hobby" vielleicht aus Deiner Sicht, weil Du es persönlich nicht brauchst, aber wenn Du mal anderthalb Minuten nachdenkst, fallen Dir tausend Gründe ein, warum Menschen in einer anderen Lebenssituation als Deiner vom Auto abhängig sind. Diesen Verkehr willst Du also u.a. in Wohngebiete mit Einbahnstrassen umleiten, weil man Tunnel für 2-3 Reiseradgruppen pro Woche sperren soll...

Ich kann mir schwer vorstellen, dass Alltagsradler in diese Tunnelsituationen kommen. Die kennen nämlich ihr Umfeld und entsprechende Umfahrungsmöglichkeiten. Wenn wir von Norwegen sprechen, so wird auch fast ausschliesslich in Städten und Ballungsräumen gependelt, da ist die Infrastruktur vorhanden. Also ein sehr theoretisches Problem... Urlaubslänge: Auf andere Verkehrsmittel ausweichen, wenn die Zeit knapp wird. Nachts: Ich glaube, hier war nie die Rede von ganzen Nächten.
So viel dazu. Ich hätte echt nicht gedacht, dass das Thema so kontroversiell wäre - meine Erwartung war, dass die von mir observierten Leute einfach das Denken haben sein lassen.