Posted by: bk1
Re: Aufforderung an Reiseradler, spez. Norwegen - 08/15/11 07:33 PM
In Antwort auf: ungua
Deine Beiträge sind ein Frontalangriff auf die Idee von gegenseitiger Rücksicht und Respekt im Strassenverkehr, die ich als Essenz meiner Aufforderung betrachte.
Du weißt überhaupt nicht, wie ich fahre, schließt aber daraus, daß ich eine weniger positive Meinung zu Fahrradverboten habe als Du, was für einen Fahrstil ich habe.
In Antwort auf: bk1
Ein Autoverbot wäre also viel hilfreicher als ein Fahrradverbot. Es ist eine bizarre Absurdität, das modernste, fortschrittlichste und umweltfreundlichste Verkehrsmittel durch diese Fahrradverbote dermaßen zu behindern und zu diskriminieren.
In Antwort auf: ungua
Absurd wäre es, Tunnel für Autos zu verbieten, die bereits durchschnittlich das etwa Vierfache der Strassenkapazität ausmachen (siehe oben), um 2-3 Radreisegruppen pro Woche das Fahren im Tunnel zu erlauben.
Wenn Du meinst, daß die Fahrradverbote für den davon betroffenen Verkehrsteilnehmer so wenige Nachteile bringen, dürfte es doch kein Problem sein, die Tunnel für Autos zu sperren. Die kleinen Umwege (manchmal auch mehr als 100 km) sind ja auch für Autofahrer landschaftlich reizvoll. Außerdem erzielt man durch Autoverbote in den Tunnels praktisch perfekte Sicherheit und praktisch unverschmutzte Luft in den Tunnels, wofür Fahrradverbote hingegen sehr wenig bringen.
Überleg Dir mal, ob Dir das gefallen würde.
Letztlich sollte man sich aber einigen, daß die Tunnel einfach von Autos, Motorrädern und Fahrrädern benutzt werden sollten und dann könnten da alle fahren.
In Antwort auf: bk1
Manche Tunnel könnte man praktisch verlustfrei umfahren, die Umfahrung ist nur nicht breit genug für die verbreiterte Straße und vielleicht auf der falschen Straßenseite oder durch Leitplanken versperrt.
In Antwort auf: ungua
Was genau meinst Du damit? Dass Autos die Tunnel umfahren könnten? Nun überlege mal, wozu die Tunnel überhaupt gebaut wurden...
Nein, manche Tunnel kann man auch als Radfahrer praktisch verlustfrei umfahren. Da ist der Nachteil des Fahrradverbots nicht so groß, aber das ist erstens die Ausnahme und zweitens wäre auch in diesem Fall ein Hinweis auf die Umfahrungsmöglichkeit viel besser als ein Fahrradverbot. Man sollte das Fahrradverbotszeichen komplett abschaffen.
Zitat:
Viele erfahrene Radfahrer in Norwegen fahren also recht häufig durch solche Tunnel mit Fahrradverbotsschildern. Ich habe sogar davon gehört, daß ein norwegischer Polizist auf dem Weg zur Arbeit regelmäßig mit dem Fahrrad durch so einen Tunnel mit diesen bekloppten Verbotsschildern fährt.
In Antwort auf: ungua
Wo hast Du denn das Märchen her?
Das ist kein Märchen, ich war oft in Norwegen und habe mit zuverlässigen Norwegern gesprochen und so einiges erfahren.
Du wirst auch Radwege an Straßen zwischen zwei Fahrradverbotstunneln finden, wenn Du willst. Allerdings rate ich davon ab, in Norwegen unbekannte Radwege zu benutzen, die sich nicht über eine längere Strecke überblicken lassen, weil Radwege dort oft abbiegen, ohne daß man zurück auf die Straße kann. Norwegen hat auch keine Radwegbenutzungspflicht.
In Antwort auf: ungua
..., dass Du mal überlegen kannst, warum Leute überhaupt Auto fahren. Es ist ja nicht so, dass man das zum Spass macht - oder weil es so billig ist.
Ja, das Auto ist tatsächlich in höherem Maße ein Spielzeug oder ein Hobby als ein Verkehrsmittel, aber es ist natürlich beides.
In Antwort auf: ungua
@Maja, bei Tunneln mit Umfahrtmöglichkeiten ist idR keine Wahl zu treffen zwischen Fussgängern oder Autofahrern, sondern mehr zwischen "schnell & gefährlich" und "lang & schöne Landschaft". Als Radreisender im Urlaub fände ich die Wahl recht einfach. 

Du hast also immer unbegrenzt lange Ferien und jederzeit die Möglichkeit, diese um ein paar Tage zu verlängern? Manche Leute haben ein festes Terminkorsett, also Ferien von begrenzter Länge und fest gebuchte Hin- und Rückreise. Lang & schöne Landschaft lohnt sich natürlich, wenn man die Zeit dafür hat, aber das läßt sich nicht immer machen. Und auch in Norwegen gibt es Alltagsradler, die auf ihren täglichen Wegen gar nicht "lang & schöne Landschaft" realisieren können. Ich habe auf meinen Alltagswegen auch gelegegentlich Fahrradverbotstunnel, die sich nicht realistisch umfahren lassen. Es ist immer noch besser, da mit dem Fahrrad durchzufahren als deshalb auf ein Auto umzusteigen.
Als Radreisender fährt man vielleicht auch mal eine Runde von einem Zeltplatz aus, wo man mehrere Nächte bleibt. Da das Straßennetz oft recht grobmaschig ist, sind diese Runden ohne die Ignorierung von Fahrradverboten oft gar nicht darstellbar. Nicht jeder, der 150 km am Tag schafft, schafft auch stattdessen 300 km für "lang und schön". Und nicht jede Tunnelumfahrung ist schön.
In Antwort auf: ungua
...entlang der Zuglinien ist eine Alternative auf alten Zugstrecken nicht selten. Dort geht dann der Zug durch neuere und geradere Tunnel, während die alten zugänglich sind mit Sand oder manchmal leider auch nur Pukk als Unterlage.
In Norwegen gibt es allein sehr wenige Bahnstrecken, die parallel zu Straßen verlaufen, und damit ist der von Dir geschilderte Fall schon extrem selten überhaupt möglich. Sandwege zähle ich auch nicht als Umfahrungsmöglichkeit.
In Antwort auf: ungua
Ansonsten hat Jochen Recht, besonders an den Fjorden sind Tunneldurchstösse aus den 60er und 70er Jahren immer noch die einzige dirkete Wegverbindung. Da ist umfahren idR aber möglich, indem man einfach eine anderen Route wählt.
Die grobe Routenwahl durch solche Restriktionen beeinflussen zu lassen, finde ich absurd. Du kannst es so machen, aber akzeptiere doch bitte, daß es andere nicht so tun.
In Antwort auf: ungua
Auf E-Strassen zu radeln, wäre allerdings wie in Deutschland Autobahnen zu wählen. Vielleicht die direkteste Verbindung, aber der Verkehr macht keinen Spass.
Nein, die Europastraßen sind in Norwegen und übrigens auch in Schweden im Vergleich zu deutschen Straßen überwiegend sehr verkehrsarm. Richtig hohe Verkehrsaufkommen findet man nur in der Nähe größerer Städte, deshalb lohnt es sich viel mehr, die größeren Städte zu meiden als die Europastraßen zu meiden. Aber Du findest natürlich in Skandinavien teilweise richtig verkehrsarme Straßen, wie es sie in Mitteleuropa kaum gibt, und das sind nur ganz im Norden Europastraßen.
In Antwort auf: ungua
Nachts fahren halte ich übrigens auch für einen guten Kompromis, wenn sich das routenmässig einplanen lässt! Zwar werden die Tunnel dadurch nicht übersichtlicher und die Lkw fahren nicht langsamer, aber alles wird mehr vorhersehbar aufgrund der wesentlich geringeren Verkehrsmenge.
Nachts zu fahren ist eine ziemlich unsinnige Idee. Das erfordert zum einen strapaziöse Zeitumstellungen wie bei einer interkontinentalen Flugreise. Zum anderen ist es häufig am Tag zu warm und zu laut, um im Zelt zu schlafen. Außerdem sieht man viel weniger und zumindest zwischen den Tunnels will ich halt doch etwas von der Landschaft sehen.