Posted by: veloträumer
Re: Radreise finanzieren??? - 02/26/10 12:49 PM
In Antwort auf: Pedalen-Paule
In Antwort auf: Joese
[zitat=Pedalen-Paule] Das Radreisen dürfte aber die günstigste Form aller Reisearten sein (Trekking ist schon wieder ein gutes Stück teurer).
Als Wanderer muss man meistens zu ungewöhnlichen Ausgangsorten anreisen (Bahn, Bus oder gar Taxi - auf Trampen allein würde ich mich nicht verlassen). Dagegen kann ich als Radler doch recht flexible Anreiseorte auswählen (z.B. vom Flughafen/Hbf. losfahren).
...
Die Ausrüstung/Nahrung sollte bei längeren Touren auf leicht getrimmt sein (=teuer).
Eine Leichtausrüstung ist keine Voraussetzung für eine lange Tour - weder beim Trekking noch beim Radreisen. Wer mit schwerer Ausrüstung unterwegs ist, wird auch seine Reiseziele anders formulieren als ein perfekt gerüsteter Profitrekker.
Es gibt auch noch andere Reiseformen. Ich habe jüngst einen Zweiteiler im TV gesehen, in dem ein Australier auf dem Pferd drei Jahre gereist ist - auf den Spuren der mongolischen Eroberungszüge nach Westen (Mongolei - Ungarn). Auch wenn andere Kosten anfallen als beim Radeln, kann es auch Ersparnisse liefern - z.B. indem man Gegenden durchreitet, die man nicht beradeln kann und dann externe Transportkosten anfallen. Auch das bereits angesprochene Trampen kann man billiger gestalten als Radfahren. Ich habe mal zu miern Autofahrerzeit einen Tramper mitgenommen, der hat dann nur an den sommerwarmen Stränden der Côte d'Azur offen geschlafen. Essen wurde teilweise geschnorrt usw. In teuren Urlaubsregionen kann auch oft Kleinkunst einträglich auf den Straßen verkaufen usw.
Es hängt letztlich vielmehr von den eigenen Ansprüchen als vom der Fortbewegungsart ab, wie teuer das Reisen wird. Wer viele Grenzen überschreitet muss mit hohen Visa-Kosten rechnen, dann werden selbst "billige" Länder teuer, geht es in die Tropen, kommen erhebliche Impf- und Medizinkosten hinzu. Bleibt man innerhalb der Europas, kann man sich trotz der teuren Grundhaltungskosten ggf. sehr günstig duchvagabundieren - die übergreifende Discounterwelt machts möglich. Man sollte unbedingt unterscheiden, ob die Reisen zielführend sind - also ganz bestimmte Ziele erreicht werden sollen (sportlich, geografisch, fotografisch etc.) - oder ob es nur darauf ankommt sich irgendwie nomadenhaft fortzubewegen. Da kann auch eine vagabundierende Reise mit einem alten VW-Bus günstiger sein als eine scheinbar günstige Radtour usw. Investitionen in teure Gerätschaften könben sich ggf. auch lohnen - nämlich dann, wenn es gelingt die Reise gut zu vermarkten (Bücher, Diavorträge, Sponsoring etc.). In Ausnahmefällen gibt es dann sogar Überschuss. Dann besteht aber eine Art Unternehmerrisiko.