Posted by: Andi
Re: Lüneburg; Radlerin von rechtsabiegbenden LKW über- - 10/31/03 01:27 PM
Und wie viele Unfälle passieren (allgemein) durch sogenannte Rotlichtverstöße, die nicht nur von Radler, sondern auch von Fußgängern und Motorisierten unternommen werden ?
Für mich ist es trotz des tragischen Verkehrsunfalls immer noch kein Plädoyer für die Missachtung von Verkehrsregeln, denn warum soll ich mich als Autofahrer etwa an die Vorfahrt eines Radlers halten, der sich eh' einen Dreck um rote Ampeln schert ? (Vorsicht, war rhetorisch gemeint !) Oder warum soll ich dann als Vater meinen Kindern beibringen, an roten (Fußgänger-)Ampeln zu warten, während Du als Radler drüberbügelst.
Tut mir ehrlich gesagt leid, Hilsi, aber ich kann weder Deine Argumente für die diversen überfahrenen roten Ampeln noch den Kausalzusammenhang zwischen dem von Dir beschriebenen (wohl unanständigen) gelernten Verhalten der Getöteten und den Vorteilen Deiner Regelverstöße erkennen. Darin erkenne ich nur eine Schützenhilfe für diejenigen, die Radler sowieso für "Verkehrshindernisse" halten, die von vornerein auf Verkehrsregeln pfeifen.
Leider wird es immer wieder Unfälle geben, und leider ist die StVO immer noch zu sehr auf motorisierten Verkehr ausgelegt. Man muß nicht damit leben, man kann sehr wohl was unternehmen, um diese Mißstände zu ändern, aber aus meiner Sicht möchte ich nur folgendes dazu sagen:
1.) Regelverstöße ändern nichts !
Wenn mir eine Regel nicht passt, muß ich in einem zivilisierten Land mit einer zivilisierten Gesellschaft trotzdem mich daran halten. Auch wenn es vielleicht überspitzt klingt: Jeder Regelverstoß ist auch ein Verstoß gegen das Zusammenleben der Menschen. Warum sollte ein einziger oder eine Minderheit sich das Recht herausnehmen, Regeln nach eigenem Gutdünken zu akzeptieren oder zu ignorieren ?
2.) In einer Demokratie entscheidet immer noch die Mehrheit
Damit meine ich in diesem Fall meine Ansicht über die auf Autoverkehr ausgelegt StVO. Da es wahrscheinlich mehr Autofahrer als Radler gibt, ist diese Vorschrift (logischerweise) auch eher auf diese Zielgruppe ausgerichtet. Klar kann man sich darüber beschweren oder mehr Rücksichtnahme auf Minderheiten wie Radler und Fußgänger einfordern (was ich sowohl für legitim als auch notwendig halte), aber alles auf einem "normalen" Weg, nämlich über die entsprechenden Möglichkeiten wie ADFC oder die Wahlen. Aus Trotz einfach zu machen, was man will, halte ich weder für ein angemessenes Verhalten noch für den richtigen Weg. So was führt zur Anarchie, wenn jeder sich "sein Ding" machen würde.
Viele Grüße
Andi
Für mich ist es trotz des tragischen Verkehrsunfalls immer noch kein Plädoyer für die Missachtung von Verkehrsregeln, denn warum soll ich mich als Autofahrer etwa an die Vorfahrt eines Radlers halten, der sich eh' einen Dreck um rote Ampeln schert ? (Vorsicht, war rhetorisch gemeint !) Oder warum soll ich dann als Vater meinen Kindern beibringen, an roten (Fußgänger-)Ampeln zu warten, während Du als Radler drüberbügelst.
Tut mir ehrlich gesagt leid, Hilsi, aber ich kann weder Deine Argumente für die diversen überfahrenen roten Ampeln noch den Kausalzusammenhang zwischen dem von Dir beschriebenen (wohl unanständigen) gelernten Verhalten der Getöteten und den Vorteilen Deiner Regelverstöße erkennen. Darin erkenne ich nur eine Schützenhilfe für diejenigen, die Radler sowieso für "Verkehrshindernisse" halten, die von vornerein auf Verkehrsregeln pfeifen.
Leider wird es immer wieder Unfälle geben, und leider ist die StVO immer noch zu sehr auf motorisierten Verkehr ausgelegt. Man muß nicht damit leben, man kann sehr wohl was unternehmen, um diese Mißstände zu ändern, aber aus meiner Sicht möchte ich nur folgendes dazu sagen:
1.) Regelverstöße ändern nichts !
Wenn mir eine Regel nicht passt, muß ich in einem zivilisierten Land mit einer zivilisierten Gesellschaft trotzdem mich daran halten. Auch wenn es vielleicht überspitzt klingt: Jeder Regelverstoß ist auch ein Verstoß gegen das Zusammenleben der Menschen. Warum sollte ein einziger oder eine Minderheit sich das Recht herausnehmen, Regeln nach eigenem Gutdünken zu akzeptieren oder zu ignorieren ?
2.) In einer Demokratie entscheidet immer noch die Mehrheit
Damit meine ich in diesem Fall meine Ansicht über die auf Autoverkehr ausgelegt StVO. Da es wahrscheinlich mehr Autofahrer als Radler gibt, ist diese Vorschrift (logischerweise) auch eher auf diese Zielgruppe ausgerichtet. Klar kann man sich darüber beschweren oder mehr Rücksichtnahme auf Minderheiten wie Radler und Fußgänger einfordern (was ich sowohl für legitim als auch notwendig halte), aber alles auf einem "normalen" Weg, nämlich über die entsprechenden Möglichkeiten wie ADFC oder die Wahlen. Aus Trotz einfach zu machen, was man will, halte ich weder für ein angemessenes Verhalten noch für den richtigen Weg. So was führt zur Anarchie, wenn jeder sich "sein Ding" machen würde.
Viele Grüße
Andi