Reisebericht: Bayern - Istrien/Slowenien

Hier der Bericht mit vielen Fotos über meine diesjährige Reise nach Süden.
Viel Spaß beim Lesen!

Bayern - Istrien/Slowenien

Während du deine abwechslungsreiche und erlebnisreiche Tour genießen konntest, hatte ich mein Basislager in Blaibach am Regen, in deiner Heimat. Auf dem dortigen Zeltplatz bin ich häufig. Mit deinen schönen Bildern hast du mir vertraute Strecken in Erinnerung gebracht. Nur den Wurzenpass habe ich bis heute gemieden. Ich werde ihn auch nicht mehr angehen.

Hallo!

Da hattet ihr eine schöne Tour!

Ich möchte nur eine (je nachdem) Kleinigkeit anmerken: Das Zelten auf den Schotterbänken an der Fella kann sehr, sehr schnell ziemlich ungesund werden. Es reicht ein Gewitter im Oberlauf (das kann auch so weit weg sein, dass es weder seh- noch hörbar ist!), um im Zelt Richtung Adria zu treiben. (So etwas ist vor gar nicht so langer Zeit zwei österreichischen Campern mit ihrem Allrad-Wohnmobil passiert. Hätte nicht der (glücklicherweise nüchterne) Hund die beiden dem Vernehmen nach sehr angeheiterten geweckt, wäre von ihnen vielleicht nicht viel übrig geblieben. Wieweit die hohe Kiste nach ihrer Rettung noch zu retten war, weiß ich nicht.)

lg! georg

Hallo Sepp

bestimmt hast du im Regental auch sehr schöne Touren gemacht.
Bis Blaibach bin ich mit dem Rad bis jetzt noch nicht gekommen. Das werde ich aber demnächst sicher nachholen.

Grüße
Gregor

Hallo Georg

das ist ein guter Hinweis.
Letztendlich bin ich selber von der Idee, im Flussbett zu zelten, abgekommen. Die Schottersteine sind dort zu grob, als Zeltunterlage ungeeignet. Es wurde dann doch ein Platz am sicheren Ufer.

Grüße
Gregor

Danke für den Bericht und die Bilder - viele Wege sind mir bekannt, wecken Erinnerungen. Auf einen kleinen Fehler möchte ich noch Hinweisen: Seit 1.7.13 ist Kroatien Mitglied der EU, aber noch nicht im Schengen-Raum. Deswegen sind reguläre Kontrollen noch möglich/üblich. Das Verhalten der Grenzer ist unterschiedlich, an einigen Stellen ist man noch überpenibel, an anderen Stellen kontrolliert keiner mehr (so war es auf der Strecke zwischen Brestovica - Montefalcone).

Kroatiens EU-Beitritt war mir entgangen. Habe den Text entsprechend geändert.

Für die Planung habe ich übrigens Reiseberichte aus dem Forum verwendet, auch einen von dir. Auch dafür danke!

Grüße
Gregor

eine sehr vernünftige Entscheidung .... Bin da auch schon von Faak am See gen Krajnska Gora und dann weiter über den Vrsic-Pass. Ausblick schön, Anstrengung ... naja.

Das ist einfach ne tolle Ecke.

Viele Grüße,
Bianka

Das macht nix, da vom Beitritt spürbar nix zu merken ist. Wir waren gerade 3 Wochen dort und fühlten uns in alte Zeiten zurückversetzt mit strengen Passkontrollen auf Hin- und Rücktour und sogar Autos bei jüngeren Leuten filzen!!!

Beitritt ist sozusagen ein Ding, Umsetzung des Beitritts ein anderes.

v.G. Bianka

Mag in dieser Richtung stimmen. Uns kam da vor ein paar Tagen auf dem Vrsic-Gipfel ein Radler entgegen, der von seinen bisher 17 Alpenüberquerungen berichtete, aber keine sei so anstrengend wie der Wurzenpass gewesen...

Wir sind Vrsic und Wurzen in der Gegenrichtung mit dem Tandem gefahren. Da ist der Vrsic schon zäh, aber machbar; der Wurzen ist sorum eher ein Klacks (obwohl wir uns doch dazu hinreisen lassen haben, das steilste Stück mal zu schieben).
Während die Abfahrt vom Vrsic für die Tandembremsen gerade so noch ging, war die Abfahrt vom Wurzen extrem heikel (sehr steil). Der Belag ist da so schlecht, dass wir bei einbrechender Dunkelheit mit ca. maximal 30 km/h da runter mussten. Drei ausgedehnte Bremsenabkühlpausen haben wir uns daher zugebilligt.

Kroatien ist in der EU, aber nicht in "Schengen", solche Kontrollen gab es vor wenigen Jahren sogar noch zur Schweiz hin (und auch da vorzugsweise bei den "jungen, langlodigen Bombenlegern im Kleinbus").
Wir sind bei der Kroatieneinreise mit Tandem eher belächelt als kontrolliert worden, bei der Ausreise wurden wir durchgewunken (obwohl unsere Nationalität ja nichtmal am Nummernschild erkennbar war).

Es kann an einer Schengen-Außengrenze immer passieren, dass man warten muss und genau kontrolliert wird. Dafür wirst du aber an den Grenzen innerhalb von Schengen überhaupt nicht mehr angehalten und hast keinerlei Wartezeiten.

Ich hatte kein Problem damit, dass die slowenische Grenzpolizei am Übergang bei Rupa ziemlich streng kontrolliert hat. Am Stau, der bis auf die Autobahn zurückreichte, bin ich vorbeigefahren.
Und wenn die Grenzer beispielsweise einen Autofahrer rausfischen, der von der Party der letzten Nacht noch zugedröhnt ist, kann mir das nur Recht sein.

Grüße
Gregor

Das ist die Touristensichtweise, die sich Grenzbäume beschränkt. Wenn du dich mit den Einheimischen unterhälst, sieht das schon anders aus. Einige fürchten die EU, weil sie Teuerungen befürchten - schließlich wollen die Kroaten auch bald den (T)Euro haben. Andererseits überwiegen aber die Hoffnungen - nicht mal so sehr die EU-Fördergelder, sondern schon sehr viel auch die Hoffnung auf einen besseren Warenverkehr. Man darf nicht vergessen, dass durch die große Küstenlinie Kroatien ein gewichtiges Handelsvolk war und ist. Einst befanden sich kroatische Häfen in Konkurrenz zur Weltseemacht Venedig. Auch wenden sich die Kroaten aus politischen und junghistorischen Gründe stärker von den Serben und Bosniern ab - man möchte näher an den Westen, auch an Deutschland ran. Sogar für den kleinen Unterbruch der kroatischen Küste bei Neum durch BiH wird immer noch der Bau einer Brücke diskutiert - so als müsse man in BiH durch ein Feindesland fahren.

Viele Kroaten sind m.E. heute für Geschäfte besser aufgestellt als die Slowenen, die nach einer "Blitzkarriere" in der EU sich immer mehr durch bürokratische Hürden behindern, dazu kommt die satte Eurokrise, Korruption hat auch zugenommen. Dass die Slowenen den EU-Beitritt der Kroaten auch mit etwas Argusaugen begleiten, scheint mir in Anbetracht der ungebrochen scharfen Kontrollen offensichtlich (so auch selbst einmal erlebt), wenn ich auch niemand gefunden habe, der das offen zugeben wollte.

Von einem Beitritt habe ich in Wirklichkeit nichts bemerkt. Wir wollten vor knapp zwei Wochen mit unserer 18 Monate alten Tochter mit dem T3 Bus von Slowenien nach Kroatien einreisen. Die Kleine saß an prominenter Stelle vorne und der kroatische Zollbeamte stellte zwei Fragen (auf Englisch): Wie wieviele Personen sind im Auto? und: Wie viele Dokumente haben sie? (Antworten: 3 und 2; die Ergänzung, dass man in Deutschland für Kleinkinder kein Reisedokument benötigt lies er nicht gelten. Er nahm die Dokumente, legte sie zur Ausreise bereit und forderte uns mit wildem Tonfall auf sofort dorthin zu gehen wo wir herkommen (nach Deutschland). Fremdenfeindlichkeit war deutlich zu spüren. Jedenfalls war dies mein letzer Besuch in Kroatien (da Freunde dort auf uns warteten sind wir trotzdem 5km weiter westlich ohne Schwierigkeiten eingereist und von dort auch wieder ausgereist).

Wegen mir kann Kroatien wieder aus der EU austreten.

Daniel

Nochmal: EU ist nicht das gleiche wie Schengen! Ihr wolltet in ein fremdes Land einreisen, also habt ihr euch über die dortigen Einreisevoraussetzungen zu informieren! Auf der Seite des Auswärtigen Amtes steht klar, dass man für jedes Kind ein eigenes Ausweisdokument benötige, Einträge im Reisepass der Eltern nicht anerkannt würden.
Ganz grundsätzlich finde ich scharfe Kontrollen an der Schengenaußengrenze auch richtig, schließlich wird innerhalb des Schengenraumes fast nicht kontrolliert. Wer einmal über diese Grenze ist, kommt unbehelligt nach Berlin, Rom, Paris oder Stockholm. Nicht ohne Grund machen die Briten bis heute bei Schengen nicht mit, sie müssten sich dann vollständig auf die Grenzkontrollen aller anderen Schengenstaaten verlassen können (und da sind solche Spezies wie Ungarn dabei!)
Die lange übliche Praxis Kinder ohne Lichtbildausweis über Grenzen bringen zu können war mir schon immer suspekt, dies öffnet Kindesentführungen Tür und Tor; so sehr es im Einzelfall nervt, deine Aufregung finde ich völlig unangebracht und hat im Übrigen mit der EU überhaupt gar nichts zu tun!

Ich würde den Beitrag von Sammy noch gerne ergänzen. Es dürfte auf lange Jahre noch der Fall sein, dass ehemals unfreundliches Beamtenverhalten aus sozialistischen Zeiten anhält. Ich habe das 2003 erlebt, auch in diesem Jahr einmal in Kroatien, ebenso in Montenegro. In allen Fällen waren es aber Campingplatzangestellte. Mit Grenzübertritten noch Kroatien hatte ich hingegen noch nie Probleme. Wie schon woanders im Forum ausgeführt, gab es dieses Jahr nur ein Problem mit der slowenischen Grenzpolizei. Folglich müsste ich Slowenien von meiner Radkarte streichen. Beide Länder haben ein Problem mit der EU-Außengrenze: Die Slowenen müssen umdenken und haben nun eine EU-Binnengrenze, während sie zuvor die EU-Aupengrenze "verteidigen" mussten. Die Kroaten, bisher eher lässig im Umgang mit den Grenzkontrollen, müssen nun an vielen Grenzen die EU-Außengrenze verteidigen - selbst dann, wenn es freundlich gesinnte Regionen sind wie z.B. Herzegowina. Dazu kommen Unklarheiten über die Abgrenzung zwischen EU und Schengen. Das dürfte beim Personal dann auch mal zu Überreaktionen führen, einschließlich an der Binnengrenze zu Slowenien. Beschweren ist ja okay, aber bitte kein Dogma.

Allgemein ist Grenzpersonal immer mit Vorsicht zu genießen. Ich habe langjährige Erfahrungen als Grenzbewohner zur Schweiz (Konstanz/Kreuzlingen) und könnte ein ganzes Buch voller Geschichten dazu füllen. Grenzer sind zuweilen schlimme Bürokraten und haben ganz eigenartige Vorschriften, die sich dem gesunden Menschenverstand nicht immer mitteilt. Meine Erfahrungen geteilt, würdest du auch die Schweiz nicht mehr bereisen wollen. Selbst der Grenze Andorra/Spanien habe ich eine unfreundliche Erfahrung gemacht - Andorra ist zwar nicht EU, hat aber zusammen mit Spanien und Frankreich gemeinsame Staatsoberhäupter. Kommt noch mein "Helmkonflikt" mit der spanischen Polizei dazu, und ein hinterhältiger Angriff eines spanischen Fuchses auf meine Fußkleider - so müsste ich auch Spanien und Andorra von der Liste beradelbarer Länder streichen. Man kann aber von ein paar frustrierten Staatsbeamten nun mal nicht auf die Bevölkerung eines ganzen Landes schließen.

Wie du weiter hinten selbst schreibst, gibts unfreundliche Beamte und speziell unfreundliche Grenzer nicht nur in sozialistischen Ländern.

Zum Thmea Schengen und eigene Ausweisdokumente für Kinder: gilt diese Vorschrift nicht auch für Schengenstaaten? Dass (im Allgemeinen) keine Personenkontrollen mehr erfolgen heißt doch zunächst mal nicht, dass die grundsätzlichen Vorschriften dort nicht gelten?

Martina

Das hat nichts mit Rückschritt zu tun, sondern ist in den EU-Veträgen so festgelegt. Zwischen Slowenien und Kroatien verläuft die Grenze des Schengen-Raumes, und da sind Kontrollen vorgeschrieben! Es ist allerdings auch vorgeschrieben, dass beide Seiten zusammen kontrollieren, es dürfen nicht erst die Kroaten und hinterher noch mal die Slowenen. Und die Kontrollen dürfen kein übermäßiges Ausmaß annehmen. Mal ein Auto filzen - ja, alle Autos filzen - nein.

Ebenso ist es z.B., wenn man von Rumänien nach Ungarn fährt. Dort haben sie allerdings nur einen flüchtigen Blick in meinen Pass geworfen und mich anschließend durchgewinkt.

Wow, tolle Reise, Tolle Bilder toller Bericht!

Neben den Tollen Aussichten finde ich die subtileren Bilder sehr gelungen. Z.Bsp. "Nach einem Gewitter bei Pelegrin" oder §Start vom Zeltplatz bei Skofia Loka"

Wer hat die Bilder von Dir auf dem Rad gemacht?

Grüße aus DD

René

Freut mich, das es dir gefällt.
In Bad Gastein bin mit einem deutschen Radler ins Gespräch gekommen und wir haben uns auf der Brücke gegenseitig fotografiert.
In Istrien habe ich Autotouristen, die gerade zum fotografieren angehalten hatten, gefragt, ob sie ein Bild von mir machen können.

Deine Reise in die Schweizer Alpen war aber auch vom aller Feinsten. Da hast du einige spektakuläre Momente eingefangen.

Wenn es sich mal ergibt, mache ich dort auch eine mehrtägige Tour.

Schöne Grüße aus dem Bayerwald
Gregor