Posted by: ungua
Re: Aufforderung an Reiseradler, spez. Norwegen - 08/12/11 06:50 PM
@Falk, ich will gar nicht das Bild des selbstbewussten, starken Radfahrers und Welteroberers ankratzen. Wie oben schon gesagt: Man ist im Strassenverkehr nicht alleine. Die meisten Strassen sind für Autos gebaut, und in dieser konkreten Situation ist das eben der Fall. Die konkreten Umwege sind hier zwischen zwei und vier Kilometer lang, das ist total vernachlässigbar und hat mich eben dazu veranlasst, Radfahrer zur Vernunft und Rücksicht aufzufordern. Auf einer vierspurigen Schnellstrasse haben Radfahrer nichts zu suchen, und wenn deren Präsenz in Tunneln offiziell verboten ist, dann gibt es dazu idR einen Grund - unabhängig davon, wie stark und geil sich der Radfahrer fühlt. Was meine Beiträge von 2003 angeht, so weiss ich nicht, worauf Du Dich beziehst, und kann darauf also auch nicht antworten. Nur so viel: Für mich ist es kein Zeichen von Charakterschwäche, wenn man seine Meinungen weiterentwickelt oder eben auch mal verändert. Des weiteren bin ich kein Extremist, ich habe nie gesagt, dass Radfahrer nicht auf die Strasse gehören. Es kommt auf die Strasse an, das kommt in allen meinen Posts deutlich heraus. Wesentlich besser aus Sicherheitsperspektive sind allerdings extra gebaute und ausgeschilderte Radwege, das ist vermutlich etwas, wo wir einig sein können.
@elwoodianer, vollkommen einig! Leider stehen nicht an allen Tunneln, in denen Radfahren verboten ist, Schilder. Oft nur am ersten einer langen Reihe, vergessen (!) wird das aber gerne (sagt viel über die althergebrachte Stellung der Radfahrer aus). Auch, was den Ausbau des Radnetzes angeht, steht es in Norwegen nicht so prall. Die Gemeinde Bergen hat z.B. viel zu dem Thema gemacht, kombiniert allerdings gerne Rad- und Fusswege (imho ein Rezept für verletzte Fussgänger) und schickt diese Kombination dann auch regelmässig von rechts nach links über die Autostrassen, was die Unfallgefahr natürlich wesentlich erhöht und die Durchschnittsgeschwindigkeit des eiligen Radfahrers stark negativ beeinträchtigt. Daher fahren viele in der Stadt auch trotzdem auf der Strasse, habe ich auch eine Weile gemacht. Immerhin kann man da mit dem Verkehr oft Tritt halten; 80km/h werden in der Stadt nicht gefahren.
@otti & Thoralf, einig, dass die Norweger generell sehr zivilisierte Autofahrer sind. Im Sommer sind die Strassen allerdings voll von Ausländern, die oft unsicher fahren. Wohnmobile sind der Klassiker, die 60km/h auf 80km/h-regulierten Strassen fahren, an jeder Tunnelöffnung und vor jeder Kurve bremsen. Das hat zwei grosse Nachteile: Zum einen bilden sich kilometerlange Schlangen, da Ausländer oft nicht mit der anhalten-und-Folgeverkehr-vorbeilassen-Tradition der Skandinavier vertraut sind. Diese wiederum sind dann so unversehbar und langsam, dass die Leute dicht aufeinander auffahren und an den wildesten Stellen überholen... Generell ist die "Stimmung" auf den Strassen im Sommer wesentlich aggressiver als in den anderen Monaten des Jahres.
@HvS, Strassenbahnen sind neuerdings auch bei uns ein beliebtes Crashobjekt.
Wer selbst Auto fährt, weiss, dass man ab und zu einfach mal die offensichtlichsten Sachen übersehen kann. Nobody's perfect!
@elwoodianer, vollkommen einig! Leider stehen nicht an allen Tunneln, in denen Radfahren verboten ist, Schilder. Oft nur am ersten einer langen Reihe, vergessen (!) wird das aber gerne (sagt viel über die althergebrachte Stellung der Radfahrer aus). Auch, was den Ausbau des Radnetzes angeht, steht es in Norwegen nicht so prall. Die Gemeinde Bergen hat z.B. viel zu dem Thema gemacht, kombiniert allerdings gerne Rad- und Fusswege (imho ein Rezept für verletzte Fussgänger) und schickt diese Kombination dann auch regelmässig von rechts nach links über die Autostrassen, was die Unfallgefahr natürlich wesentlich erhöht und die Durchschnittsgeschwindigkeit des eiligen Radfahrers stark negativ beeinträchtigt. Daher fahren viele in der Stadt auch trotzdem auf der Strasse, habe ich auch eine Weile gemacht. Immerhin kann man da mit dem Verkehr oft Tritt halten; 80km/h werden in der Stadt nicht gefahren.
@otti & Thoralf, einig, dass die Norweger generell sehr zivilisierte Autofahrer sind. Im Sommer sind die Strassen allerdings voll von Ausländern, die oft unsicher fahren. Wohnmobile sind der Klassiker, die 60km/h auf 80km/h-regulierten Strassen fahren, an jeder Tunnelöffnung und vor jeder Kurve bremsen. Das hat zwei grosse Nachteile: Zum einen bilden sich kilometerlange Schlangen, da Ausländer oft nicht mit der anhalten-und-Folgeverkehr-vorbeilassen-Tradition der Skandinavier vertraut sind. Diese wiederum sind dann so unversehbar und langsam, dass die Leute dicht aufeinander auffahren und an den wildesten Stellen überholen... Generell ist die "Stimmung" auf den Strassen im Sommer wesentlich aggressiver als in den anderen Monaten des Jahres.
@HvS, Strassenbahnen sind neuerdings auch bei uns ein beliebtes Crashobjekt.
