Posted by: valentin86
Mit dem Tandem von Hessen nach Marokko - 10/12/12 10:46 AM
Hallo zusammen,
ich bin gerade zurückgekehrt von einer zweimonatigen Radreise mit dem Tandem. Ich dachte vielleicht interessiert sich der eine oder andere für die Erlebnisse mit diesem Sportgerät. Für Tandems gibt es ja nicht so enorm viele Erfahrungs- und Reiseberichte.
Ich bin mit meiner Freundin Mitte August von Hessen aus über das Elsass an die Franzözische Mittelmeerküste aufgebrochen. Danach ging es durch Spanien, immer am Meer entlang bis nach Algeciras, mit der Fähre nach Marokko und dort an der Atlantikküste bis nach Casablanca und mit Endziel Marrakesch. Nach meiner letzten großen Radreise wollte ich diese Erlebnisse auch mit meiner Freundin teilen können, aber die Kräftedifferenz wäre wahrscheinlich auf zwei einzelnen Rädern viel zu konfliktbehaftet geworden. Das Tandem war für uns die goldrichtige Wahl. Jeder trägt seinen Teil zum Ganzen bei, man kann sich während der Fahrt unterhalten und ist nicht nur seelisch, sondern auch durch die Synchronkette miteinander verbunden.
Das Mittelklasse-Tandem, ein Chaka-Ohana-Alurahmen mit Magura HS33 und XT-Schaltung hat uns nicht einmal im Stich gelassen. Kein Speichenbruch, keine Nabenprobleme, kein einziger Kettenwechsel auf 4000 km. Das einzige war ein Plattfuß, weil das Ventil ausgerissen ist. Die Marathon Racer haben gute Dienste geleistet. Etwas enttäuscht war ich vom neuen Edelux, der nach dem ersten Gewitter den Geist aufgegeben hat. Das Kondenswasser an der Innenscheibe ging erst nach Wochen wieder weg, die Lampe blieb aber aus. Immerhin, SON hat zugesichert die Lampe kostenlos zu reparieren.
Für den einen oder anderen ist sicher auch der Rücktransport interessant. Wir sind mit transavia von Marrakech nach Paris Orly geflogen. Das war die einzige Fluggesellschaft in Richtung Westeuropa, die mit Sicherheit auch Tandems mitnehmen.
Wir haben uns eine große Pappe organisiert und sind damit zum Flughafen gefahren. Zwar hatten wir drei Stunden Zeit, aber irgendwie war dann doch alles etwas langwieriger. Die Pappe war dick und widerspenstig, das Marokkanische Klebeband nicht sonderlich klebrig. In der Hektik ist dann ein sehr schlimm verpacktes Konstrukt dabei herausgekommen. Ich war mir wirklich nicht sicher, ob das ankommt oder überhaupt erst mitgenommen wird. Aber die Marokkaner sind da wohl nicht so zimperlich. "c'est bon!"
Es kam tatsächlich an. Unversehrt sogar. Unser Plan war zu versuchen, ob man von Paris nach Frankfurt trampen kann. LKW könnten ja eigentlich ein Tandem verstauen. Der Plan ging nicht auf. Die Trucker an der Autobahnraststätte haben zwar nett gegrüßt und gewunken, aber uns nicht mitgenommen (oder mitnehmen können). Letztendlich sind wir mit einem TGV von Paris nach Karlsruhe gefahren. Ich musste den Lenker lösen und verdrehen, damit das Tandem in das "Fahrradabteil" (vier Sitze breit) passte. Im IC von Karlsruhe nach Frankfurt war dann seitlich genug Platz, die Fahrradhalterungen kann man natürlich wegen der Länge und Lowrider nicht nutzen.
Vielleicht sind diese Infos für den einen oder anderen Tandemfahrer nützlich. Wer einfach so mal schauen wollte, wie unsere kleine Reise mit sommerlichen Badetemperaturen am Mittelmeer und nordafrikanischem Temperament und Gewusel so verlaufen ist, kann gerne einmal auf www.dieganzewelt.com hereinschauen.
Viele Grüße,
Valentin
ich bin gerade zurückgekehrt von einer zweimonatigen Radreise mit dem Tandem. Ich dachte vielleicht interessiert sich der eine oder andere für die Erlebnisse mit diesem Sportgerät. Für Tandems gibt es ja nicht so enorm viele Erfahrungs- und Reiseberichte.
Ich bin mit meiner Freundin Mitte August von Hessen aus über das Elsass an die Franzözische Mittelmeerküste aufgebrochen. Danach ging es durch Spanien, immer am Meer entlang bis nach Algeciras, mit der Fähre nach Marokko und dort an der Atlantikküste bis nach Casablanca und mit Endziel Marrakesch. Nach meiner letzten großen Radreise wollte ich diese Erlebnisse auch mit meiner Freundin teilen können, aber die Kräftedifferenz wäre wahrscheinlich auf zwei einzelnen Rädern viel zu konfliktbehaftet geworden. Das Tandem war für uns die goldrichtige Wahl. Jeder trägt seinen Teil zum Ganzen bei, man kann sich während der Fahrt unterhalten und ist nicht nur seelisch, sondern auch durch die Synchronkette miteinander verbunden.
Das Mittelklasse-Tandem, ein Chaka-Ohana-Alurahmen mit Magura HS33 und XT-Schaltung hat uns nicht einmal im Stich gelassen. Kein Speichenbruch, keine Nabenprobleme, kein einziger Kettenwechsel auf 4000 km. Das einzige war ein Plattfuß, weil das Ventil ausgerissen ist. Die Marathon Racer haben gute Dienste geleistet. Etwas enttäuscht war ich vom neuen Edelux, der nach dem ersten Gewitter den Geist aufgegeben hat. Das Kondenswasser an der Innenscheibe ging erst nach Wochen wieder weg, die Lampe blieb aber aus. Immerhin, SON hat zugesichert die Lampe kostenlos zu reparieren.
Für den einen oder anderen ist sicher auch der Rücktransport interessant. Wir sind mit transavia von Marrakech nach Paris Orly geflogen. Das war die einzige Fluggesellschaft in Richtung Westeuropa, die mit Sicherheit auch Tandems mitnehmen.
Wir haben uns eine große Pappe organisiert und sind damit zum Flughafen gefahren. Zwar hatten wir drei Stunden Zeit, aber irgendwie war dann doch alles etwas langwieriger. Die Pappe war dick und widerspenstig, das Marokkanische Klebeband nicht sonderlich klebrig. In der Hektik ist dann ein sehr schlimm verpacktes Konstrukt dabei herausgekommen. Ich war mir wirklich nicht sicher, ob das ankommt oder überhaupt erst mitgenommen wird. Aber die Marokkaner sind da wohl nicht so zimperlich. "c'est bon!"
Es kam tatsächlich an. Unversehrt sogar. Unser Plan war zu versuchen, ob man von Paris nach Frankfurt trampen kann. LKW könnten ja eigentlich ein Tandem verstauen. Der Plan ging nicht auf. Die Trucker an der Autobahnraststätte haben zwar nett gegrüßt und gewunken, aber uns nicht mitgenommen (oder mitnehmen können). Letztendlich sind wir mit einem TGV von Paris nach Karlsruhe gefahren. Ich musste den Lenker lösen und verdrehen, damit das Tandem in das "Fahrradabteil" (vier Sitze breit) passte. Im IC von Karlsruhe nach Frankfurt war dann seitlich genug Platz, die Fahrradhalterungen kann man natürlich wegen der Länge und Lowrider nicht nutzen.
Vielleicht sind diese Infos für den einen oder anderen Tandemfahrer nützlich. Wer einfach so mal schauen wollte, wie unsere kleine Reise mit sommerlichen Badetemperaturen am Mittelmeer und nordafrikanischem Temperament und Gewusel so verlaufen ist, kann gerne einmal auf www.dieganzewelt.com hereinschauen.
Viele Grüße,
Valentin