Re: Aufforderung an Reiseradler, spez. Norwegen

Posted by: ungua

Re: Aufforderung an Reiseradler, spez. Norwegen - 08/10/11 06:08 PM

Klar, ich kann ja nachvollziehen, dass es manch einem leicht fällt, aus Eile oder anderen Gründen einen "unsauberen Shortcut" zu wählen. Aber auch das soll vorbereitet sein. Und zur Not ist ein Bus oder Zug oder eben hiken mit einem freundlichen Lieferwagenfahrer immer noch schneller und sicherer. Ich radele im Ausland oft da, wo ich zur Not den Zug nehmen kann - ist einfach ein guter Backup, weil zum Flughafen kommen muss man ja irgendwie dann doch zu einem festen Zeitpunkt.

@Falk, sorry, Derbheit war nicht meine Absicht. Eher eine Aufforderung zur Vernunft und Rücksicht - und dass besonders bei einer Radreise der Weg das Ziel ist. Imho genau das Gegenteil von Derbheit. Ein "Umweg" sollte keinem das Herz brechen, und eine Passfahrt finde ich als Radfahrer stets genial. Runter macht natürlich mehr Spass als rauf. lach Scherz beiseite: Es gibt nicht immer Alternativen, dafür gibt es dann Busse/Züge/Lastwagenfahrer. Trotzdem einen Tunnel zu nutzen erschliesst sich nicht meinem Verständnis - es fährt ja auch keiner mit einem Traktor auf die Autobahn, nur weil die vielleicht einen direkten Pfad darstellt als der nächste Feldweg.
Was Licht angeht, kann ich gar nicht glauben, dass das überhaupt diskutiert werden muss. Meine Uroma hatte an ihrem Fahrrad von 1929 Licht - und das ist heute noch mehr aktuell für absolut alle im Strassenverkehr. Eine 900 Lumen Cree Lampe, ausgerichtet auf die Strasse um blenden zu vermeiden, ist imho die perfekte Lösung.

Sicherheitswesten mit Reflex erhöhen die Sichtbarkeit, verwirrt oder nicht. Das ist sicher eine Geschmackssache, aber hier in Norwegen ist das sogar bei Motorradfahrern Usus mit Reflexwesten. Sicherheit geht eben vor, undiskutiert. An schlechter Verkehrsplanung, schlechten, unsicheren und schläfrigen Autofahrern kann man eben mittelbar nichts ändern. Aber am eigenen Ende der Verkehrssituation kann man mitwirken. zwinker

Was das Deutschen-bashing angeht: Ich habe ein Jahrzehnt im Tourismus hinter mir, wenn mal wieder jemand zu nah an Rentiere/Moschusochsen/Bären/Hirschen ran geht und totgetrampelt wird, wenn mal wieder jemand an eine Steinwand ranpaddelt, an der ein Riesenschild hängt "nicht zu nah kommen, Steinschläge" und versenkt wird, wenn mal wieder jemand direkt neben dem Pfad herumtrampelt - trotz Schild "verletzliche Natur, bitte Pfad benutzen" - dann ist es in der Regel ein Deutscher. Leider! Mir ist es eine Scham und der Running Gag der daheim regeltreuen, im Ausland hoffnungslos idiotischen Deutschen verfolgt mich permanent. Hier sind schon Landsmänner umgekommen, weil die auf offenem Meer mit der Karte von der Rückseite des Telefonkataloges navigiert haben. Was soll man dazu sagen...!? entsetzt