Sterben Postkarten aus?

Hallo,
mich würde mal interessieren, ob ihr in der heutigen Zeit mit der allseits vorhandenen, mobilen Erreichbarkeit noch Postkarten von eurer Radreise schreibt oder ob das langsam ausstirbt?

Ich kann nicht antworten, ich habe noch nie Postkarten aus'm Urlaub versendet.
Gruß
Uli

Ein bestimmter Personenkreis erwartet es geradezu zu sehen, wo wir uns befinden rumtreiben

Ich hab in den letzten Jahren häufig an ganz markanten, schönen Stellen Fotos gemacht mit uns im Vordergrund (evtl. mit Selbstauslöser), im Fotoautomaten ausdrucken lassen, auf Karten geklebt und verschickt. Die kamen sehr gut an!

Ich finde es auch schön, Ansichtskarten zu bekommen!

Hab' bei meinen eigenen Jungs bemerkt, dass ihnen die klassischen Postkarten doch noch erheblich Freude bereiten, weit mehr als elektronische Grüsse. Seither verschicke ich wieder (sehr wenige) PK an befreundete Familien mit Kindern.

Gruss
Markus

Ich schreibe noch, hauptsächlich an diverse Kinder, die freuen sich immer ... und schreiben mit auch nette Postkarten (okay, ich schreibe häufiger als die). Ich suche auch immer schöne Briefmarken, in Frankreich gibt es beispielsweise sehr schöne Sondermarken aus den Regionen mit regionalen Motiven, das ist dann eine Postkarte in Miniaturversion auf der Postkarte.
Selbstgemachte Fotos verschicke ich auch manchmal, vor allem von meinen Rennradaufenthalten auf Mallorca ... sonst würden sich die irgendwann wiederholen. Der Anteil nicht akzeptabler Postkartenmotive ist dort ziemlich hoch.

P.S. Threadtitel klingt in Zusammenhang mit der Umfragefrage verwirrend, da ein Ja eine widersprüchliche Antwort ist

Mich würde interessieren, ob alle Neinantworter die Frage so gelesen haben oder ob da auch welche mit nein geantwortet haben, die noch nie welche verschickt haben.

Kinder mögen Postkarten sehr gerne, das habe ich auch bemerkt. Alte Tanten, Oma und Eltern auch.

Hallo,
das reine informieren über den Ort, wo man sich rumtriebt geht ja sehr gut ohne Postkarte und das auch noch sehr viel ausführlicher und schneller.

Postkarten schreibe ich eher, um den Adressaten eine Freude zu machen. Nicht unbedingt um Mitzuteilen, wo ich gerade bin bzw. Urlaub mache. Was die Sache dann etwas madig macht sind Leute, die erwarten, dass man eine Karte schreibt und dann nach dem Urlaub nerven, dass bisher noch keine Karte angekommen ist.

Ich meinte nicht "informieren", wo ich mich gerade rumtreibe, sondern zeigen. Ausführlich kommt nach dem Urlaub und schnell(er) muss ich im Urlaub erst recht nicht sein!



Genau - diese Freude über schöne Sehenswürdigkeiten teile ich gerne (mit) - deswegen bekommen nicht nur die Kinder und Eltern Ansichtskarten, sondern alle, die sich darüber freuen!

Ich meinte es eher so:

Um anderen zu sagen "Seht her, ich war am Eifelturm" würde ich keine Postkarte schicken. Dafür schreibe ich dann eher einen Blogeintrag etc.

Die Karte schreibe ich nur, weil es eine schöne Sache ist, eine Karte zu bekommen. Weil ich beim Schreiben an den Adressaten denke.

So mache ich es auch. Für Kinder ist es dann manchmal auch die Murmeltierkarte aus den Alpen, auf der ich gar nichts von der Reise erzähle, sondern was über Murmeltiere. Und wenn es witzig ist ist es auch nett ... nicht immer zum Spaß der Eltern, wie die Postkarte des unten abgebildeten Brunnens in Chambéry, der "die vier ohne Arsch" genannt wird

In unserer Familie ist es noch stark verbreitet, mittels Postkarte einen Gruß aus dem Urlaub zu schicken.

Außerdem gebe ich mir auf Reisen Computer-Verbot (sitze in der Arbeit schon viel genug davor), daher ist es auch außer telefonieren die einzige Möglichkeit, mich bemerkbar zu machen.

genau deshalb schreibe ich schon zu Hause Selbstaufklebeetiketten mit der Adresse und dann nur noch den blabla-Text auf die Karte. Wo ich hinfahre wissen die Kartenempfänger doch schon im vorher und oft kommt man selbst vor Kartenankunft wieder heim.

Hallo Henning,



Ich schreibe immer Karten aus dem Urlaub und werde selbst

belohnt

So mancher aus dem Forum erkennt vielleicht sein Werk :-)

Ich habe noch einen Stapel liegen, der wandtechnisch verarbeitet werden muss

Grüß'le, Chris

Also sone Karten moag i net

Zur Not halt anbauen

I a ned

Habe es aber nicht als Inhaltsbeschreibung, sondern als verbale Abgrenzung zum Adressteil verstanden

Postkarten an irgendjemanden schreibe ich nicht, aber ich kaufe manchmal welche, die ich (nebst sonstigem Informationsmaterial) in meinen ausgedruckten Reisebericht kleben kann.

Geht nicht, ich brauche das Geld für neue Karten aus dem Urlaub.

Dabei fällt mir gerade auf, von dir habe ich ja noch gar keine

Das Schöne daran ist eigentlich auch, es sind Karten von Menschen dabei, die ich nie kennen gelernt habe.
Nur ein Beispiel:
Einem Österreicher habe ich vor Jahren einen Trangia verkauft. War zu viel Porto drauf, er wollte den Betrag überweisen. Ich mailte nur, er solle ne Karte schicken.
Ich bekam eine von Schweden, dort war er wandern (Trangia dabei). Und eine aus Afrika, mit ner Mücke auf der Karte. Er erforschte Malaria und hatte ein halbes Jahr Stipendium für die Forschung bekommen.

Wenn ich die Welt nicht bekommen kann, hole ich sie mir in die Butze

Das mache ich auch, zwar nicht für Reiseberichte, aber zu dokumentarischen Zwecken. Vor allem Luftbildpostkarten, da ich ja Luftbildfan bin. Außerdem bleiben immer welche übrig, da ich nicht gezielt Postkarten kaufe für bestimmte Adressaten, sondern nach Lust und Laune ... so bringe ich meist noch einige unbeschriebene mit nach Hause. Manchmal werden die dann zu Glückwunschkarten o. æ. missbraucht

Und was ich auch noch sammle, sind Postkarten von architektonischen uns sonstigen Hässlichkeiten. Beispiele sind jede Postkarte aus Ludwigshafen oder Bremerhaven, viele Postkarten aus der DDR, die Postkarte vom Thermal- und Freibad Traben-Trarbach (die ich skurrilerweise im Bahnhofsviertel von Frankfurt am Main kaufte), jene vom Rathaus Kaiserslautern, das Luftbild von Halle-Neustadt (hinten steht drauf: Deutschland ist schön, wir zeigen es). Unerreicht ist da eine richtige Serie von Postkarten aus Wolfsburg, genauer den 70er-Jahre-Stadtteilen Westhagen, Laagberg oder Detmerode - lustig ist bei denen, das auf vielen auch derselbe rote VW-Bus, offensichtlich der des Fotografen, zu sehen ist.

Auch schön sind Postkarten, auf denen Passanten lustige Dinge machen, in der Nase Börsen, sich am Hintern oder sonstwo kratzen etc.

Wir haben aus unserem Deutschland-Urlaub 20 (!) Postkarten an alle möglichen Altersschichten versendet; aus dem Frankreich-Urlaub 17 Stück. Ich selber freue mich auch, wenn mir jemand eine Postkarte sendet. Andererseits klicke ich auch artig auf "gefällt mir", wenn es jemand auf Facebook postet. :-P

Letzthin hab ichs umgedreht gemacht. Wo ich grad war, gabs am Sonntag weder offene Post noch findbaren Automaten und überdies hatte ich die Adresse nicht im Kopf. Also hab ich die Karte (an ein Kind) gekauft, beschrieben und....






....mit nach hause genommen und....








....dann doch verbummelt und nicht abgeschickt

Ich hatte mal Besuch. Dieser ist dann wieder heim und hat mir, auf Grund längeren Aufenthaltes im Hbf, eine Karte von dort geschickt. Luftlinie 14km. Habe mich riesig gefreut

Hallo,

ich schreibe, und erhalte sehr gerne Postkarten.

Finde ich persönlicher,
Kinderaugen glänzen,
und PC versuche ich im Urlaub weitestgehend zu vermeiden.

Gruß
Jochen.

Moin
Habe mit Ja abgestimmt.
Ich schreibe gerne noch mal eine Postkarte. Die Karten schreibe ich aber nur um den Empfängern eine Freude zu bereiten. Die Postkarten haben in der Regel auch nur Motive, die zum Schmunzeln anregen. Um einfache Infos zu verbreiten (wo bin ich gerade, es geht mir gut usw.) nutze ich meistens eine SMS.

Ich versende Selfis mit Touchnote per Phone übers Web, wird gerne angenommen. Bruder hat das auch von seinem Urlaub in Japan gemacht. Sonst ab und an klassische Postkarten. Aber keine emails

Moin moin,

ich bin mit Internet, Instant Messaging, Mobiltelefon etc. aufgewachsen, und finde es gerade deshalb umso schöner, mal was 'echtes' in der Hand zu halten. Meinen Freunden geht es ähnlich.

Am besten gefällt es mir, wenn die Postkarten die man verschickt/bekommt auch noch selbst ein Stueckchen Geschichte sind, weil sie z.B. seit Jahrzehnten in der Kiste irgendeines Dorfladens in der tuerkischen Provinz rumliegen...

Ich habe mein Häkchen beim Nein gesetzt, weil ich gestehen muss, seit bestimmt zwanzig Jahren keine Postkarte mehr geschrieben zu haben. Irgendwie finde ich das bedauerlich.

Andererseits denke ich auf Tour relativ häufig daran, eine Postkarte zu schreiben und betrachte deshalb immer mal wieder sehr interessiert die nachlässig präsentierten Bildmotive in den Kartenständern. Zum Beispiel wollte ich jüngst auf meiner letzten Weltreise anfang September von Stuttgart über Saarbrücken und den Donnersberg nach Heidelberg eigentlich zwei oder drei Karten schreiben, aber die Fotografien auf den unterwegs verfügbaren Karten fand ich dann doch sooooo langweilig, dass ich auch dieses Mal keinen traditionellen Gruß an meine Lieben und sonstigen Familienmitglieder geschrieben habe.

Ach ja, meine lustigste Postkarte, so eine echte Radtouren-Postkarte habe ich vor 12 Jahren an meine Schwester geschickt: Gekauft habe ich die Karte in einem frz. Ort (weiß nicht mehr wo), gezeigt hat die Karte die Ausgrabungen in St.Rémy-de-Provence, die ich NACH dem Postkartenkauf besichtigt habe. Verschickt habe ich sie dann in Arles, weil ich vorher keinen bequemen Platz zum Kartenschreiben gefunden habe.

Ich brauche einen bequemen Platz zum Schreiben, wenn jemand anderes das danach auch noch lesen können soll.

Und warum war sie jetzt die lustigste? Doch nicht wegen des Verschickens aus Arles, oder?

Weil es eben eine richtige Radtouren-Postkarte war: Ort des Kaufs, Ort der Abbildung und Ort des Abschickens deutlich voneinander entfernt.

Ich mag Postkarten. Vordringlich nicht, weil ich die Daheimgebliebenen informieren will, sondern weil ich schöne und/originelle Kartenmotive mag und hoffe, dass das die andere Seite auch schätzt. Ich selbst habe auch immer gerne Postkarten erhalten, in meiner alten Studentenbude habe ich den Schrank und die Tür mit Postkarten dekoriert. Zeitweise habe ich Postkarten auch zur Dokumentation der Reise gekauft (eher vor meiner Radreisezeit), als ich keine oder nur schlechte Kameras hatte. Insgesamt habe ich meistens weniger Freunde, zu denen ich eine Karte schicken kann als ich Motive gerne verschicken würde. Ich mag aber auch nicht an entfernt Bekannte Karten schicken, weil ich das Kartenschicken schon auch als eine persönliche Wertschätzung erachte.

Heute kaufe ich hin und wieder auch noch ein paar Postkarten absichtlich mehr als ich verschicken kann, sofern es besondere Exemlare sind. Ich habe z.B. Postkarten aus Kork (Korsika), kunstvolle mit Quilling-Technik (Papierdrehttechnik mit leicht dreidimensionalen Motiven; frz. Alpen) oder auch historische Kartenmotive (div. Länder). Manche kann man auch zuhause in Bilderrahmen stecken. Leider sind auch die Wände bei mir zu voll. Die Qualität von Postkarten ist aber nicht immer gut, wie ich jüngst in Montenegro feststellen musste. Sowohl der technische wie auch der künstlerisch-motivische Standard war fast durchgehend sehr mager bis miserabel (sozialistische Spätfolge).

Leider fehlt mir auf den Radreisen auch oft die Zeit Karten zu schreiben. Abends nach Essen und Wein bin ich oft zu müde, um noch was zu schreiben - auch muss ich zuweilen das Restaurant verlassen, weil ich eh schon Letzter bin (wurde schon während des Kartenschreibens mal rausgeschmissen ). Mittagspausen an Meer, Seen und Flüssen sind selten geeignet zu schreiben, weil keine stabile Schreibunterlage oder auch zu viel Schweiß, Sand, Feuchte etc. Wenn ich Karten geschrieben habe, habe ich auch immer wieder das Problem, Briefmarken zu bekommen oder Briefkästen zu finden. Gerade wenn man überwiegend in ländlichen Gebieten unterwegs ist, erwischt man selten rechte Öffnungszeiten, Automaten gibt es im Ausland erstaunlich selten und Kioske/Läden etc. haben anscheinend auch immer seltener Briefmarken (oder nur 1:1 zu gekauften Karten, habe aber meistens schon Karten eben ohne Briefmarken). Letztlich passiert es auch noch, dass ich frankierte Karten in der Tasche vergesse und tagelang herumfahre. Dass ich die geschriebenen Karten noch nach Hause mitbringe, ist aber dann doch höchst selten (aber schon passiert).

Wenn deine Postkartentexte ähnlich lang sind wie hier, dann reicht aber eine nicht aus

( duckundrenn)

Es soll auch Fltpostkarten geben. (duckundnochschnellerrenn)

Dachte die nennt man Taschenbücher ( tieferducken und einholen )

Das ist so und ich schreibe dann in kleiner werdender Schrift meistens irgendwo an der Seite noch weiter. Gewissermaßen würge ich manchen Gedanken dann radikal ab. Ich habe fertig.

Lustige Karten ist auch ein gutes Thema!

Meine lustigste Postkarte war eigentlich eine ganze Postkartenserie: Da war ich noch im Gymnasium und frisch verliebt. Auf Radtour hab' ich ihr jeden Tag eine Strophe eines selbstgefertigten Gedichts zugeschickt, wobei ich mit jedem Tag etwas mutiger in meinen Liebesbekundungen wurde; insgesamt waren es ca. ein Dutzend Karten.

Allerdings hat das nicht ganz so geklappt wie erwünscht. Die Angebetene war selber in den Ferien und hat alle Karten gleichzeitig nach Rückkehr erhalten, was dann wahrscheinlich eher peinlich war beim Aussortieren der Ferienpost mit der ganzen Familie... jedenfalls wurde meine Zuneigung nicht weiter erwiedert.

Grüsse; Markus

Du solltest eigentlich froh sein, dass du nicht Steinmetz und ich gleichzeitig Hofschreiber im alten Ägypten gewesen bin.

Hatte ich auch mal, okay, anderer Hintergrund. Es gab mal so eine Dreier-Briefmarkenserie in der Schweiz, mit Eiger-Mönch-Jungfrau. Und die habe ich dann an drei Kinder, geschickt, Geschwister natürlich, und wenn sie die Postkarten zusammenlegten, gab es auf der Rückseite das Bergpanorama im Briefmarkenformat.
Und ein Rätsel habe ich mal aus dem Münstertal geschickt. Da gab es UNESCO-Weltkulturerbe-Sondermarken in der Schweiz. Eine natürlich das Kloster St. Johann, und die habe ich auf eine Postkarte geklebt, auf der das Kloster im selben Blickwinkel abgebildet war. Die habe ich an meine Kollegen geschickt mit der Aufgabe, herauszufinden, was denn an der Karte besonders sei ... haben sie nicht rausgefunden. Das war die einzige Postkarte dieser Art, die ich verschickte: Motiv der Postkart = Briefmarkenmotiv

Glaub mir ich danke dem höheren Wesen jeden Tag mit einer Hopfengabe dafür

Super Idee! Werde ich demnächst auch probieren.
Die üblichen Postkarten waren mir immer zu langweilig und touristisch.

Der große Schriftsteller und (vermutlich noch größere) Trinker und Drogenabhängige Hans Fallada schrieb in Erinnerungen, dass seine Eltern, die damals in Leipzig wohnten (zur Kaiserzeit) die Urlaubspostkarten, von denen pflichtgemäß etliche zu schreiben waren, zu Hause kauften. In Leipzig hätte es ein Geschäft gegeben, wo man Postkarten aus dem ganzen Reich erhielt und es wäre billiger gewesen, sich dort als im jeweiligen Urlaubsort einzudecken.
Und sein Vater war immerhin Reichsgerichtsrat am Reichsgericht, ein eher vermögender Mensch also.

Kannste noch einfacher haben: Aufnahme von dir vor möglichst uni Hintergrund, freistellen. Pics im Indernetz zur geplanten Route suchen, freigestellte Person drauf platzieren, printen.

Inwiefern das einfacher sein soll, verstehe ich nicht ganz.

Aachener?

Bin gerade zurück von meiner Radreise - hab einige Postkarten verschickt - und noch einige für meine eigene Sammlung mitgenommen: So habe ich den Fotoapparat zuhause lassen können und es ist immer gutes Wetter auf den Bildern (dieses Jahr war es aber auch live immer sehr gut

Liebe Grüße / Micha

Also, Zwischenfazit: Nein. Postkarten sterben nicht aus, denn, Ja, wir schreiben noch Postkarten

Ziemlich klares Ergebnis bisher.

Ja, bin auch ganz zufrieden. Muss ich keine Angst haben, in Kürze keine Postkarten mehr vorzufinden.
Waren einige originelle Antworten und Ideen dabei!

Ich habe vor einigen Tagen eine ziemlich hässliche Postkarte an meine Eltern verschickt. Die erste seit vielen Jahren.
Meine Eltern sind extrem alt und rückständig, so alt wie ihr mit eurem Lebensstiel niemals werden werdet. Die kennen kein Imähl.
Die Postkarte schreibe ich nur auf Anforderung. Meine Eltern sind autoritär, so wie es zur Großzeit Deutschlands sein sollte. "Dann schreib uns gefälligst mal ein Postkarte!" Natürlich gehorche ich. Ich tu dann so wie 1976, dann geht es.

Keine Radreise ohne Postkarte! Ich liebe es Postkarten zu schreiben, mir macht es großen Spaß. Ich habe mir bereits 2005 einen "eigenen Poststempel" mit verstellbaren Datum anfertigen lassen. So als Zusatz. Meine Freunde und Familie freuen sich immer sehr darüber. Keine E-Mail kann eine Postkarte ersetzen, denn eine E-Mail steht nicht im Regal oder klemmt in der Küche an der Magnetwand. Mit vielen Freunden aus der Jugend gibt es teilweise nur 2-3 mal im Jahr Kontakt über das Medium Postkarte. Ich finde es toll.

Wir schreiben auch gerne Postkarten. Das beste waren die an Freunde, die in der Kauschrübenstraße mal gewohnt haben.

Wir haben von den Postboten viel abverlangt und uns einen Spaß daraus gemacht, etwas zu variieren:

Knautschtütenstraße
Krautundrübenstraße
Tauchbrüderstraße
Saufbrüderstraße

und mehr.

Erstaunlich -sie sind alle angekommen

Wir schreiben oft auch an Freunde und Bekannte, die man nicht so oft sieht und man sich so mal wieder meldet.
Renata

Also ich hab jetzt die Stätten gefunden, wo die Postkarten tot sind und die Radreisenden keine lustigen Angeberpostkarten an die Nachbarn und die Freundä schreiben können.

Aus dem Schwarzwald, dem Allgäu und vom Mondsee geht es ja, aber an den heiligen Stätten des Ganges streifte ich 1 Stunde vergebens durch den Moti-Bazar Haridwars, ehe ich einsah, daß die Zeit der Ansichtskarte genau wie diejenige des SZ verstrichen ist. Es gab nur gerahmte Heiligenbildchen von Ganga, Ganesha et al. sowie Leporellos der laufenden TV-Singspiele (Volksmusikstadl morgenländisch).
Keinerlei Postversendbares für die Radreisenden mit Velotraum, Roloff und Magura.
Hier also bitte nicht radreisen.

Durch Zufall entdeckte ich heute in einem Buchladen in Rishikesh eine versteckte Ecke mit uralten urhäßlichen Postkarten, die nie jemand kaufen wollte. So etwas von misslungenen Postkarten - nicht zu glauben!
Ich erwarb 3 zu je Rp 5 (6 Cent), und sandte 1 an meine sehr sehr alten, kaputten Eltern. Heilige Stätten.

Der Postbeamte am vergitterten Schalter hatte einen Aufseher, der mich anfauchte: Gedulden Sie sich gefälligst, bis Sie an der Reihe sind! Wer sind Sie? Dabei war gar keiner außer mir da.
Der Beamte wollte 15 Rp. Die Marken (3) müssen zur amtlichen Gültigkeit selbst geleckt und verklebt werden, dann nimmt der Amtsinhaber das Poststück widerwillig an.

Gute alte Zeit, die das veranstaltende Kleinbürgertum bei einem Glase des guten Trunkes gern hochleben lässt.
Ich erinnere mich da an einen Walter Sparbier - Postillion.

Bleibt nun die Frage, ob sie auch bei deinen Eltern ankommt.

Du hälst uns junge Unkaputtbare auf dem Laufenden?

Grüß'le, Chris

Definitiv nein! MMS und Blog- oder Socialmedia-Einträge.
Diese Kartenschreiberei hat mich schon als Kind immer gestresst und meistens war ich vor den Karten wieder zu Hause. Dazu das schlechte Gewissen wenn man mal wieder alle paar Jahre eine Kiste voll erhaltener Karten entsorgt hat.

er hat bestimmt in Wirklichkeit welche aus dem Schwarzwald geschickt, aus dem frenen..

Bei meinen Urlaubenstouren gibts auch oft Probleme an Karten zu kommen, im letzten (letztes Jahr im Sommer)erstand en wir welchen in einem serbischen Kloster. Leider bin ich bis heute nicht dazu gekommen die zu schreiben und abzuschicken , aber wenn ich da noch mal hinkomme, habe ich immerhin schon mal Karten
Insgesamt sind meine Touren nicht so lang, dass ich mich bemüssigt fühle meinen Freunden und Verwandten daheim von unterwegs aus auf den Wecker zu gehen - ich melde mich also normalerweise eher gar nicht. Die Karten kommen ohnehin meist nach mir an. Ich bekomme aber auch gerne nette Karten und versuche deshalb manchmal selbst welche zu schreiben.

Gruß Nat, die immerhin gelegentlich guten Willen zeigt.

Hallo Chris

Da ich meine Sonntagsradtouren grundsätzlich redundant auslege, schrieb ich (auf deren Anforderung) vor 2 Wochen schonmal eine Ansichtskarte an meine Eltern (Tiksey).
Wenn ich im Advent in der Altenanstalt vorspreche, heißt es dann: 'Zwei mal !! Das wär doch nicht nötig gewesen! So eine Verschwendung.'

das beste war vor eineinhalb Jahren:

Sind auf einen Faullenzerurlaub in Ägypten im November gewesen.

Vater schon wieder: jaja nur im Urlaub (und die Terasse ist noch immer nicht gebaut...Schwabe halt) Denen auch eine Karte geschrieben.

3 Monate später- völlig entrüsteter Anruf - wie schon wieder Ägypten? Der war echt fast sauer... bis es sich herausgestellt hat, dass es die Karte vom November war, die eben fast 3 Monate gebraucht hatte.

Renata

und

Auch das kann Freude bereiten. Einer meiner besten Freunde (kein Radler) macht jährlich mindestens eine Fernreise und schickt mir jedesmal eine Ansichtskarte. Seit mindestens 20 Jahren kommt jede seiner Karten nach ihm an - und genau darüber können wir uns dann gemeinsam freuen.


So sehe ich das auch.

Grüße
Alexander

Sei froh drum!
Besser als wenn es hieße:

"Wer bist du denn, kennen wir uns? "