Posted by: Anja
Re: Bären - 01/01/04 12:45 PM
Hallo Donauforelle,
wir waren letztes Jahr in Kanada, Yukon unterwegs. Ich hatte auch ziemlichen Bammel wegen der Bären. Aus dem Grund haben wir auch nicht wild gezeltet.
Auf den Zeltplätzen haben wir auch darauf geachtet, daß wir alles, was irgendwie riecht, weit weg vom Zelt deponiert haben. Auf privaten Zeltplätzen war ja immer ein Zeltplatzwart da, den wir gefragt haben, wo wir unsere Sachen lassen können und es hat sich immer ein abgeschlossener Raum dafür gefunden. Für die staatlichen Zeltplätze haben wir unterwegs von 3 Radlern einen Tip bekommen: in Kanada stehen auf jedem staatlichen Platz bärensichere Müllcontainer. Die haben oben eine Einfüllöffnung und sind innen mit nem Müllsack bestückt. Auf der Rückseite haben sie einen ebenfalls bärensicheren Deckel, durch den der Müllsack hearusgenommen werden kann. Dort hinein haben wir unsere Taschen mit Essen und Duschbad gepackt. Das hört sich nicht sehr appetitlich an, aber die Container sind aufgrund des Müllsackes dort sauber und wir haben wasserdichte Ortliebtaschen, so daß dort nichts passieren kann. Die Methode hat auch geholfen (wir waren auf einem Zeltplatz, wo schon in der Zufahrt jede Menge Bärenkacke lag und haben nachts keinen Besuch bekommen und unser Frühstück war auch noch in Ordnung).
Zum Thema Geruch nach Mensch: Genau das ist das Wichtige. Von Natur aus ist der Bär scheu und betrachtet Menschen nicht als Futter. Er greift nur an, wenn man ihn erschreckt, seinem Futter oder den Bärenkindern zu nahe kommt. In Kanada werden die Bären von Rangern beobachtet und wenn sie sich bärenuntypische Verhaltensweisen (wie z.B. das Plündern von Autos oder Hütten) angewöhnen, werden sie umgesiedelt, wenn auch das nicht hilft: erschossen. (Das hört sich sehr grass an, scheint aber in dem Fall unumgänglich zu sein. Man muß sich nur vor Augen halten, daß man als Mensch daran schuld ist, indem man nämlich Abfälle oder Essen in der Gegend rumliegen läßt!!!
) In den USA soll man angeblich nicht so konsequent sein (haben wir nur gehört).
Wir sind auf dem Fahrrad einmal in die Nähe eines Grizzly gekommen, der am Straßenrand Blümchen gefressen hat. Der hat sich genau nach "Vorschrift" verhalten: Er hat uns bemerkt (wir waren stehen geblieben und haben geredet - selbstverständlich auch fotografiert), hat sich in voller Größe aufgerichtet, geschnüffelt (ich wollte mich erst unter meinem Fahrrad verkriechen, hab mich dann aber an den Film im KLuane National Park Visiter Center errinnert), in unsere Richtung etwas intensiver und ist dann im Wald verschwunden. Etwas sicherer hatten wir uns gefühlt, da 2 einheimische Autofahrer sich an der Straße postiert hatten und das Geschehen beobachtet haben. Der Bär hat sich aber vom Autolärm oder Geruch nicht beeindrucken lassen, er ist VOR UNS weggerannt.
Eine weitere Erfahrung haben wir im Kluane National Park gemacht. Dort wollten wir den Slims River East Trail (für MTB geeignet) versuchen. Das gesamt Tal war gesperrt wegen Bärenaktivitäten. DIe Ranger haben uns erklärt, daß sie das tun, um den Kontakt Mensch und Bär zur beiderseitigen Sicherheit zu vermeiden. (Am Eingang zum Visitor Information Center steht auch ein Spruch: "Die Bären wohnen hier, du bist Gast.") Das heißt, es wird dort nicht um jeden Preis Tourismus betrieben.
Damit fühlt man sich automatisch sicherer.
Bezüglich Fahrrad wurde uns noch der Tip gegeben, beim Duchfahren von Wald, Lärm zu machen (z.B. Reden), damit uns der Bär nicht aufgrund der für Menschen schnellen Fortbewegungsart für ein rennendes Tier hält... Weiß nicht, ob da was dran ist, jedenfalls haben wir den Urlaub ohne Nahkampf überstanden und ich würde mich von einer Kanadareise nicht wegen der Angst vor Bären abhalten lassen. Das Land ist dazu einfach zu schön. Gesunder Respekt ist sehr wichtig und man bekommt auch in jedem Gebiet Verhaltensregeln mitgeteilt.
Also viel Spaß und ändere auf keinen Fall Deine Reiseroute!
Anja
wir waren letztes Jahr in Kanada, Yukon unterwegs. Ich hatte auch ziemlichen Bammel wegen der Bären. Aus dem Grund haben wir auch nicht wild gezeltet.
Auf den Zeltplätzen haben wir auch darauf geachtet, daß wir alles, was irgendwie riecht, weit weg vom Zelt deponiert haben. Auf privaten Zeltplätzen war ja immer ein Zeltplatzwart da, den wir gefragt haben, wo wir unsere Sachen lassen können und es hat sich immer ein abgeschlossener Raum dafür gefunden. Für die staatlichen Zeltplätze haben wir unterwegs von 3 Radlern einen Tip bekommen: in Kanada stehen auf jedem staatlichen Platz bärensichere Müllcontainer. Die haben oben eine Einfüllöffnung und sind innen mit nem Müllsack bestückt. Auf der Rückseite haben sie einen ebenfalls bärensicheren Deckel, durch den der Müllsack hearusgenommen werden kann. Dort hinein haben wir unsere Taschen mit Essen und Duschbad gepackt. Das hört sich nicht sehr appetitlich an, aber die Container sind aufgrund des Müllsackes dort sauber und wir haben wasserdichte Ortliebtaschen, so daß dort nichts passieren kann. Die Methode hat auch geholfen (wir waren auf einem Zeltplatz, wo schon in der Zufahrt jede Menge Bärenkacke lag und haben nachts keinen Besuch bekommen und unser Frühstück war auch noch in Ordnung).
Zum Thema Geruch nach Mensch: Genau das ist das Wichtige. Von Natur aus ist der Bär scheu und betrachtet Menschen nicht als Futter. Er greift nur an, wenn man ihn erschreckt, seinem Futter oder den Bärenkindern zu nahe kommt. In Kanada werden die Bären von Rangern beobachtet und wenn sie sich bärenuntypische Verhaltensweisen (wie z.B. das Plündern von Autos oder Hütten) angewöhnen, werden sie umgesiedelt, wenn auch das nicht hilft: erschossen. (Das hört sich sehr grass an, scheint aber in dem Fall unumgänglich zu sein. Man muß sich nur vor Augen halten, daß man als Mensch daran schuld ist, indem man nämlich Abfälle oder Essen in der Gegend rumliegen läßt!!!


Wir sind auf dem Fahrrad einmal in die Nähe eines Grizzly gekommen, der am Straßenrand Blümchen gefressen hat. Der hat sich genau nach "Vorschrift" verhalten: Er hat uns bemerkt (wir waren stehen geblieben und haben geredet - selbstverständlich auch fotografiert), hat sich in voller Größe aufgerichtet, geschnüffelt (ich wollte mich erst unter meinem Fahrrad verkriechen, hab mich dann aber an den Film im KLuane National Park Visiter Center errinnert), in unsere Richtung etwas intensiver und ist dann im Wald verschwunden. Etwas sicherer hatten wir uns gefühlt, da 2 einheimische Autofahrer sich an der Straße postiert hatten und das Geschehen beobachtet haben. Der Bär hat sich aber vom Autolärm oder Geruch nicht beeindrucken lassen, er ist VOR UNS weggerannt.

Eine weitere Erfahrung haben wir im Kluane National Park gemacht. Dort wollten wir den Slims River East Trail (für MTB geeignet) versuchen. Das gesamt Tal war gesperrt wegen Bärenaktivitäten. DIe Ranger haben uns erklärt, daß sie das tun, um den Kontakt Mensch und Bär zur beiderseitigen Sicherheit zu vermeiden. (Am Eingang zum Visitor Information Center steht auch ein Spruch: "Die Bären wohnen hier, du bist Gast.") Das heißt, es wird dort nicht um jeden Preis Tourismus betrieben.
Damit fühlt man sich automatisch sicherer.
Bezüglich Fahrrad wurde uns noch der Tip gegeben, beim Duchfahren von Wald, Lärm zu machen (z.B. Reden), damit uns der Bär nicht aufgrund der für Menschen schnellen Fortbewegungsart für ein rennendes Tier hält... Weiß nicht, ob da was dran ist, jedenfalls haben wir den Urlaub ohne Nahkampf überstanden und ich würde mich von einer Kanadareise nicht wegen der Angst vor Bären abhalten lassen. Das Land ist dazu einfach zu schön. Gesunder Respekt ist sehr wichtig und man bekommt auch in jedem Gebiet Verhaltensregeln mitgeteilt.
Also viel Spaß und ändere auf keinen Fall Deine Reiseroute!
Anja