Re: An alle Wildzelter

Posted by: DyG

Re: An alle Wildzelter - 10/16/09 04:01 PM

Hallo Jörg,

ich erlaube mir, bevor ich dir von meinen erfahrungen berichte, mal den dezenten hinweis auf die suchfunktion, die dich für mehrere abende mit beiträgen zuschütten dürte...

radreisen und wildcampen gehörten für mich von anfang an zusammen, so habe ich's sozusagen "gelernt". ist auch gar nicht schwer wenn man als 16-jähriger einfach damit anfängt ohne sich gedanken zu machen und das dann so gewohnt ist.

innerhalb von deutschland sehe ich da in den meisten gegenden auch absolut kein problem in der durchführung, da findet sich eigentlich immer irgendein wald oder eine wiese, ganz besonders entlang diverser fernradwege, die ich kenne.

das läuft dann meist so, dass während des nachmittages für's abendessen (selbstgekocht, oft nudeln in verschiedensten variationen) und für's frühstück eingekauft wird, dazu noch ein paar getränke für den nächsten tag. alkohol kann ich im urlaub bei sportlicher betätigung wirklich nicht gebrauchen, der entwässert nur - und es gibt schöneres als nachts aus dem schlafsack zu müssen.
ab ca. 19h wird dann nach einem geeigneten platz ausschau gehalten: wenn's geht nicht unbedingt einsehbar, so dass man niemanden stört bzw. den verursachten "schaden" möglichst gering hält (z.b. gemähte wiese statt hoher nebenan, die evtl. am morgen gemäht werden soll). mit wasser ist ideal, in DL klappt das erstaunlich oft einen see, bach oder fluss zu finden. in nordspanien (entlang des Camino Frances) dieses jahr war's perfekt, überall trinkbrunnen, teilweise auch zwischen den orten - campen mit eigenem wasseranschluss!
vom platz such in der dämmerung halte ich nicht allzuviel, dann sehen andere mich zwar nicht, ich aber auch nicht mehr viel. zelt aufbauen kann man immer noch im dunkeln, falls noch leute da sind.

ansonsten kommt's immer sehr auf die mentalität der leute an, ob es sie stört oder sie sich sogar noch drüber freuen, dass man in/auf ihrem land campt, je nachdem sollte man dann halt vorsichtiger bei der platzwahl sein.
gefrühstückt wird nach dem aufstehen, mit frischem kaffee oder tee und brot vom vortag. danach wird das zelt abgebaut, in der hoffnung dass es inzwischen schon ein wenig von der sonne getrocknet worden ist. wenn früh schon leute um's zelt rumspringen sollte man natürlich mal drüber nachdenken evtl. erst abzuhauen und das frühstück woanders zu bereiten. zwinker

ich find das viel entspannender als auf irgendwelchen campingplätzen rumzuhängen wo gelangweilte kiddies bis tief in die nacht durch die gegend ziehen und krach schlagen. die skandinavier haben das schon richtig erkannt: es sollte jedermans recht sein in der freien natur zu übernachten, solange er keinen schaden anrichtet.

fazit: ohne wildcampen an schönen plätzen wäre mein urlaub kein richtiger urlaub.

viele grüße, Richi