Re: Gepäck bei der Alpentour

Posted by: elwoodianer

Re: Gepäck bei der Alpentour - 09/19/09 12:44 AM

Hallo Uwe,

das Gewichtsproblem hat mich in Norwegen auch eingeholt. Ich habs gemeistert, aber weniger wäre besser gewesen. Ich finde durchaus, dass jedes Kilo weniger eine gewisse Erleichterung mit sich bringt, gerade wenn die Steigungen steiler werden.

Bei mir wars insbesondere die Passstraße vom Setesdal nach Suleskard, die eine Herausforderung darstellte und dann ein Erlebnis wurde. Da gehts auch auf 1050m hoch. War klasse, auch, dort oben zu zelten!
Ein Gefahrgut-Lastzug, der mit entgegenkam, war wohl auch zu schwer unterwegs: auffallend schnell bergab, und als der vorbeifuhr, stank es sehr deutlich nach heißem Metall. Sicher die Bremsen. Ich wartete auch wirklich auf ein Rumpeln oder einen Knall, aber es scheint gut gegangen zu sein grins

Mein Rad wiegt so bei 17kg, das Gepäck lag dieses Mal bei 26kg, und ich selber startete mit 95kg (ich war da dummerweise fast 15 Zentimeter zu klein...). Fresserei kommt noch dazu. Stellte auch dieses Mal fest, dass jeder Einkauf wohl überlegt sein will, besonders bezüglich Getränken und Obst.

Ich habe in Deutschland und Dänemark noch Strecken von 80 bis zu 120 Kilometer am Tage gefahren; in Norwegen war ich manchmal nach 60 Kilometern restlos platt und hatte dafür dann auch noch 4 Stunden benötigt, besonders auf den kleinen, stillen Nebenstrecken mit ihren teils gemeinen Steigungen (Radweg #1 östlich von Flekkefjord, sag ich da nur!).

Ohne Gepäck fahre ich schon mal 120-150 Kilometer am Tag. Jedes Kilo muss auch immer wieder beschleunigt werden, und da geht die Energie verloren und die "Reichweite" geht zurück. Übrigens habe ich an einigen warmen Tagen Ende August bis zu 7 Liter versoffen und komplett wieder verdunstet.

Immerhin habe ich jetzt, nach der Tour, nochmal die Ausrüstung revidiert: manches kommt nächstes Mal nicht wieder mit. Zu viele Straßenkarten, Ersatzkette und Kettennieter und mancher Kleinkram. Bei den Plünnen lässt sich auch noch was verbessern, aber wenn man zeltenderweise durch die Gegend zieht und nicht nur Hochsommerwetter erwarten kann (und kein Minimalist ist), wirds eben schwerer; geht mir auch so.

Zusammengefasst hatte ich ca. 7kg Campingkrams, 6-7kg diverser Plünnen, 3kg Packtaschen, über 1kg Werkzeug und Teile, knapp 1kg Technik und nicht weniger als 1,5kg Karten (eher mehr) dabei (ALLE von Norwegen und auch noch welche von Schweden, und... äh... - Optimist, ich!). Immerhin warens eben nur noch 26kg und nicht mehr 36, wie bei meiner ersten Radreise grins Wenn ich jetzt noch 5 oder so Kilogrämmers loswerden kann, bin ich zufrieden. Sollte klappen.

Anderswo hier im Forum meinte mal jemand etwas anzüglich, Abnehmen vor der Tour würde vielen Radreisenden helfen: kann ich voll bestätigen, aber das Abnehmen findet unterwegs statt! Knapp 4 Wochen, 1.600 Kilometer, 7kg weniger! Das schafft was!

Wenn ich also so richtig leicht auf Tour gehen will, müsste ich auf eine reelle Campingausrüstung wohl verzichten, mit Fotografieren wär dann wohl auch Schluss, oder es hieße wohl, noch mal richtig Geld in die Hand zu nehmen, um leichtere Ausrüstung und insbesondere ein anderes Fahrrad zu kaufen. Auch nicht die beste Lösung.

so long
der elwoodianer
Lastkraftradfahrer, auch schon zu Motorradzeiten