Posted by: ALPHA
Re: ALPHA ON TOUR - 12/23/03 06:13 PM
Santiago!
Gestern Abend bin ich in Santiago angekommen. Die Fahrt war mal wieder alles andere als einfach, 147 km insgesamt. Zuerst der steile Aufstieg aus Valparaiso heraus, auf der Strecke dann gleich zwei Tunnelumfahrungen. Die erste war nur steil. Die zweite fuehrte ausserdem noch weitlauefig von der kuerzesten
Strecke fort. Ausserdem noch zwei Platte.
Nach 130 km dann die Einfahrt in die 5-Millionen Metropole. Ich wollte unbedingt ins Zentrum. Um mir den Rest zu geben, bin ich schliesslich in der Fussgaengerzone gelandet, wo ein Gewimmel herschte, wie ich es bislang noch nie erlebt habe. Auch die Chilenen kaufen auf den letzten Druecker ihre
Weihnachtsgeschenke.
Ich mitten drin und keine Ahnung, wo ein vernueftiges Hotel ist. Unweit der Plaza de Armas habe ich dann einen Polizisten angesprochen. Keine 5 Minuten spaeter habe ich mir den Pullover ueber mein verschwitztes Shirt gezogen, die Haare ausgeschuettelt und ein Grinsen aufgesetzt. Ich stand vor der
Rezeption, es wurde spannend! Die haben mich reingelassen, oui!
Aber der Reihe nach:
Im Valparaiso habe ich sehr viel gesehen. Mit mehreren dieser alten Aufzuege bin ich die Haenge hochgefahren. Von einem Stadtviertel ins naechste. Oben erwarteteten mich schoene Promenaden. Von einem der Aufzuege habe ich das Baujahr erfahren: 1893! Ich hatte wunderbare Ausblicke auf die unterhalb liegende Stadt. Es gibt sehr viele alte und bunt angemalte Fassaden mit schoenen Stuckarbeiten. Dann habe ich noch eine Schiffsrundfahrt durch den Hafen gemacht und das Museum der Marine besucht.
Im Hafen gab es eine Boje, auf der sich mehrere Seehunde tummelten. Neben den ganzen Dooks, Verladekraenen und Containerschiffen waren auch einige Schiffe der chilenischen Marine zu sehen. Man durfte die nicht fotographieren, aber
ich konnte es einfach nicht lassen. Bin nochmal mit dem Leben davongekommen :-)
Im Marinemuseum waren besonders die Bilder ueber den Befreiungskrieg gegen Spanien sowie ueber den Pazifikkrieg gegen Peru/Bolivien interessant. Ich weiss nun wer die zwei Spassvoegel sind, nachdem hier die Strassen in jeder
beliebeigen Stadt benannt werden: O´Higgens war der Fuehrer des Befreiungskrieges, Arturo Pratt der Befehlshaber der Marine im Pazifikkrieg.
Den Rest, Seile und deren Knoten, Modellbauten zu Schiffen, Flaggen und ausgestelltes Equipment hat man so oder aehnlich schon in anderen Schifffahrtsmuseen gesehen.
Trotz der anstrengenden Fahrt nach Santiago gab es aber auch schoene Momente. Die Tunnelumfahrungen waren landschaftlich wieder sehr ansprechend. Bei der zweiten Abfahrt fuhr ich spaeter ueber eine Strasse, deren Rand rechts und links mit bluehendem Oleander und Azaleen gesauemt war. In der Ferne waren die schneebedeckten Gipfel der Anden zu sehen.
Die Platten waren aergerlich und haben aufgehalten. Zumindest der zweite waere vermeidbar gewesen. Auf der Suche nach dem Uebeltaeter habe ich mir den Mantel genau angeschaut, konnte aber nichts finden. Kein Wunder, in der prallen Mittagssonne...
Den Schlau habe ich ausgetauscht, aber nach wenigen km war die Luft wieder raus. Ich habe dann einen Bauernhof entdeckt, mit einem schattigen Plaetzchen. Ein Tischstand dort, zwei Baenke drumherum. Alles rein privat, aber ich habe
es trotzdem mal versucht. Statt mich rauszuwerfen hat der Bauer mir einen Becher mit warmem Tee gebracht und der Sohn hat mir die ganze Zeit beim Austausch des Reifens zugesehen. Diesmal habe ich den Mantel gleich mitgetauscht!
Nun bin ich tatsaechlich in Santiago und schaue mir die Stadt an. Mehr dazu in der naechsten Mail.
Weihnachtsgruss an alle aus Santiago de Chile,
Peter
Hier noch ein kleines Weihnachtsgeschenk fuer Gernot:
Der Peter eine Reise macht,
der Gernot sitzt zu Haus´ und lacht.
Von Geschenken weiss er zu Berichten,
unter kleinen, blauen Fichten!
Weihnachten von Freunden umgeben,
das ist ein schoenes, feines Leben!
Sylvester wird ins Glas geschaut,
der Peter sich sein Sueppchen braut!
Er sitzt sich blau und wund,
ihm wird es bald zu bunt!
Der Sattel hart wie Stein,
der Gernot trinkt nen´ leckeren Wein.
Im Sueden ist es heiss und trocken,
zu Hause gibt es frische Socken.
Der Schweiss rinnt in den Kragen,
wofuer sich hier plagen?
So uebel ist der Winter nicht,
liesst man erst dies klein´ Gedicht...
Gestern Abend bin ich in Santiago angekommen. Die Fahrt war mal wieder alles andere als einfach, 147 km insgesamt. Zuerst der steile Aufstieg aus Valparaiso heraus, auf der Strecke dann gleich zwei Tunnelumfahrungen. Die erste war nur steil. Die zweite fuehrte ausserdem noch weitlauefig von der kuerzesten
Strecke fort. Ausserdem noch zwei Platte.
Nach 130 km dann die Einfahrt in die 5-Millionen Metropole. Ich wollte unbedingt ins Zentrum. Um mir den Rest zu geben, bin ich schliesslich in der Fussgaengerzone gelandet, wo ein Gewimmel herschte, wie ich es bislang noch nie erlebt habe. Auch die Chilenen kaufen auf den letzten Druecker ihre
Weihnachtsgeschenke.
Ich mitten drin und keine Ahnung, wo ein vernueftiges Hotel ist. Unweit der Plaza de Armas habe ich dann einen Polizisten angesprochen. Keine 5 Minuten spaeter habe ich mir den Pullover ueber mein verschwitztes Shirt gezogen, die Haare ausgeschuettelt und ein Grinsen aufgesetzt. Ich stand vor der
Rezeption, es wurde spannend! Die haben mich reingelassen, oui!
Aber der Reihe nach:
Im Valparaiso habe ich sehr viel gesehen. Mit mehreren dieser alten Aufzuege bin ich die Haenge hochgefahren. Von einem Stadtviertel ins naechste. Oben erwarteteten mich schoene Promenaden. Von einem der Aufzuege habe ich das Baujahr erfahren: 1893! Ich hatte wunderbare Ausblicke auf die unterhalb liegende Stadt. Es gibt sehr viele alte und bunt angemalte Fassaden mit schoenen Stuckarbeiten. Dann habe ich noch eine Schiffsrundfahrt durch den Hafen gemacht und das Museum der Marine besucht.
Im Hafen gab es eine Boje, auf der sich mehrere Seehunde tummelten. Neben den ganzen Dooks, Verladekraenen und Containerschiffen waren auch einige Schiffe der chilenischen Marine zu sehen. Man durfte die nicht fotographieren, aber
ich konnte es einfach nicht lassen. Bin nochmal mit dem Leben davongekommen :-)
Im Marinemuseum waren besonders die Bilder ueber den Befreiungskrieg gegen Spanien sowie ueber den Pazifikkrieg gegen Peru/Bolivien interessant. Ich weiss nun wer die zwei Spassvoegel sind, nachdem hier die Strassen in jeder
beliebeigen Stadt benannt werden: O´Higgens war der Fuehrer des Befreiungskrieges, Arturo Pratt der Befehlshaber der Marine im Pazifikkrieg.
Den Rest, Seile und deren Knoten, Modellbauten zu Schiffen, Flaggen und ausgestelltes Equipment hat man so oder aehnlich schon in anderen Schifffahrtsmuseen gesehen.
Trotz der anstrengenden Fahrt nach Santiago gab es aber auch schoene Momente. Die Tunnelumfahrungen waren landschaftlich wieder sehr ansprechend. Bei der zweiten Abfahrt fuhr ich spaeter ueber eine Strasse, deren Rand rechts und links mit bluehendem Oleander und Azaleen gesauemt war. In der Ferne waren die schneebedeckten Gipfel der Anden zu sehen.
Die Platten waren aergerlich und haben aufgehalten. Zumindest der zweite waere vermeidbar gewesen. Auf der Suche nach dem Uebeltaeter habe ich mir den Mantel genau angeschaut, konnte aber nichts finden. Kein Wunder, in der prallen Mittagssonne...
Den Schlau habe ich ausgetauscht, aber nach wenigen km war die Luft wieder raus. Ich habe dann einen Bauernhof entdeckt, mit einem schattigen Plaetzchen. Ein Tischstand dort, zwei Baenke drumherum. Alles rein privat, aber ich habe
es trotzdem mal versucht. Statt mich rauszuwerfen hat der Bauer mir einen Becher mit warmem Tee gebracht und der Sohn hat mir die ganze Zeit beim Austausch des Reifens zugesehen. Diesmal habe ich den Mantel gleich mitgetauscht!
Nun bin ich tatsaechlich in Santiago und schaue mir die Stadt an. Mehr dazu in der naechsten Mail.
Weihnachtsgruss an alle aus Santiago de Chile,
Peter
Hier noch ein kleines Weihnachtsgeschenk fuer Gernot:
Der Peter eine Reise macht,
der Gernot sitzt zu Haus´ und lacht.
Von Geschenken weiss er zu Berichten,
unter kleinen, blauen Fichten!
Weihnachten von Freunden umgeben,
das ist ein schoenes, feines Leben!
Sylvester wird ins Glas geschaut,
der Peter sich sein Sueppchen braut!
Er sitzt sich blau und wund,
ihm wird es bald zu bunt!
Der Sattel hart wie Stein,
der Gernot trinkt nen´ leckeren Wein.
Im Sueden ist es heiss und trocken,
zu Hause gibt es frische Socken.
Der Schweiss rinnt in den Kragen,
wofuer sich hier plagen?
So uebel ist der Winter nicht,
liesst man erst dies klein´ Gedicht...