Re: Rad-Weltreise

Posted by: macrusher

Re: Rad-Weltreise - 04/06/10 02:37 PM

In Antwort auf: cyclerps
Was ich damit sagen wollte, zunächst sollte man mal was auf die Beine stellen bevor der Luxus einer mehrjährigen Radreise kommt. Geht`s schief und man ist in seinem Job "weg vom Fenster" oder der Anschluss wird nicht mehr gefunden dann gehts schnell Berg ab und am Ende kann ein "Hartz-Beruf" rauskommen. Und das wäre auf der Tasche anderer.
In der heutigen Zeit bei geschätzten 7 Mio. Arbeitslose ( da sind auch die drin die nicht mehr mitgezählt werden) und die schnelle Entwicklung in der heutigen Zeit sind bestimmt ne Überlegung solcher "Auszeiten" Wert.
Stimmt das Kindergeld bekommen wir vom Staat. Ansonsten fällt mir nix ein was ich jemals bekommen hätte ( und auch nicht brauchte). Aber um das geht es nicht sondern um die Einschnitte die kommen könnten bei so einem Mehrjährigen "Event".


Hallo,

ich will damit nicht sagen, daß an deiner persönlichen Lebensentscheidung was falsch ist, wenn sie für dich und dein persönliches Umfeld funktioniert. Heutzutage kann es JEDEM passieren dass er bei der ARGE landet. Da sind Leute die was aufgebaut und sich ihr Leben lang krumm gelegt haben auch nicht davor gefeit, genauso wenig wie die Generation Praktikum.

Die Einschnitte die nach einem mehrjährigen Event kommen können sind Privatsache, das muss jeder selber entscheiden ob er damit klar kommt oder das riskieren will, schliesslich sind wir ja alle groß. Oftmals ist es dann auch so, daß unterwegs bestehende Lebenskonzepte hinterfragt werden, bzw. neue entstehen.

was ich auch nicht verstehe ist, warum man erst mal was auf die Beine stellen MUSS bevor der LUXUS(?) Radreise kommt!? Wer sagt denn, dass man was auf die Beine stellen muss? Wer verlangt denn Kinder zu kriegen, ein Haus zu bauen, eine Firma aufzubauen, oder Karriere zu machen? Ja, die Welt ist heutzutage so, dass man versucht daß alle gleichgeschaltet im Hamsterad laufen. Aber man kann sich doch auch dagegen entscheiden.

Falls jetzt kommt: "... wenn das jeder machen würde, wo kämen wir da hin?" Ja wohin kämen wir dann? Vielleicht sogar in eine bessere Welt die nicht vom Expansionsprinzip um jeden Preis bestimmt wäre.

Aber hier ist man ja nur Faulenzer wenn man sich den LUXUS einer Weltreise gönnt. Daß dabei auch viel für die Gesellschaft rauskommen könnte, wenn, ja wenn die Gesellschaft denn offener für neue Erkenntnisse/Lebensweisen/Methoden wäre, wird nicht gesehen.

Die Probleme die momentan in der 1. Welt herrschen (Arbeitslosigkeit, Finanzkrise) usw. sind hausgemacht. Was wir brauchen ist ein Paradigmenwechsel weg von der Leistungsgesellschaft hin zur Fähigkeitsgesellschaft. Es gibt genug Arbeit, wertvolle Arbeit die getan werden muss, nur durch das bestehende System wird sie nicht oder nicht entsprechend bewertet/vergütet. Im Prinzip ist genug Arbeit für alle da, aber daß es so ist wie es ist liegt mindestens mal daran, daß die eine oder andere Weiche falsch gestellt wurde, soweit, daß die Sache Methode hat will ich mich hier nicht aus dem Fenster lehnen.

Lange Rede kurzer Sinn: Wenn Arbeit anders bewertet wäre, könnte sich jeder der will so eine Auszeit gönnen, zurückkommen und wieder Arbeit finden und bräuchte dem Staat nicht liegen.

Aber zu warten bis es soweit ist ist müßig.

Und noch ein anderer Aspekt: es gibt auch Leute die einfach kein Bedürfnis nach einem gutbürgerlichen Lebensstil haben.